- Ausbildungsberufe
Aufbereitungsmechaniker in der Fachrichtung Braunkohle
Experte für die Gewinnung von Brennstoff

Interessiert es dich, wenn du riesige Förderanlagen bedienst, einen der wichtigsten Energieträger Deutschlands veredelst und dabei entscheidend zur Stromversorgung beiträgst? Wenn du technisches Verständnis, eine sorgfältige Arbeitsweise und ein ausgeprägtes Verantwortungsbewusstsein mitbringst und ein/e echte/r Energie-Spezialist/in und Anlagen-Optimierer/in bist, dann könnte der Beruf als Aufbereitungsmechaniker/in in der Fachrichtung Braunkohle genau deine Berufung sein! Als dieser Profi bist du die unerlässliche Kraft, die mit Sachverstand und ruhiger Hand dafür sorgt, dass Braunkohle optimal für ihre Nutzung aufbereitet wird.
Die Grundlagen: Was macht ein Aufbereitungsmechaniker in der Fachrichtung Braunkohle?
Als Aufbereitungsmechaniker/in in der Fachrichtung Braunkohle ist dein Arbeitsalltag geprägt vom Bedienen und Überwachen großer Anlagen, dem Umgang mit dem Rohstoff Braunkohle und der Sicherstellung der Brennstoffqualität. Du bist gleichermaßen Maschinenführer/in, Techniker/in, Qualitätsprüfer/in und Umweltschutz-Beauftragte/r. Deine Aufgaben sind unglaublich vielseitig und erfordern sowohl technisches Verständnis als auch Präzision und ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein:
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Annahme und Vorbereitung der Rohbraunkohle: Dein Job beginnt mit dem Eintreffen der abgebauten Braunkohle aus dem Tagebau, oft direkt über riesige Förderbänder. Du überwachst die Anlieferung, erfasst die Mengen und prüfst erste Qualitätsmerkmale. Anschließend führst du die Kohle den ersten Aufbereitungsschritten zu, wie dem Grobbrechen oder Sieben, um sehr große Stücke zu zerkleinern und erste Verunreinigungen zu entfernen.
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Trocknung und Siebung: Ein zentraler Schritt ist die Reduzierung des hohen Wassergehalts der Braunkohle. Du bedienst und überwachst große Trocknungsanlagen (z.B. Trommeltrockner oder Wirbelschicht-Trockner), in denen die Kohle schonend getrocknet wird. Danach wird die Kohle gesiebt und klassiert, um verschiedene Korngrößen für unterschiedliche Verwendungszwecke zu erzeugen.
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Mühlenbetrieb und Homogenisierung: Für manche Anwendungen, insbesondere in Kraftwerken, muss die Kohle sehr fein gemahlen werden. Du bedienst und überwachst Kohlemühlen, die die Braunkohle zu Kohlenstaub verarbeiten. Du sorgst außerdem dafür, dass die Kohle zu homogenen Mischungen verarbeitet wird, um eine gleichbleibende Brennstoffqualität zu gewährleisten.
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Qualitätskontrolle und Probenahme: Während des gesamten Aufbereitungsprozesses entnimmst du regelmäßig Proben der Braunkohle. Diese prüfst du im betriebseigenen Labor auf wichtige Qualitätsmerkmale wie Heizwert, Wassergehalt, Aschegehalt und Schwefelgehalt. Die Ergebnisse dokumentierst du präzise, um die gleichbleibende Produktqualität sicherzustellen.
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Steuerung und Überwachung der Anlagen: Du bedienst und überwachst die komplexen Aufbereitungsanlagen von zentralen Leitständen aus. Mithilfe von Computersystemen kontrollierst du Prozessparameter (z.B. Temperaturen in den Trocknern, Durchsätze, Mahlgrade), reagierst auf Störungen und optimierst die Abläufe, um eine effiziente und wirtschaftliche Produktion zu gewährleisten.
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Wartung und Instandhaltung: Du führst regelmäßige Inspektionsgänge durch, erkennst Verschleiß und Störungen frühzeitig und führst kleinere Wartungs- und Reparaturarbeiten an Brechern, Mühlen, Trocknern oder Förderbändern durch. Bei größeren Schäden stimmst du dich mit den Instandhaltungsteams ab.
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Umweltschutz und Arbeitssicherheit: Die Einhaltung von Umweltschutzauflagen (z.B. bei der Rauchgasreinigung der Trockner, Staubreduzierung) und strengen Sicherheitsvorschriften im Umgang mit großen Maschinen, Förderanlagen und brennbaren Materialien ist ein zentraler Bestandteil deines Alltags.

Warum ist dieser Beruf so gut bezahlt?
Deinen Arbeitsplatz findest du in großen Aufbereitungsanlagen, die oft direkt an Braunkohletagebaue und Kraftwerke angeschlossen sind. Du arbeitest oft im Schichtdienst, meist in Teams, und der Arbeitsbereich kann staubig und laut sein.
Ausbildung zum Aufbereitungsmechaniker in der Fachrichtung Braunkohle
Die Ausbildung zur/zum Aufbereitungsmechaniker/in in der Fachrichtung Braunkohle ist eine duale Ausbildung und dauert in der Regel 3 Jahre. Sie ist in theoretische Abschnitte (in der Berufsschule, oft als Blockunterricht) und intensive Praxisphasen (in einer Braunkohleaufbereitungsanlage oder einem Kraftwerk mit eigener Aufbereitung) unterteilt. Du erwirbst umfassende Kenntnisse in den Bereichen Verfahrenstechnik, Maschinen- und Anlagentechnik, Brennstoffkunde, Qualitätsmanagement, Umweltschutz, Arbeitssicherheit und betriebswirtschaftliche Grundlagen.
Inhalte deiner Ausbildung sind unter anderem:
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Verfahrenstechnik: Du lernst die verschiedenen physikalischen und thermischen Aufbereitungsverfahren kennen (z.B. Brechen, Sieben, Trocknen, Mahlen, Homogenisieren) und verstehst deren Anwendung für Braunkohle.
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Maschinen- und Anlagentechnik: Du erwirbst detailliertes Wissen über den Aufbau, die Funktionsweise und die Bedienung der komplexen Maschinen und Anlagen, die in der Braunkohleaufbereitung eingesetzt werden (z.B. Bandanlagen, Brecher, Mühlen, Trockner, Siebanlagen).
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Brennstoffkunde: Du machst dich mit den Eigenschaften von Braunkohle und ihren Bestandteilen (Kohlenstoff, Wasser, Asche, Schwefel) sowie den Anforderungen an einen optimalen Brennstoff vertraut.
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Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik: Du schulst dich im Umgang mit modernen Leitsystemen, Sensoren und Steuerelementen, um Produktionsprozesse zu überwachen und zu optimieren.
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Qualitätssicherung und Laborarbeit: Du lernst, Proben zu entnehmen, chemische und physikalische Analysen (z.B. Heizwertbestimmung) durchzuführen und die Qualität der Produkte zu beurteilen und zu dokumentieren.
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Thermische Prozesse: Du erhältst fundierte Kenntnisse über die Prinzipien der Trocknung und deren Auswirkungen auf die Materialeigenschaften und die Energieeffizienz.
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Umweltschutz und Rekultivierung: Du erhältst Einblicke in umwelttechnische Aspekte des Abbaus und der Aufbereitung, wie die Staubreduzierung, Abwasserbehandlung und die Rekultivierung von Tagebauflächen.
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Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz: Die Einhaltung strenger Sicherheitsvorschriften beim Bedienen von Maschinen, beim Arbeiten mit Förderanlagen und im Umgang mit brennbaren Materialien ist ein zentraler Bestandteil deiner Ausbildung.
Was du mitbringen solltest:
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Guter Hauptschulabschluss oder Realschulabschluss.
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Technisches Verständnis und handwerkliches Geschick.
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Interesse an physikalischen und chemischen Prozessen.
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Sorgfältige und präzise Arbeitsweise.
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Verantwortungsbewusstsein und Zuverlässigkeit.
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Bereitschaft zur Arbeit im Schichtdienst und in einem industriellen Umfeld.
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Teamfähigkeit und gute Kommunikationsbereitschaft.
Dein Weg nach der Ausbildung
Der Beruf des/der Aufbereitungsmechanikers/in in der Fachrichtung Braunkohle ist ein anspruchsvoller und überaus technischer sowie verantwortungsvoller Beruf mit direkter Relevanz für die Energiesicherheit. Du bist ein unverzichtbarer Teil der Energieerzeugung und trägst maßgeblich dazu bei, dass Braunkohle als Brennstoff effizient, sicher und umweltgerecht eingesetzt werden kann. Auch im Kontext des Strukturwandels des Energiesektors sind die erworbenen Fachkenntnisse in der Verfahrenstechnik, Anlagenbedienung und im Management großer Materialströme auf andere Industriezweige übertragbar. Deine Jobchancen sind hervorragend, wenn du engagiert, technisch versiert und zuverlässig bist:
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In Braunkohletagebauen und deren Aufbereitungsanlagen.
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In Braunkohlekraftwerken mit eigener Brennstoffaufbereitung.
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Bei Herstellern von Aufbereitungsmaschinen (im Service und in der Wartung).
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In der Zement-, Baustoff- oder Recyclingindustrie (hier sind die Grundkenntnisse übertragbar, da ähnliche Verfahren zum Einsatz kommen).
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In der Entwicklung und Forschung zu neuen Rohstoff- oder Energietechnologien.
Deine Weiterbildungsmöglichkeiten sind vielfältig und eröffnen dir neue Karrierewege:
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Spezialisierungen: Vertiefe dein Wissen in gefragten Bereichen wie der Prozessautomatisierung, dem Qualitätsmanagement, der Wartung komplexer thermischer Anlagen oder der Optimierung von Energieeffizienzprozessen.
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Industriemeister/in (Fachrichtung Energie, Chemie, Metall oder Mechatronik): Absolviere die Meisterprüfung. Dies qualifiziert dich für leitende Positionen in der Produktion, als Schichtführer/in oder für die Ausbildung von Nachwuchskräften.
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Techniker/in (Fachrichtung Verfahrenstechnik, Kraftwerkstechnik, Maschinentechnik, Chemietechnik): Mit entsprechender Erfahrung und Weiterbildung kannst du dich zum/zur staatlich geprüften Techniker/in weiterbilden, was dir komplexere Aufgaben in der Produktionsplanung, Prozessoptimierung oder im technischen Management ermöglicht.
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Studium: Mit (Fach-)Abitur oder Meistertitel steht dir ein Studium in Energie- und Verfahrenstechnik, Maschinenbau, Bergbau/Rohstoffingenieurwesen oder Umwelttechnik offen.
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Anlagenfahrer/in Leitstand: Übernimm die Verantwortung für die Steuerung und Überwachung ganzer Produktionslinien von der Leitwarte aus.
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Qualitätsprüfer/in oder Laborleiter/in: Spezialisiere dich auf die umfassende chemische und physikalische Analyse und Qualitätssicherung des Brennstoffs.
Warum ist diese Ausbildung die richtige Wahl für dich?
- Interesse an Energiewirtschaft: Wenn du dich für die Energieerzeugung und Rohstoffverarbeitung interessierst, ist dieser Beruf perfekt für dich.
- Technikaffinität: Du bist technikbegeistert und kannst komplexe Anlagen und Maschinen bedienen und warten.
- Verantwortungsbewusstsein: Du bist bereit, die Verantwortung für den reibungslosen Ablauf der Braunkohleverarbeitung und die Qualität der Brennstoffe zu übernehmen.
Ausbildungsvergütung Aufbereitungsmechaniker/in Braunkohle
Jahr | Vergütung |
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1. Lehrjahr | 844 EUR – 859 EUR |
2. Lehrjahr | 912 EUR – 925 EUR |
3. Lehrjahr | 981 EUR – 992 EUR |
Fazit: Experte für die Gewinnung von Brennstoff aus Braunkohle
Wenn du eine Tätigkeit suchst, die deine technische Begeisterung mit verantwortungsvollen Aufgaben und der tiefen Zufriedenheit verbindet, einen wichtigen Beitrag zur Energieversorgung und zum technologischen Fortschritt zu leisten, dann bietet dir der Beruf als Aufbereitungsmechaniker/in in der Fachrichtung Braunkohle eine spannende und überaus „kraftvolle“ Zukunft!
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