- Ausbildungsberufe
Behälter- und Apparatebauer/in
Meister der Metallkonstruktion

Findest du es faszinierend, wenn aus rohen Metallplatten riesige Tanks, Druckbehälter oder komplexe Apparate entstehen, die in Industrieanlagen auf der ganzen Welt zum Einsatz kommen? Wenn du handwerkliches Geschick, technisches Verständnis und ein Auge für Präzision mitbringst und ein/e echte/r Metall-Künstler/in und Großanlagen-Spezialist/in bist, dann könnte der Beruf als Behälter- und Apparatebauer/in genau dein Ding sein! Als dieser Profi bist du die unerlässliche Kraft, die für die Herstellung von Spezialanlagen sorgt, die verschiedenste Stoffe sicher lagern und verarbeiten.
Was machst du mit dieser Ausbildung?
Als Behälter- und Apparatebauer/in ist dein Arbeitsalltag geprägt vom Umgang mit großen Metallblechen, der Bedienung spezieller Maschinen und dem präzisen Fügen von Bauteilen. Du bist gleichermaßen Schweißer/in, Schlosser/in, Monteur/in und Qualitätsprüfer/in. Deine Aufgaben sind unglaublich vielseitig und erfordern sowohl körperlichen Einsatz als auch technisches Verständnis und ein hohes Maß an Genauigkeit:
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Planung und Vorbereitung: Dein Job beginnt mit dem Lesen und Interpretieren von technischen Zeichnungen und isometrischen Darstellungen. Du ermittelst die benötigten Materialien, Maße und Arbeitsschritte. Präzision ist hier das A und O.
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Metallbearbeitung: Du schneidest, biegst, walzt und formst Metallbleche und -rohre. Dabei kommen hydraulische Pressen, Walzmaschinen, Brennschneidgeräte oder computergesteuerte Anlagen zum Einsatz. Du musst die Eigenschaften verschiedener Metalle wie Stahl, Edelstahl oder Aluminium genau kennen.
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Fügen von Bauteilen: Dies ist das Herzstück deiner Arbeit. Du verbindest die einzelnen Metallteile zu kompletten Behältern, Tanks, Rohrleitungen oder Apparaten. Dabei kommen verschiedene Schweißverfahren zum Einsatz, wie WIG-, MAG- oder E-Handschweißen, aber auch Löt- oder Nietverbindungen. Deine Schweißnähte müssen absolut dicht und stabil sein.
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Montage und Installation: Du montierst Armaturen, Pumpen, Rührwerke, Ventile und andere Einbauteile in die Behälter und Apparate. Du installierst oft auch ganze Anlagenteile beim Kunden vor Ort.
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Qualitätskontrolle und Prüfung: Jedes gefertigte Bauteil muss höchsten Qualitäts- und Sicherheitsstandards genügen. Du führst Druckproben, Dichtheitsprüfungen, Ultraschallprüfungen oder Röntgenprüfungen durch, um die Integrität der Konstruktion zu gewährleisten und Fehler auszuschließen.
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Oberflächenbehandlung: Du kümmerst dich um die abschließende Bearbeitung der Oberflächen, wie Schleifen, Polieren oder das Auftragen von Korrosionsschutz.
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Maschinenbedienung und -wartung: Du bedienst und wartest die speziellen Maschinen und Werkzeuge, die du für die Metallbearbeitung und das Fügen benötigst.

Was macht diesen Beruf so belohnend?
Deinen Arbeitsplatz findest du hauptsächlich in Fertigungshallen von Unternehmen des Anlagen- und Maschinenbaus, in der chemischen Industrie oder bei Spezialbetrieben für Behälterbau. Du arbeitest im Team, oft mit großen Werkstücken und bist auch körperlich gefordert.
Das erwartet dich während dieser Ausbildung:
Die Ausbildung zum/zur Behälter- und Apparatebauer/in ist ein anerkannter dualer Ausbildungsberuf in der Industrie und dauert in der Regel 3,5 Jahre. Du lernst im Ausbildungsbetrieb (das sind meist mittelständische oder große Unternehmen im Anlagen- und Maschinenbau) die praktischen Fertigkeiten im Umgang mit Metallen, Maschinen und Schweißtechniken. In der Berufsschule erwirbst du die notwendigen theoretischen Grundlagen in den Bereichen Werkstoffkunde, technische Mathematik, Physik, Fertigungstechnik, Schweißtechnik, Zeichnungslesen, Mess- und Prüftechnik sowie Arbeitssicherheit und Umweltschutz.
Inhalte deiner Ausbildung sind unter anderem:
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Werkstoffkunde: Du erwirbst detailliertes Wissen über die Eigenschaften und Verarbeitung verschiedener Metalle wie Stahl, Edelstahl, Aluminium und deren Legierungen.
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Fertigungstechnik: Du machst dich mit den verschiedenen Verfahren des Trennens (z.B. Sägen, Brennschneiden, Laserschneiden), Umformens (z.B. Biegen, Walzen, Tiefziehen) und Fügens (z.B. Schweißen, Löten, Nieten) von Metallen vertraut.
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Schweißtechnik: Ein Schwerpunkt deiner Ausbildung ist das Erlernen verschiedener Schweißverfahren (z.B. MAG, WIG, E-Hand) und die Durchführung von qualifizierten Schweißnähten.
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Montage- und Installationstechnik: Du lernst den Aufbau und die Installation von Rohrleitungen, Apparaturen und komplexen Anlagenteilen.
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Qualitätssicherung und Prüfverfahren: Du schulst dich in der Durchführung von Dichtheits-, Druck- und zerstörungsfreien Prüfungen (z.B. Sichtprüfung, Farbeindringprüfung) an fertigen Bauteilen.
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Technische Kommunikation: Du lernst, technische Zeichnungen, Schaltpläne und isometrische Darstellungen zu lesen und umzusetzen.
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Maschinenbedienung: Du wirst umfassend im Umgang mit Blechbearbeitungsmaschinen (Schwenkbiegemaschinen, Walzen), Schweißgeräten, CNC-Maschinen und Hebezeugen geschult.
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Arbeitssicherheit und Umweltschutz: Der sichere Umgang mit Werkzeugen, Maschinen, Gefahrstoffen und die Einhaltung von Sicherheitsvorschriften sind ein zentraler Bestandteil deiner Ausbildung.
Was du mitbringen solltest:
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Guter Hauptschulabschluss oder mittlerer Schulabschluss
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Ausgeprägtes handwerkliches Geschick und Feinmotorik
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Technisches Verständnis und räumliches Vorstellungsvermögen
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Sorgfältige und genaue Arbeitsweise
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Interesse an Metallbearbeitung und großen Konstruktionen
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Körperliche Fitness und Belastbarkeit (Arbeit in stehender Position, Heben, Lärm)
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Teamfähigkeit und Zuverlässigkeit
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Gutes Sehvermögen und Farbunterscheidungsvermögen (wichtig beim Schweißen).
Dein Weg nach dem Abschluss
Der Beruf des/der Behälter- und Apparatebauers/Behälter- und Apparatebauerin ist ein handfester und zukunftsweisender Beruf in einer der wichtigsten Industrien überhaupt. Du bist maßgeblich an der Herstellung von Kernkomponenten beteiligt, die in unzähligen Produktionsprozessen weltweit benötigt werden. Die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften, die sowohl ein Gespür für Präzision als auch umfassende technische Kenntnisse mitbringen, ist konstant hoch. Deine Jobchancen sind hervorragend, wenn du engagiert, genau und technisch versiert bist:
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In Unternehmen des Anlagenbaus (z.B. für die Chemie-, Pharma-, Lebensmittelindustrie)
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Bei Herstellern von Druckbehältern, Tanks und Speichern
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Im Kraftwerksbau und in der Energietechnik
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Bei Herstellern von Spezialmaschinen und Apparaten
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In der Schiffbauindustrie
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Im Bereich Instandhaltung und Wartung komplexer Industrieanlagen.
Deine Weiterbildungsmöglichkeiten sind vielfältig und eröffnen dir neue Karrierewege:
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Schweißfachmann/frau (DVS-Schweißtechniker/in): Eine hoch angesehene Spezialisierung, die dich für die Planung, Überwachung und Qualitätssicherung von Schweißarbeiten qualifiziert.
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Industriemeister/in (Fachrichtung Metall): Die klassische Aufstiegsweiterbildung. Sie qualifiziert dich für leitende Positionen in der Produktion, der Montage oder der Arbeitsvorbereitung.
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Techniker/in (Maschinenbau, Verfahrenstechnik oder Schweißtechnik): Eine schulische Weiterbildung, die deine Kenntnisse in den Bereichen Planung, Konstruktion, Betriebsführung und Projektmanagement vertieft und dich für anspruchsvollere technische Aufgaben qualifiziert.
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Konstrukteur/in: Wenn du dich auf die Entwicklung und Konstruktion von Behältern und Apparaten spezialisieren möchtest (oft mit CAD-Kenntnissen).
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Spezialisierungen: Vertiefe dein Wissen in gefragten Bereichen wie dem Umgang mit Hochleistungslegierungen, der Fertigung von Reinraumkomponenten, der Automatisierung von Schweißprozessen oder der Druckbehälterprüfung.
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Studium (mit entsprechender Hochschulzugangsberechtigung): Studiengänge wie Maschinenbau, Verfahrenstechnik, Werkstoffwissenschaften oder Anlagenbau an Fachhochschulen oder Universitäten können dir den Zugang zu akademischen Positionen in Forschung, Entwicklung, Produktmanagement oder im Vertrieb ebnen.
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Qualitätsprüfer/in für Schweißtechnik: Du kannst dich auf die zerstörungsfreie Prüfung von Schweißnähten spezialisieren.
Warum könntest Du in diese Ausbildung passen?
Du hast:
- Handwerkliches Geschick: Du bist handwerklich begabt und arbeitest gerne mit Metall.
- Kreativität: Du möchtest individuelle Lösungen für technische Herausforderungen entwickeln.
- Teamarbeit: Du arbeitest gerne im Team und trägst dazu bei, Projekte erfolgreich abzuschließen.
- Verantwortungsbewusstsein: Du achtest auf Qualität und Sicherheit bei der Herstellung von Metallkonstruktionen.
Die Vergütung: Behälter- und Apparatebauer/in
Jahr | Vergütung |
---|---|
1. Ausbildungsjahr | 620 EUR bis 1.059 EUR |
2. Ausbildungsjahr | 732 EUR bis 1.108 EUR |
3. Ausbildungsjahr | 837 EUR bis 1.195 EUR |
4. Ausbildungsjahr | 868 EUR bis 1.252 EUR |
Fazit: Meister der Metallkonstruktion
Wenn du eine Tätigkeit suchst, die deine handwerkliche Präzision mit technischem Können und der tiefen Zufriedenheit verbindet, riesige und komplexe Anlagen zu fertigen, die unsere moderne Welt antreiben, dann bietet dir der Beruf als Behälter- und Apparatebauer/in eine spannende und überaus „tragende“ Zukunft!
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