Fachkraft für Lederverarbeitung
Die Expertin für Lederprodukte

Du packst gern an, hast ein ausgeprägtes Gespür für Material und bist fasziniert davon, wie aus rohem Leder hochwertige Schuhe, edle Taschen oder strapazierfähige Polster entstehen? Wenn du dazu noch handwerklich geschickt, präzise und ein/e echte/r Experte/Expertin für Leder und seine Verarbeitung bist, dann könnte der Beruf als Fachkraft für Lederverarbeitung genau das Richtige für dich sein! Als dieser Profi bist du der/die unverzichtbare Gestalter/in von Produkten, die nicht nur schön, sondern auch langlebig und funktional sind.
Was lernst du in der Lederverarbeitung?
Als Fachkraft für Lederverarbeitung ist dein Alltag geprägt vom sorgfältigen Umgang mit dem Naturmaterial Leder, dem Bedienen spezieller Maschinen und der präzisen Fertigung unterschiedlichster Produkte. Du bist gleichermaßen Designer/in, Schneider/in, Näher/in und Qualitätskontrolleur/in. Deine Tätigkeiten sind vielfältig und erfordern sowohl feines Fingerspitzengefühl als auch technisches Verständnis und ein hohes Maß an Sorgfalt:
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Materialauswahl und -prüfung: Dies ist der Startpunkt deiner Arbeit. Du wählst das passende Leder für das jeweilige Produkt aus und prüfst es auf Qualität, Fehler, Dicke und Farbe. Du kennst die verschiedenen Lederarten (z.B. Rindsleder, Ziegenleder, Wildleder) und ihre Eigenschaften.
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Zuschneiden und Vorbereiten: Du schneidest das Leder manuell mit scharfen Messern oder maschinell mit Stanz- und Schneidemaschinen nach Schnittmustern zu. Du bereitest die einzelnen Lederteile vor, indem du sie zum Beispiel schärfst (dünner machst), spleißt oder umbügelst.
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Bearbeitungstechniken anwenden: Du bearbeitest das Leder durch verschiedene Techniken wie Nieten, Kleben, Prägen, Stanzen, Färben oder Polieren, um ihm die gewünschte Form und Optik zu verleihen.
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Nähen und Montieren: Du nähst Lederteile mit speziellen Nähmaschinen oder von Hand zusammen. Du montierst Beschläge, Reißverschlüsse, Schnallen oder Futterstoffe, um das Produkt fertigzustellen.
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Qualitätskontrolle: Du prüfst die gefertigten Produkte sorgfältig auf Verarbeitungsmängel, Maßhaltigkeit, Passform und optische Unversehrtheit. Du behebst kleine Fehler oder leitest Nachbesserungen ein.
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Bedienung und Wartung von Maschinen: Du bedienst und überwachst spezielle Maschinen für die Lederverarbeitung, wie zum Beispiel Spaltmaschinen, Nähmaschinen, Stanzmaschinen oder Pressen. Du kümmerst dich um deren Pflege und einfache Wartung.
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Dokumentation: Du protokollierst wichtige Arbeitsschritte und Produktionsdaten, um die Qualität und Nachvollziehbarkeit zu gewährleisten.
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Entwicklung und Musterbau (je nach Betrieb): In manchen Betrieben bist du auch an der Entwicklung neuer Produkte und der Erstellung von Mustern beteiligt.

Warum solltest du in der Lederverarbeitung arbeiten?
Dein Arbeitsplatz ist in Werkstätten und Produktionshallen von Betrieben der Lederwaren-, Schuh-, Polstermöbel- oder Fahrzeugausstattungsindustrie. Du bist in der Regel in Manufakturen oder Industriebetrieben tätig. Du arbeitest oft im Team und bist meist in der Tagesarbeit, in größeren Betrieben auch im Schichtdienst eingesetzt.
Lederverarbeitung: Das ist die Ausbildung
Die Ausbildung zur Fachkraft für Lederverarbeitung ist ein anerkannter dualer Ausbildungsberuf und dauert in der Regel 2 Jahre. Du lernst im Ausbildungsbetrieb, der ein Hersteller von Lederwaren (z.B. Taschen, Gürtel), Schuhen, Polstermöbeln, Automobilleder oder anderen Lederprodukten sein kann, die praktischen Fertigkeiten direkt an Maschinen und Werkbänken. Du machst dich mit den verschiedenen Lederarten, Verarbeitungstechniken und Produktionsabläufen vertraut. In der Berufsschule erwirbst du die notwendigen theoretischen Grundlagen über Lederkunde, Werkstoffkunde, Schnittmustertechnik, Nähtechniken, Maschinenkunde, Qualitätsmanagement, Arbeitssicherheit, Umweltschutz und betriebswirtschaftliche Prozesse.
Inhalte deiner Ausbildung sind unter anderem:
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Lederkunde und Materialeigenschaften: Du erwirbst detailliertes Wissen über die Gewinnung, Gerbung und Eigenschaften verschiedener Lederarten sowie über andere Textilien und Materialien, die in Kombination mit Leder verwendet werden.
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Schnittmuster und Zuschnitt: Du beschäftigst dich intensiv mit dem Lesen und Anwenden von Schnittmustern, dem fachgerechten Zuschneiden von Leder und der Optimierung des Materialverbrauchs.
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Nähtechniken und Fügeverfahren: Du erhältst umfassende Kenntnisse über verschiedene Nähverfahren (Maschine und Hand), Klebetechniken, Nieten und andere Methoden zum Verbinden von Lederteilen.
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Oberflächenbearbeitung: Du machst dich mit dem Prägen, Stanzen, Färben, Polieren und anderen Techniken zur Gestaltung und Veredelung von Lederoberflächen vertraut.
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Maschinenbedienung und -wartung: Du bekommst Einblicke in den Aufbau, die Funktion und die Bedienung spezifischer Maschinen der Lederverarbeitung und lernst einfache Wartungsarbeiten durchzuführen.
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Qualitätssicherung: Du lernst Methoden der Qualitätskontrolle, die Durchführung von Prüfungen und die Dokumentation von Produktionsdaten kennen.
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Arbeitssicherheit und Umweltschutz: Du beschäftigst dich mit den Vorschriften zur Unfallverhütung im Umgang mit Maschinen und Chemikalien sowie dem umweltgerechten Umgang mit Lederresten.
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Produktentwicklung (Grundlagen): Du erhältst Einblicke in den Prozess der Produktentwicklung von Lederwaren.
Was du mitbringen solltest:
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Guten Hauptschulabschluss oder mittleren Schulabschluss
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Handwerkliches Geschick und Fingerfertigkeit
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Sorgfältige und präzise Arbeitsweise
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Kreativität und Sinn für Ästhetik
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Interesse an Materialkunde und Design
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Technisches Verständnis für Maschinen
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Teamfähigkeit und Zuverlässigkeit
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Geduld und Konzentrationsfähigkeit
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Keine Berührungsängste mit Gerüchen von Leder und Klebstoffen
Deine Karriere in der Lederverarbeitung
Der Beruf der Fachkraft für Lederverarbeitung ist ein traditioneller Beruf, der sich jedoch ständig weiterentwickelt, insbesondere durch neue Technologien und Materialien. Der Bedarf an hochwertigen Lederprodukten und an Fachkräften, die dieses anspruchsvolle Material beherrschen, bleibt bestehen. Deine Jobchancen sind gut, wenn du qualifiziert, kreativ und präzise bist:
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In der Lederwarenindustrie (Taschen, Gürtel, Kleinlederwaren)
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In der Schuhindustrie
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In der Polstermöbelindustrie
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In der Fahrzeugausstattung (Automobil, Flugzeug, Schiff)
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In der Bekleidungsindustrie (Lederbekleidung)
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In der Medizintechnik (z.B. orthopädische Lederprodukte)
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In Handwerksbetrieben für Lederwaren oder Sattlereien
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Im Restaurationsbereich (historische Lederwaren, Möbel)
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Als Selbstständige/r (z.B. mit einer eigenen Manufaktur oder einem Reparaturservice).
Deine Weiterbildungsmöglichkeiten sind vielfältig und eröffnen dir neue Karrierewege:
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Meister/in (z.B. Schuhmachermeister/in oder Sattlermeister/in mit Spezialisierung auf Lederverarbeitung): Eine Aufstiegsweiterbildung, die dich für die Übernahme von Führungsaufgaben, die Ausbildung von Lehrlingen und die eigenverantwortliche Führung eines Betriebs qualifiziert.
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Techniker/in (Fachrichtung Ledertechnik oder Textiltechnik): Eine schulische Weiterbildung, die deine Kenntnisse in Materialkunde, Produktionsprozessen und Qualitätsmanagement vertieft und dich für leitende Aufgaben qualifiziert.
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Spezialisierung: Du kannst dich auf bestimmte Lederarten, Verarbeitungstechniken (z.B. Feinlederbearbeitung, Prägetechnik, Spezialnähte) oder Produktbereiche (z.B. Orthopädie, technische Lederwaren, Exklusivprodukte) spezialisieren.
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Ausbilder/in: Wenn du dein Wissen und deine Erfahrung gerne an den Nachwuchs weitergeben möchtest, kannst du dich zum/zur Ausbilder/in qualifizieren.
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Geprüfte/r Fachwirt/in für Textil, Leder und Bekleidung: Eine Weiterbildung, die deine betriebswirtschaftlichen und managementorientierten Kenntnisse vertieft und dich für kaufmännische und organisatorische Aufgaben in der Branche qualifiziert.
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Studium (mit entsprechender Hochschulzugangsberechtigung): Studiengänge wie Textil- und Ledertechnik, Produktdesign oder Modedesign an Fachhochschulen oder Universitäten können dir den Zugang zu akademischen Positionen in der Produktentwicklung, im Design, in der Forschung oder im Management großer Unternehmen ebnen.
Darum solltest du in der Lederverarbeitung arbeiten:
Du hast:
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Interesse an handwerklicher Arbeit und Design: Wenn du ein Faible für Handarbeit und Design hast, bietet dir diese Ausbildung die Möglichkeit, beides zu verbinden. Du lernst, wie man Leder als Material verarbeitet und daraus hochwertige Produkte wie Taschen, Schuhe oder Bekleidung herstellt.
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Kreativität und Individualität: In der Lederverarbeitung kannst du deine Kreativität voll entfalten. Du hast die Möglichkeit, individuelle und einzigartige Produkte zu gestalten und somit deine persönliche Note in deine Arbeit einfließen zu lassen.
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Spezialisierungsmöglichkeiten und Vielfalt: Die Lederverarbeitung bietet verschiedene Spezialisierungsmöglichkeiten, von der Arbeit in der Modeindustrie über die Herstellung von Luxusgütern bis hin zur Restaurierung von Lederwaren. Dies ermöglicht dir, einen Bereich zu finden, der deinen Interessen und Fähigkeiten entspricht.
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Nachhaltigkeit und traditionelles Handwerk: Mit einem wachsenden Bewusstsein für Nachhaltigkeit und der Wertschätzung von handwerklich hergestellten Produkten, kannst du Teil einer Bewegung sein, die traditionelle Techniken bewahrt und gleichzeitig nachhaltige Praktiken fördert.
Vergütung: Fachkraft für Lederverarbeitung
Jahr | Vergütung |
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1. Ausbildungsjahr | 650 EUR bis 810 EUR |
2. Ausbildungsjahr | 765 EUR bis 900 EUR |
3. Ausbildungsjahr | 875 EUR bis 950 EUR |
Fazit: Lederprodukte mit Leidenschaft herstellen
Wenn du eine Tätigkeit suchst, die dein handwerkliches Geschick mit Materialkunde, Präzision und der tiefen Zufriedenheit verbindet, einzigartige und langlebige Produkte aus einem der ältesten und vielseitigsten Naturmaterialien der Welt zu schaffen, dann bietet dir der Beruf als Fachkraft für Lederverarbeitung eine spannende und überaus "geschmeidige" Zukunft!
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