Figurenkeramformer/in
Kreative Gestaltung von Keramikfiguren

Du packst gern an, hast ein ausgeprägtes Gespür für Formen und Details und bist fasziniert davon, wie aus einem weichen Klumpen Ton filigrane Figuren und einzigartige Keramikobjekte entstehen? Wenn du dazu noch präzise, künstlerisch begabt und ein/e echte/r Spezialist/in für die Herstellung von Keramikfiguren und -erzeugnissen bist, dann könnte der Beruf als Figurenkeramformer/in genau das Richtige für dich sein! Als dieser Profi bist du der/die unverzichtbare Gestalter/in von kleinen Kunstwerken und dekorativen Objekten. Du sorgst dafür, dass jede Figur ihren eigenen Charakter erhält und aus Ton, Porzellan oder Steingut einzigartige Sammlerstücke und Dekorationen entstehen.
Was lernst du als Figurenkeramformer/in?
Als Figurenkeramformer/in ist dein Alltag geprägt vom manuellen Arbeiten mit verschiedenen keramischen Massen, dem Einsatz spezieller Werkzeuge und einem feinen Gespür für Ästhetik und Handwerkskunst. Du bist gleichermaßen Handwerker/in, Künstler/in, Formgeber/in und Detail-Expert/in. Deine Tätigkeiten sind vielfältig und erfordern sowohl kreatives Talent als auch Fingerfertigkeit und ein hohes Maß an Sorgfalt:
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Vorbereitung der keramischen Massen: Du bereitest Ton, Porzellanmasse oder Steingutmasse auf die Verarbeitung vor. Das kann das Kneten, Walzen oder Mischen sein, um eine gleichmäßige Konsistenz zu gewährleisten und Lufteinschlüsse zu vermeiden.
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Formen und Modellieren: Dies ist das Herzstück deiner Arbeit. Du stellst die Keramikfiguren und -objekte her, oft mithilfe von Gipsformen, in die die flüssige Masse (Schlicker) gegossen wird. Nach dem Antrocknen entformst du die Rohlinge. Alternativ modellierst du die Figuren auch frei von Hand.
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Nachbearbeitung der Rohlinge: Die frisch geformten oder entformten Rohlinge werden von dir sorgfältig nachbearbeitet. Du entfernst Gussnähte, glättest Oberflächen, fügst filigrane Details wie Haare, Kleidung oder kleine Accessoires an und schneidest Öffnungen.
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Bemalen und Glasieren: Du bereitest die Figuren für den Brand vor, indem du sie mit speziellen Unterglasurfarben bemalst oder mit Glasuren überziehst. Dabei arbeitest du äußerst präzise, um feine Muster, Gesichter oder Verzierungen aufzubringen, die den Charakter der Figur unterstreichen.
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Brennen der Keramik: Du überwachst den Brennprozess in den Keramiköfen. Du programmierst die Öfen für den Schrühbrand (erster Brand, der das Material festigt) und den Glasurbrand (zweiter Brand, der die Glasur schmelzen lässt und die Endhärte verleiht) und achtest auf die korrekten Temperaturen und Brennkurven.
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Qualitätskontrolle und Nachbearbeitung: Nach dem Brand prüfst du die fertigen Figuren auf Fehler wie Risse, Verformungen oder Glasurunebenheiten. Gegebenenfalls führst du letzte Nachbearbeitungen wie Schleifen oder Polieren durch.
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Umgang mit Werkzeugen und Geräten: Du bedienst und pflegst spezielle Handwerkzeuge wie Modellierhölzer, Spachtel, Messer, Pinsel, Schleifgeräte und die Brennöfen.

Warum solltest du Figurenkeramformer/in werden?
Dein Arbeitsplatz ist vorwiegend in Manufakturen für hochwertige Keramik, Porzellanfabriken, in Kunsthandwerksbetrieben oder in Werkstätten für Restaurierung. Du arbeitest in einer kreativen und oft ruhigen Umgebung, die von der Entstehung wunderschöner Objekte geprägt ist.
Figurenkeramformer/in: Das ist die Ausbildung
Die Ausbildung zum/zur Figurenkeramformer/in ist ein anerkannter dualer Ausbildungsberuf und dauert in der Regel 3 Jahre. Du lernst im Ausbildungsbetrieb, der meist eine Porzellan- oder Keramikmanufaktur, ein Kunsthandwerksbetrieb oder ein Keramikatelier ist, die praktischen Fertigkeiten direkt im Umgang mit den keramischen Massen, Formen und Öfen. Du machst dich mit verschiedenen Formgebungsverfahren, Veredelungstechniken und den Eigenschaften der Materialien vertraut. In der Berufsschule erwirbst du die notwendigen theoretischen Grundlagen über Materialkunde (Ton, Porzellan, Glasuren), Gestaltungsgrundsätze, Formtechnik, Brennverfahren, Farb- und Formenlehre, Werkzeugkunde, Qualitätsmanagement und Arbeitssicherheit.
Inhalte deiner Ausbildung sind unter anderem:
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Materialkunde: Du erwirbst detailliertes Wissen über die Zusammensetzung, Eigenschaften und Verarbeitbarkeit von keramischen Rohstoffen wie Ton, Kaolin, Feldspat und Quarz sowie von Glasuren und Farbpigmenten.
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Form- und Modelliertechniken: Du beschäftigst dich intensiv mit dem Formen von Hand, dem Gießen in Gipsformen, dem Drehen auf der Töpferscheibe (falls relevant) und dem Ansetzen von Details.
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Brenntechnik: Du erhältst umfassende Kenntnisse über die verschiedenen Brennverfahren (Schrühbrand, Glasurbrand, Dekorbrand), die Steuerung von Brennöfen und die Auswirkungen von Temperatur und Atmosphäre auf das Keramikprodukt.
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Oberflächengestaltung: Du machst dich mit den Techniken des Glasierens, Bemalens (Unterglasur, Aufglasur), Engobierens und der Anbringung von Dekoren vertraut.
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Werkzeug- und Maschinenkunde: Du lernst den sicheren und fachgerechten Umgang mit allen gängigen Handwerkzeugen und Geräten, die in der Keramikherstellung verwendet werden.
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Gestaltungslehre: Du bekommst Einblicke in die Prinzipien von Proportion, Ästhetik und Ausdruck in der figürlichen Darstellung.
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Qualitätskontrolle: Du übst, wie du Mängel erkennst und beurteilst und wie du die Qualität der Produkte sicherstellst.
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Arbeitssicherheit und Umweltschutz: Du beschäftigst dich mit den Vorschriften zur Unfallverhütung und dem sicheren Umgang mit chemischen Stoffen und Öfen.
Was du mitbringen solltest:
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Einen guten Hauptschulabschluss oder einen mittleren Schulabschluss
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Kreativität und ein ausgeprägtes ästhetisches Empfinden
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Handwerkliches Geschick und Fingerfertigkeit (für filigrane Arbeiten)
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Geduld, Ausdauer und eine präzise Arbeitsweise
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Sorgfalt und Verantwortungsbewusstsein
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Räumliches Vorstellungsvermögen
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Interesse an Kunst und Design
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Bereitschaft, sich die Hände schmutzig zu machen
Deine Karriere als Figurenkeramformer/in
Der Beruf des Figurenkeramformers/der Figurenkeramformerin ist ein traditionsreiches Handwerk, das sich durch Kreativität und Präzision auszeichnet. Die Nachfrage nach hochwertigen, handgefertigten Keramikprodukten und die Pflege des kulturellen Erbes sichern die Relevanz dieses Berufs. Deine Jobchancen sind gut, wenn du talentiert, qualitätsbewusst und bereit bist, dich zu spezialisieren:
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In Porzellan- und Keramikmanufakturen (z.B. Meissen, Rosenthal, Villeroy & Boch)
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In Kunsthandwerksbetrieben und Ateliers
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In Werkstätten für die Restaurierung von Keramik und Porzellan
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In der Sonderfertigung für Sammlerstücke oder Designobjekte
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In Museen (als Restaurator/in oder in der Objektherstellung)
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Als Selbstständige/r mit einem eigenen Atelier, Online-Shop oder auf Kunsthandwerkermärkten.
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In der Erwachsenenbildung (Anbieten von Kursen und Workshops)
Deine Weiterbildungsmöglichkeiten sind vielfältig und eröffnen dir neue Karrierewege:
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Keramikmeister/in: Dies ist die höchste Qualifikation im Handwerk. Sie qualifiziert dich für die Betriebsleitung eines eigenen Keramikbetriebs, die Ausbildung von Lehrlingen und vertieft deine Kenntnisse in allen Bereichen der Keramikherstellung sowie in der Betriebswirtschaft.
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Gestalter/in im Handwerk: Eine Weiterbildung, die deine kreativen und gestalterischen Fähigkeiten über das reine Formen hinaus erweitert, z.B. für die Entwicklung von Produktlinien oder die Arbeit als Designer/in.
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Techniker/in (Fachrichtung Keramiktechnik): Eine schulische Weiterbildung, die deine Kenntnisse in Materialwissenschaft, Produktionstechnik und Qualitätsmanagement in der keramischen Industrie vertieft.
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Restaurator/in im Keramiker-Handwerk: Eine Spezialisierung auf die Konservierung und Restaurierung historischer oder wertvoller Keramik- und Porzellanobjekte.
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Spezialisierung: Du kannst dich auf bestimmte Bereiche spezialisieren, z.B. Porzellanmalerei, Gipsformenbau, Produktion von Sanitärkeramik (technische Keramik) oder die Herstellung von Sonderanfertigungen.
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Ausbilder/in: Wenn du dein Wissen und deine Erfahrung gerne an den Nachwuchs weitergeben möchtest, kannst du dich zum/zur Ausbilder/in qualifizieren.
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Studium (mit entsprechender Hochschulzugangsberechtigung): Studiengänge wie Produktdesign, Keramikdesign, Bildende Kunst, Restaurierung oder Werkstoffwissenschaften an Fachhochschulen oder Kunsthochschulen können dir den Zugang zu akademischen Positionen in der Produktentwicklung, im Design oder in der Forschung im Bereich Materialwissenschaften und Handwerk ebnen.
Darum solltest du Figurenkeramformer/in werden:
- Du hast Spaß an handwerklicher Arbeit und am Gestalten. Als Figurenkeramformer/in gestaltest und fertigst du aus Keramik Figuren, Zier- und Gebrauchsgegenstände. Dabei arbeitest du mit verschiedenen Materialien und Werkzeugen und hast die Möglichkeit, deine eigenen kreativen Ideen einzubringen.
- Du bist genau und hast ein gutes Auge für Details. Figurenkeramformer/innen müssen sehr genau arbeiten, um ein perfektes Ergebnis zu erzielen. Du solltest also ein hohes Maß an Sorgfalt und Konzentration mitbringen.
- Du hast ein gutes Vorstellungsvermögen und künstlerisches Talent. Als Figurenkeramformer/in musst du dir ein genaues Bild von dem gewünschten Ergebnis machen können. Du solltest also ein gutes Vorstellungsvermögen und künstlerisches Talent mitbringen.
- Du hast gute Zukunftsaussichten. Der Beruf des/der Figurenkeramformer/in ist gefragt und bietet gute Verdienstmöglichkeiten.
Wenn du diese Voraussetzungen erfüllst, solltest du dir eine Ausbildung zum/zur Figurenkeramformer/in näher anschauen. Es ist ein abwechslungsreicher und anspruchsvoller Beruf mit guten Zukunftsaussichten.
Hier sind noch einige weitere Gründe, die für eine Ausbildung zum/zur Figurenkeramformer/in sprechen:
- Du kannst in verschiedenen Branchen arbeiten, z. B. in der Keramikindustrie, in der Porzellanindustrie oder in der Kunsthandwerksbranche.
- Du hast die Möglichkeit, dich in verschiedenen Fachrichtungen weiterzubilden, z. B. zum/zur Keramikdesigner/in, zum/zur Keramikpädagoge/in oder zum/zur Restaurator/in für Keramik.
Wenn du dich für eine Ausbildung zum/zur Figurenkeramformer/in interessierst, solltest du dich frühzeitig bei Betrieben in deiner Region bewerben.
Vergütung: Figurenkeramformer/in
Jahr | Vergütung |
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1. Ausbildungsjahr | 575 EUR bis 695 EUR |
2. Ausbildungsjahr | 625 EUR bis 760 EUR |
3. Ausbildungsjahr | 666 EUR bis 840 EUR |
Fazit: Die Kunst der Keramikfiguren
Wenn du eine Tätigkeit suchst, die dein handwerkliches Geschick mit Kreativität, Geduld und der tiefen Zufriedenheit verbindet, aus einem erdigen Material filigrane und ausdrucksstarke Kunstwerke zu schaffen, dann bietet dir der Beruf als Figurenkeramformer/in eine spannende und überaus "formschöne" Zukunft!
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