Geomatiker/in
Vermessende Kartografen unserer Zeit

Du bist fasziniert von Karten, Satellitenbildern und der digitalen Darstellung unserer Welt? Du hast ein ausgeprägtes Gespür für Daten, Geometrie und bist begeistert davon, wie du komplexe geografische Informationen visualisierst und zugänglich machst? Wenn du dazu noch technisch versiert, präzise und ein/e echte/r Spezialist/in für Geodaten bist, dann könnte der Beruf als Geomatiker/in genau das Richtige für dich sein! Als dieser Profi bist du der/die unverzichtbare Spezialist/in für die Erfassung, Verarbeitung, Analyse und Präsentation von Geodaten. Du sorgst dafür, dass wir unsere Welt digital verstehen und nutzen können – sei es für die Stadtplanung, den Umweltschutz, die Navigation oder das Katasterwesen.
Was lernst du als Geomatiker/in?
Als Geomatiker/in ist dein Alltag geprägt vom Wechsel zwischen digitaler Arbeit am Computer und Messungen im Feld. Du bist gleichermaßen Datensammler/in, Analytiker/in, Kartograph/in und Problemlöser/in. Deine Tätigkeiten sind vielfältig und erfordern sowohl technisches Verständnis als auch analytisches Denken und ein hohes Maß an Genauigkeit:
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Datenerfassung im Außendienst: Du bist oft draußen unterwegs, um geografische Daten zu erfassen. Das kann mit hochpräzisen Vermessungsgeräten (Totalstationen, GPS/GNSS-Empfängern) geschehen, Drohnen für Luftbilder oder durch das Scannen von Objekten. Du sammelst Informationen über Gelände, Gebäude, Straßen, Gewässer und andere geografische Merkmale.
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Verarbeitung und Management von Geodaten: Die gesammelten Rohdaten müssen am Computer verarbeitet, bereinigt und in Geoinformationssysteme (GIS) überführt werden. Du organisierst und verwaltest große Mengen an Geodaten, sorgst für deren Aktualität und Konsistenz.
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Analyse und Auswertung: Du analysierst Geodaten, um Muster, Zusammenhänge und Trends zu erkennen. Das kann zum Beispiel die optimale Route für Rettungsdienste sein, die Verteilung von Grünflächen in einer Stadt oder die Auswirkungen des Klimawandels auf bestimmte Regionen. Du nutzt spezielle GIS-Software für komplexe räumliche Analysen.
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Visualisierung und Kartographie: Eine Kernaufgabe ist die Erstellung von Karten, Plänen und digitalen 3D-Modellen. Du wählst geeignete Darstellungsformen, Farben und Symbole, um komplexe Informationen verständlich zu visualisieren. Ob interaktive Webkarten, gedruckte Stadtpläne oder detaillierte Katasterkarten – du bringst geografische Daten auf den Punkt.
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Erstellung von thematischen Karten: Du entwickelst spezielle Karten, die bestimmte Themen hervorheben, z.B. Lärmkarten, Bodennutzungskarten, Wanderkarten oder demografische Karten.
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Programmierung und Scripting: Du schreibst Skripte oder einfache Programme, um Arbeitsabläufe zu automatisieren oder spezielle Analysen durchzuführen. Du arbeitest mit verschiedenen Softwaretools und Datenbanksystemen.
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Kundenberatung und Präsentation: Du berätst Kund/innen, Architekt/innen, Stadtplaner/innen oder Behörden zu Geodatenlösungen. Du präsentierst deine Ergebnisse und erklärst die komplexen Zusammenhänge anschaulich.
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Qualitätssicherung: Du prüfst die Genauigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Geodaten und der erstellten Produkte.

Warum solltest du Geomatiker/in werden?
Dein Arbeitsplatz ist vielseitig: sowohl im Büro am Computer mit spezialisierter Software als auch im Außendienst bei Vermessungsarbeiten. Du arbeitest in Vermessungsbüros, bei Behörden, in der Stadtplanung, im Umweltschutz, bei Energieversorgern oder in der IT-Branche. Du bist der/diejenige, der/die unsere physische Welt in digitale Informationen übersetzt.
Geomatiker/in: Das ist die Ausbildung
Die Ausbildung zum/zur Geomatiker/in ist ein anerkannter dualer Ausbildungsberuf und dauert in der Regel 3 Jahre. Du lernst im Ausbildungsbetrieb, der meist ein Vermessungsbüro, eine öffentliche Verwaltung (Katasteramt, Stadtplanungsamt), ein Ingenieurbüro oder ein spezialisiertes IT-Unternehmen für Geoinformationen ist, die praktischen Fertigkeiten direkt am Computer mit GIS-Software und im Außendienst mit Vermessungsgeräten. Du machst dich mit der Datenerfassung, der Nutzung von Datenbanken und der Erstellung von Karten vertraut. In der Berufsschule erwirbst du die notwendigen theoretischen Grundlagen über Geoinformationssysteme, Kartographie, Fernerkundung, Vermessungskunde, Geodatenmodelle, Programmierung, Datenbankmanagement, Rechtsvorschriften (z.B. Liegenschaftsrecht) und Datenschutz.
Inhalte deiner Ausbildung sind unter anderem:
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Geoinformationssysteme (GIS): Du erwirbst detailliertes Wissen über den Aufbau, die Funktionen und die Anwendung von GIS-Software zur Verwaltung, Analyse und Darstellung von Geodaten.
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Kartographie: Du beschäftigst dich intensiv mit den Prinzipien der Kartengestaltung, der Symbolik, der Farblehre und der Maßstabslehre, um aussagekräftige Karten zu erstellen.
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Vermessungstechnik: Du machst dich mit verschiedenen Vermessungsmethoden und -geräten (GPS/GNSS, Totalstationen, Nivelliere) sowie der Auswertung von Messdaten vertraut.
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Fernerkundung und Satellitenbilder: Du erhältst Kenntnisse über die Erfassung und Interpretation von Luft- und Satellitenbildern für die Geodatenerfassung.
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Datenbankmanagement: Du erwirbst Wissen über den Aufbau und die Pflege von Geodatenbanken und den Umgang mit relationalen Datenbanksystemen.
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Programmiergrundlagen: Du lernst die Grundlagen von Skriptsprachen (z.B. Python), um Prozesse in GIS zu automatisieren.
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Rechtliche Grundlagen: Du machst dich mit den rechtlichen Rahmenbedingungen der Geodaten (z.B. im Vermessungs- und Katasterwesen) und dem Datenschutz vertraut.
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Analyse und Modellierung: Du lernst, geografische Fragestellungen zu analysieren und mithilfe von Geodaten Modelle zu entwickeln.
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Präsentationstechniken: Du erhältst Schulungen im Erstellen von Präsentationen und der Kommunikation von Geodaten-Ergebnissen.
Was du mitbringen solltest:
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Mittlerer Schulabschluss oder (Fach-)Abitur
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Interesse an Geographie, Technik, Mathematik und Informatik
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Analytisches Denkvermögen und Problemlösungskompetenz
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Sorgfältige, präzise und strukturierte Arbeitsweise
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Gute Computerkenntnisse und Affinität zu Software
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Räumliches Vorstellungsvermögen
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Kommunikationsfähigkeit und Teamgeist
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Eigeninitiative und Lernbereitschaft (technische Entwicklungen gehen schnell voran)
Deine Karriere als Geomatiker/in
Der Beruf des Geomatikers/der Geomatikerin ist ein Zukunftsberuf mit stetig wachsender Bedeutung. Geodaten sind die Basis für unzählige Anwendungen – von Navigationssystemen über Landwirtschaft 4.0 bis hin zur Stadtplanung und Katastrophenschutz. Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften, die diese Daten erfassen, analysieren und visualisieren können, ist hoch. Deine Jobchancen sind exzellent, wenn du bereit bist, dich kontinuierlich weiterzuentwickeln und mit neuen Technologien zu arbeiten:
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In Kataster- und Vermessungsämtern (Kommunen, Länder)
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In Ingenieur-, Planungs- und Architekturbüros
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Bei Energieversorgern und Telekommunikationsunternehmen
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In der Land- und Forstwirtschaft (Precision Farming)
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Bei Softwareherstellern für Geoinformationssysteme
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In der Logistik und bei Navigationsdiensteanbietern
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In Umweltämtern und Naturschutzbehörden
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In Forschungsinstituten und an Hochschulen
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Als Selbstständige/r mit einem eigenen Vermessungs- oder GIS-Büro.
Deine Weiterbildungsmöglichkeiten sind vielfältig und eröffnen dir neue Karrierewege:
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Techniker/in (Fachrichtung Geoinformatik, Vermessungstechnik oder Kartographie): Eine Weiterbildung an einer Fachschule, die deine Kenntnisse in der Konzeption, Entwicklung und Implementierung von Geoinformationssystemen vertieft und dich für anspruchsvolle technische Aufgaben qualifiziert.
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Geomatikmeister/in: In einigen Bundesländern gibt es die Möglichkeit einer Meisterprüfung im Vermessungswesen, die dich für die Betriebsleitung und Ausbildung qualifiziert.
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Spezialisierung: Du kannst dich auf bestimmte Bereiche spezialisieren, z.B. Web-Mapping, Fernerkundung, 3D-Visualisierung, Smart-City-Anwendungen, Geodatenbanken oder Umwelt-GIS.
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Ausbilder/in: Wenn du dein Wissen und deine Erfahrung gerne an den Nachwuchs weitergeben möchtest, kannst du dich zum/zur Ausbilder/in qualifizieren.
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Studium: Mit der Hochschulzugangsberechtigung (z.B. mit Fachabitur oder über eine berufliche Aufstiegsfortbildung) kannst du Studiengänge wie Geoinformatik, Geodäsie und Geoinformation, Kartographie, Geographie oder Umweltwissenschaften in Betracht ziehen. Dies ermöglicht dir den Zugang zu akademischen Positionen in der Forschung, Entwicklung, Lehre oder im höheren Management von Unternehmen und Behörden.
Darum solltest du Geomatiker/in werden:
Hier sind vier Gründe, warum du eine Ausbildung zum/zur Geomatiker/in machen solltest:
- Du hast Interesse an Mathematik, Geometrie und Informatik. Als Geomatiker/in bist du dafür verantwortlich, Geodaten zu sammeln, zu verarbeiten und zu interpretieren. Du solltest daher Interesse an Mathematik, Geometrie und Informatik haben.
- Du bist räumlich begabt und hast ein gutes Vorstellungsvermögen. Geomatiker/innen müssen in der Lage sein, sich räumliche Zusammenhänge vorzustellen und zu analysieren. Du solltest daher räumlich begabt und ein gutes Vorstellungsvermögen haben.
- Du bist teamfähig und hast ein gutes Verantwortungsbewusstsein. Geomatiker/innen arbeiten oft in Teams und müssen sich auf die Arbeit anderer verlassen können. Du solltest daher teamfähig und ein gutes Verantwortungsbewusstsein haben.
- Du hast gute Zukunftsaussichten. Der Beruf des/der Geomatiker/in ist gefragt und bietet gute Verdienstmöglichkeiten.
Wenn du diese Voraussetzungen erfüllst, solltest du dir eine Ausbildung zum/zur Geomatiker/in näher anschauen. Es ist ein abwechslungsreicher und anspruchsvoller Beruf mit guten Zukunftsaussichten.
Vergütung: Geomatiker/in
Jahr | Vergütung |
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1. Ausbildungsjahr | 850 EUR |
2. Ausbildungsjahr | 900 EUR |
3. Ausbildungsjahr | 950 EUR |
Fazit: Vermesser und Kartografen unserer Zeit
Wenn du eine Tätigkeit suchst, die deine Faszination für unsere Welt mit technischem Können, analytischem Denken und der Fähigkeit verbindet, komplexe geografische Informationen nutzbar zu machen, dann bietet dir der Beruf als Geomatiker/in eine spannende und überaus wegweisende Zukunft!
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