Glasmacher/in
Eine klare Vision für deine Zukunft

Du bist fasziniert von einem der ältesten Handwerke der Menschheit, hast ein ausgeprägtes Gespür für Formen und Materialien und bist begeistert davon, wie aus glühender Hitze und flüssigem Quarzsand einzigartige Glasobjekte entstehen? Wenn du dazu noch präzise, körperlich belastbar und ein/e echte/r Künstler/in mit Feuer und Atem bist, dann könnte der Beruf als Glasmacher/in genau das Richtige für dich sein! Als dieser Profi bist du der/die Spezialist/in für die Herstellung von Glasprodukten, sei es mundgeblasen, geformt oder maschinell gefertigt. Du sorgst dafür, dass das faszinierende Material Glas seine vielfältigen Einsatzmöglichkeiten findet – vom Trinkglas bis zum Kunstwerk.
Was lernst du als Glasmacher/in?
Als Glasmacher/in ist dein Alltag geprägt von der Arbeit an heißen Öfen, dem Umgang mit glühendem Glas und dem präzisen Formen und Blasen. Du bist gleichermaßen Handwerker/in, Techniker/in, Künstler/in und Materialexperte/in. Deine Tätigkeiten sind vielfältig und erfordern sowohl körperlichen Einsatz als auch ein hohes Maß an Fingerspitzengefühl und Konzentration:
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Vorbereitung des Glases: Du bereitest die Rohstoffe (Quarzsand, Soda, Kalk) vor und schmilzt sie in speziellen Öfen bei extrem hohen Temperaturen (bis zu 1.500 Grad Celsius) zu einer zähflüssigen Glasmasse.
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Entnahme und Bearbeitung der Glasmasse: Mit einer Glasmacherpfeife oder speziellen Werkzeugen entnimmst du die glühende Glasmasse aus dem Ofen. Dieser "Posten" ist der Ausgangspunkt für jedes Glasprodukt.
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Blasen und Formen (Hohlglas): Wenn du Hohlglas herstellst, bläst du mit der Pfeife Luft in die Glasmasse, um Hohlkörper wie Vasen, Flaschen oder Trinkgläser zu formen. Dabei drehst, schwingst und kühlst du das Glas, um die gewünschte Form zu erhalten. Oft nutzt du dabei auch spezielle Modeln (Formen).
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Pressen und Ziehen (Flachglas/Massivglas): Du kannst Glas auch in Formen pressen oder zu Platten und Stäben ziehen. Dies erfordert präzises Arbeiten mit speziellen Maschinen und Werkzeugen.
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Freihandformen (Kunstglas): Insbesondere im Kunsthandwerk formst du das Glas frei, ohne feste Modeln, und nutzt dabei Zangen, Scheren und andere Werkzeuge, um Skulpturen oder individuelle Objekte zu gestalten.
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Abkühlen (Kühlen): Nach dem Formen muss das Glas langsam in einem Kühlofen abgekühlt werden. Dieser Prozess, genannt "Kühlen", ist entscheidend, um Spannungen im Glas abzubauen und Bruch zu verhindern.
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Veredelung und Nachbearbeitung: Nach dem Abkühlen führst du oft weitere Bearbeitungsschritte durch. Dazu gehören das Abschleifen von Kanten, Polieren, Sandstrahlen, Gravieren, Bemalen oder Kaschieren von Glasprodukten.
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Qualitätskontrolle: Jeder Arbeitsschritt und das fertige Produkt werden sorgfältig auf Fehler, Formgenauigkeit, Transparenz und Stabilität geprüft.
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Wartung von Öfen und Werkzeugen: Du bist auch für die Pflege und Instandhaltung der Öfen, Glasmacherpfeifen und anderer Werkzeuge zuständig.

Warum solltest du Glasmacher/in werden?
Dein Arbeitsplatz ist vorwiegend in Glashütten, Glasmanufakturen, in spezialisierten Glaswerkstätten oder in der industriellen Glasfertigung. Du bist der/diejenige, der/die einem besonderen Material Leben einhaucht.
Glasmacher/in: Das ist die Ausbildung
Die Ausbildung zum/zur Glasmacher/in ist ein anerkannter dualer Ausbildungsberuf und dauert in der Regel 3 Jahre. Du lernst im Ausbildungsbetrieb, der meist eine Glashütte, eine Glasmanufaktur oder ein Betrieb der industriellen Glasfertigung ist, die praktischen Fertigkeiten direkt am Ofen, mit der Glasmacherpfeife und an den Bearbeitungsmaschinen. Du machst dich mit den verschiedenen Gestehungsprozessen von Glas, dem Umgang mit Hitze und den speziellen Werkzeugen vertraut. In der Berufsschule (oft in Blockform an spezialisierten Schulen) erwirbst du die notwendigen theoretischen Grundlagen über Glaszusammensetzung, Glasschmelze, Ofentechnik, Materialkunde, Formenbau, Veredelungstechniken, Akustik, Design und Arbeitssicherheit.
Inhalte deiner Ausbildung sind unter anderem:
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Glaskunde und Rohstoffe: Du erwirbst detailliertes Wissen über die Zusammensetzung von Glas, die Eigenschaften verschiedener Glasarten und die Funktion der Rohstoffe.
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Glasschmelze und Ofentechnik: Du beschäftigst dich intensiv mit den Schmelzprozessen, der Temperaturführung in den Öfen und der Bedienung der Schmelzanlagen.
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Formgebungstechniken: Du machst dich mit dem Glasblasen (mundgeblasen und maschinell), Pressen, Ziehen und freien Formen vertraut.
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Werkzeug- und Maschinenkunde: Du erhältst Kenntnisse über den Einsatz und die Pflege der traditionellen Glasmacherpfeifen und Werkzeuge sowie moderner Maschinen in der Glasproduktion.
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Veredelungstechniken: Du erwirbst Wissen über das Schleifen, Polieren, Gravieren, Sandstrahlen und andere Methoden der Glasveredelung.
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Physik und Chemie des Glases: Du lernst die chemischen und physikalischen Prozesse, die bei der Glasherstellung und -bearbeitung eine Rolle spielen, zu verstehen.
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Design und Ästhetik: Du erhältst Einblicke in die Formgebung, Farbenlehre und Gestaltung von Glasobjekten.
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Qualitätssicherung: Du lernst, die Qualität der Glasprodukte zu prüfen und Fehler zu erkennen.
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Arbeitssicherheit und Umweltschutz: Du erhältst umfassende Kenntnisse über den sicheren Umgang mit hohen Temperaturen, Glas und Maschinen sowie die Entsorgung von Glasabfällen.
Was du mitbringen solltest:
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Einen guten Hauptschulabschluss oder einen mittleren Schulabschluss
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Technisches Verständnis und handwerkliches Geschick
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Gutes räumliches Vorstellungsvermögen
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Sorgfältige, präzise und geduldige Arbeitsweise
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Körperliche Belastbarkeit (Arbeit in Hitze und mit schweren Werkzeugen)
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Kreativität und einen Sinn für Ästhetik
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Teamfähigkeit und Konzentrationsvermögen
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Keine Empfindlichkeit gegenüber Hitze
Deine Karriere als Glasmacher/in
Der Beruf des Glasmachers/der Glasmacherin ist ein anspruchsvolles Handwerk mit einer langen Tradition, das sich aber auch durch den Einsatz moderner Technologien stetig weiterentwickelt. Die Nachfrage nach Glasprodukten ist vielfältig – von Alltagsgegenständen über Architekturglas bis hin zu Kunstobjekten. Deine Expertise ist besonders gefragt, wenn es um individuelle Anfertigungen, spezielle Glasarten oder die Beherrschung komplexer Fertigungsprozesse geht. Deine Jobchancen sind gut, wenn du die körperlichen Anforderungen nicht scheust und dein Können stetig weiterentwickelst:
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In Glashütten und Glasmanufakturen
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In Industriebetrieben der Glasherstellung (z.B. für Flachglas, Behälterglas)
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In spezialisierten Werkstätten für Kunstglas oder Glasdesign
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In der Restaurierung von Glasobjekten (z.B. in Museen)
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Als Selbstständige/r mit einer eigenen Glaswerkstatt oder als Kunstglasmacher/in.
Deine Weiterbildungsmöglichkeiten sind vielfältig und eröffnen dir neue Karrierewege:
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Glasmachermeister/in: Dies ist die höchste Qualifikation im Handwerk. Sie qualifiziert dich für die Betriebsleitung, die Ausbildung von Lehrlingen und für die Eröffnung eines eigenen Betriebs. Zudem vertieft sie deine Kenntnisse in allen relevanten Bereichen der Glasherstellung und des Managements.
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Techniker/in (z.B. Glastechnik, Werkstofftechnik): Eine Weiterbildung an einer Fachschule, die deine Kenntnisse in der Produktionstechnik, der Werkstoffkunde und im Qualitätsmanagement vertieft und dich für leitende Aufgaben in der Glasindustrie qualifiziert.
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Spezialisierung: Du kannst dich auf bestimmte Glasarten (z.B. Bleikristall, Borosilikatglas), auf spezielle Formgebungstechniken (z.B. freies Glasblasen, Lampenbläserei) oder auf bestimmte Produkte (z.B. optisches Glas, Laborglas) spezialisieren.
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Graveur/in oder Glasveredler/in: Eine Weiterbildung in diesen Berufen kann deine Fertigkeiten in der Oberflächengestaltung von Glas erweitern.
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Ausbilder/in: Wenn du dein Wissen und deine Erfahrung gerne an den Nachwuchs weitergeben möchtest, kannst du dich zum/zur Ausbilder/in qualifizieren.
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Studium: Mit der Hochschulzugangsberechtigung (z.B. mit Fachabitur, Meistertitel oder Techniker) kannst du Studiengänge wie Glasdesign, Produktdesign, Werkstoffwissenschaften oder Glastechnik/Glasingenieurwesen in Betracht ziehen. Dies ermöglicht dir den Zugang zu akademischen Positionen in der Gestaltung, Forschung, Entwicklung oder im höheren Management der Glasindustrie.
Darum solltest du Glasmacher/in werden:
Hier sind vier Gründe, warum du eine Ausbildung zum/zur Glasmacher/in machen solltest:
- Du hast Spaß an der Arbeit mit Glas und bist kreativ. Als Glasmacher/in bist du dafür verantwortlich, Glas in verschiedenen Formen und Farben herzustellen. Du kannst deiner Kreativität freien Lauf lassen und einzigartige Kunstwerke oder Gebrauchsgegenstände aus Glas schaffen.
- Du bist handwerklich geschickt und hast ein gutes Auge für Details. Glasmacher/innen müssen sorgfältig und präzise arbeiten, um hochwertige Glasprodukte herzustellen. Du solltest daher handwerklich geschickt sein und ein gutes Auge für Details haben.
- Du bist teamfähig und hast ein gutes Verantwortungsbewusstsein. Glasmacher/innen arbeiten oft in Teams und müssen sich auf die Arbeit anderer verlassen können. Du solltest daher teamfähig sein und ein gutes Verantwortungsbewusstsein haben.
- Du arbeitest in einem traditionsreichen Handwerk. Die Glasherstellung ist ein altes Handwerk, das in Deutschland eine lange Tradition hat. Du kannst Teil dieser Tradition werden und mit deinen eigenen Kreationen die Welt ein wenig schöner machen.
Wenn du diese Voraussetzungen erfüllst, solltest du dir eine Ausbildung zum/zur Glasmacher/in näher anschauen. Es ist ein abwechslungsreicher und anspruchsvoller Beruf mit guten Zukunftsaussichten.
Vergütung: Glasmacher/in
Jahr | Vergütung |
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1. Ausbildungsjahr | 770 EUR |
2. Ausbildungsjahr | 810 EUR |
3. Ausbildungsjahr | 910 EUR |
Fazit: Handwerkskunst mit Glas
Wenn du eine Tätigkeit suchst, die deine handwerklichen Fähigkeiten mit technischem Verständnis, körperlichem Einsatz und der tiefen Faszination verbindet, einem einzigartigen Material immer wieder neue Formen und Funktionen zu verleihen, dann bietet dir der Beruf als Glasmacher/in eine spannende und überaus "glühende" Zukunft!
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