Graveur/in
Meister der Präzision und Kunst in Metall und Stein

Du bist detailverliebt, hast ein ausgeprägtes Gespür für Ästhetik und bist fasziniert davon, wie du mittels feiner Werkzeuge dauerhafte Kunstwerke in harte Materialien zauberst? Wenn du dazu noch präzise, geduldig und ein/e echte/r Künstler/in mit ruhiger Hand bist, dann könnte der Beruf als Graveur/in genau das Richtige für dich sein! Als dieser Profi bist du der/die Spezialist/in für das Gravieren von Schriften, Ornamenten, Mustern oder Bildern in verschiedenste Materialien wie Metall, Glas, Stein oder Holz. Du sorgst dafür, dass Gegenstände eine individuelle Note erhalten und zu besonderen Einzelstücken werden.
Was lernst du als Graveur/in?
Als Graveur/in ist dein Alltag geprägt vom filigranen Arbeiten, dem Umgang mit scharfen Werkzeugen und oft auch dem Einsatz von modernen Maschinen. Du bist gleichermaßen Künstler/in, Handwerker/in, Techniker/in und Designer/in. Deine Tätigkeiten sind vielfältig und erfordern sowohl kreatives Denken als auch ein hohes Maß an Feingefühl und Genauigkeit:
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Entwurf und Gestaltung: Du besprichst Kundenwünsche, erstellst Entwürfe, Skizzen und Vorlagen für die Gravur. Dabei berücksichtigst du Materialeigenschaften, die Größe des Werkstücks und die gewünschte Ästhetik. Oft arbeitest du auch mit spezieller Software.
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Materialauswahl und -vorbereitung: Du wählst das passende Material aus (z.B. Gold, Silber, Messing, Edelstahl, Glas, Acryl) und bereitest es für die Gravur vor (z.B. Reinigen, Fixieren).
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Gravieren von Hand: Dies ist die Königsdisziplin. Mit Stichel, Meißel und Hammer oder speziellen Graviergeräten wie dem Stichelgriffel trägst du feine Linien, Ornamente, Schriften oder Bilder präzise ins Material ab. Das erfordert höchste Konzentration, eine ruhige Hand und jahrelange Übung.
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Maschinelle Gravur: Du bedienst und programmierst computergesteuerte Graviermaschinen (CNC-Gravierfräsen, Lasergravierer). Du richtest die Maschinen ein, überwachst den Gravurprozess und stellst die Qualität sicher.
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Ätzgravur: Du wendest chemische Verfahren an, um Muster oder Schriften in Metall zu ätzen. Dies erfordert Kenntnisse im Umgang mit Chemikalien und Schutzmaßnahmen.
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Oberflächenbehandlung: Nach der Gravur bearbeitest du die Oberfläche des Werkstücks weiter, z.B. durch Polieren, Schleifen, Mattieren oder Schwärzen der Gravur, um sie besser sichtbar zu machen.
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Reparatur und Restaurierung: Du übernimmst auch die Reparatur oder Restaurierung alter oder beschädigter Gravuren an Schmuckstücken, Bestecken, Wappen oder historischen Objekten.
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Qualitätskontrolle: Jeder Arbeitsschritt und die fertige Gravur werden sorgfältig auf Präzision, Tiefgang, Sauberkeit und Ästhetik geprüft.
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Kundenberatung und Verkauf: Du berätst Kund/innen umfassend zu Gravurmöglichkeiten, Materialien und Preisen. Du präsentierst Muster und gibst Empfehlungen.

Warum solltest du Graveur/in werden?
Dein Arbeitsplatz ist vorwiegend in kleinen, spezialisierten Werkstätten, bei Schmuck- und Uhrenherstellern, in Betrieben für Schilder- und Stempelherstellung oder bei Unternehmen, die industrielle Gravuren anfertigen. Du bist der/diejenige, der/die Gegenständen eine persönliche und dauerhafte Botschaft verleiht.
Graveur/in: Das ist die Ausbildung
Die Ausbildung zum/zur Graveur/in ist ein anerkannter dualer Ausbildungsberuf und dauert in der Regel 3 Jahre. Du lernst im Ausbildungsbetrieb, der meist ein Graveurbetrieb, ein Schmuckhersteller oder ein Industriebetrieb mit Gravurabteilung ist, die praktischen Fertigkeiten direkt an der Werkbank und an den Maschinen. Du machst dich mit verschiedenen Gravierwerkzeugen, Materialien und Bearbeitungstechniken vertraut. In der Berufsschule, die oft in Blockform an spezialisierten Schulen (z.B. in Pforzheim) stattfindet, erwirbst du die notwendigen theoretischen Grundlagen über Materialkunde (Metalle, Kunststoffe, Glas), Graviertechniken, Schriftlehre, Ornamentik, Design, technische Zeichnungen, Maschinenkunde, Kalkulation und Arbeitssicherheit.
Inhalte deiner Ausbildung sind unter anderem:
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Graviertechniken: Du erwirbst detailliertes Wissen über Handgravur (Sticheltechnik), Maschinengravur (mechanisch, Laser) und Ätzgravur.
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Materialkunde: Du beschäftigst dich intensiv mit den Eigenschaften, der Bearbeitung und dem Verhalten verschiedener Materialien unter dem Gravierwerkzeug.
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Schrift- und Ornamentlehre: Du machst dich mit verschiedenen Schriftarten, deren Proportionen und der Gestaltung von Ornamenten und Monogrammen vertraut.
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Design und Entwurf: Du lernst, Skizzen und technische Zeichnungen für Gravuren zu erstellen, auch unter Einsatz von CAD-Software.
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Werkzeugkunde: Du erhältst Kenntnisse über die verschiedenen Gravierwerkzeuge, deren Herstellung, Pflege und Schärfen.
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Maschinenkunde: Du erwirbst Wissen über den Aufbau, die Funktion, die Bedienung und die Programmierung von Graviermaschinen (CNC, Laser).
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Oberflächenbearbeitung: Du lernst verschiedene Techniken zur Nachbearbeitung gravierter Oberflächen (Polieren, Schleifen, Mattieren, Färben).
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Qualitätssicherung: Du machst dich mit den Methoden zur Prüfung der Gravurqualität und Maßhaltigkeit vertraut.
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Kundenberatung: Du lernst, Kundenwünsche zu erfassen, sie fachgerecht zu beraten und Angebote zu erstellen.
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Arbeitssicherheit und Umweltschutz: Du erhältst umfassende Kenntnisse über den sicheren Umgang mit Werkzeugen, Maschinen und Chemikalien sowie die Entsorgung von Abfällen.
Was du mitbringen solltest:
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Einen guten Realschulabschluss oder Abitur/Fachabitur
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Kreativität und einen Sinn für Ästhetik und Proportionen
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Eine ruhige Hand und eine sehr gute Feinmotorik
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Sorgfältige, präzise und geduldige Arbeitsweise
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Gutes Sehvermögen (oft mit Lupe oder Mikroskop)
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Technisches Verständnis und handwerkliches Geschick
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Interesse an Detailarbeit und filigranen Prozessen
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Kommunikationsfähigkeit für die Kundenberatung
Deine Karriere als Graveur/in
Der Beruf des Graveurs/der Graveurin ist ein Nischenhandwerk, das jedoch in vielen Bereichen unverzichtbar ist – von der Personalisierung von Schmuck und Geschenkartikeln über die Herstellung von Stempeln und Schildern bis hin zu Präzisionsgravuren in der Industrie. Die Kombination aus traditionellem Handwerk und modernen Technologien macht diesen Beruf zukunftsfähig. Deine Jobchancen sind gut, wenn du präzise arbeitest, kreativ bist und dich mit neuen Techniken auskennst:
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In Graveurbetrieben und Ateliers
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Bei Schmuck- und Uhrenherstellern
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In der Stempel- und Schilderherstellung
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In der Medizintechnik und im Formenbau (für Präzisionsgravuren)
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In der Fertigung von Pokalen und Auszeichnungen
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In der Restaurierung (z.B. von historischen Waffen, Besteck)
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Als Selbstständige/r mit einem eigenen Gravur-Service oder Atelier.
Deine Weiterbildungsmöglichkeiten sind vielfältig und eröffnen dir neue Karrierewege:
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Graveurmeister/in: Dies ist die höchste Qualifikation im Handwerk. Sie qualifiziert dich für die Betriebsleitung, die Ausbildung von Lehrlingen und für die Eröffnung eines eigenen Betriebs. Zudem vertieft sie deine Kenntnisse in allen relevanten Bereichen des Gravierens und des Designs.
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Techniker/in für Gestaltungs- und Fertigungstechnik (Schwerpunkt Graviertechnik): Eine Weiterbildung, die deine Kenntnisse in der Planung, Konstruktion und maschinellen Fertigung vertieft und dich für anspruchsvolle technische Aufgaben qualifiziert.
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Spezialisierung: Du kannst dich auf bestimmte Materialien (z.B. Glasgravur, Steingravur), Graviertechniken (z.B. Reliefgravur, Wappengravur) oder Anwendungsbereiche (z.B. Schmuckgravur, industrielle Gravur) spezialisieren.
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CAD/CAM-Spezialist/in: Eine Weiterbildung, die dich für die computergestützte Konstruktion (CAD) und Fertigung (CAM) von Gravuren qualifiziert, was im industriellen Bereich immer wichtiger wird.
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Ausbilder/in: Wenn du dein Wissen und deine Erfahrung gerne an den Nachwuchs weitergeben möchtest, kannst du dich zum/zur Ausbilder/in qualifizieren.
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Gestalter/in im Handwerk: Diese Weiterbildung fokussiert auf kreative und gestalterische Aspekte und kann dich für anspruchsvolle Designaufgaben im Kunsthandwerk qualifizieren.
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Studium: Mit der Hochschulzugangsberechtigung (z.B. mit Fachabitur, Meistertitel oder Techniker) kannst du Studiengänge wie Schmuckdesign, Produktdesign, Kunst/Bildhauerei oder Restaurierung in Betracht ziehen. Dies ermöglicht dir den Zugang zu akademischen Positionen in der Gestaltung, Konservierung oder in der industriellen Entwicklung.
Darum solltest du Graveur/in werden:
Hier sind vier Gründe, warum du eine Ausbildung zum/zur Graveur/in machen solltest:
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Du bist kreativ und hast ein gutes Auge für Details. Als Graveur/in bist du dafür verantwortlich, Motive in Metall, Stein, Kunststoff oder anderen Materialien einzugravieren. Du kannst deiner Kreativität freien Lauf lassen und einzigartige Kunstwerke schaffen.
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Du bist handwerklich geschickt und hast ein gutes technisches Verständnis. Graveur/innen müssen sorgfältig und präzise arbeiten, um hochwertige Gravuren herzustellen. Du solltest daher handwerklich geschickt sein und ein gutes technisches Verständnis haben.
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Du hast ein gutes Verantwortungsbewusstsein. Graveur/innen sind für die Qualität ihrer Arbeit verantwortlich. Du solltest daher ein gutes Verantwortungsbewusstsein haben.
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Du arbeitest in einem traditionsreichen Handwerk. Die Gravurkunst ist ein altes Handwerk, das in Deutschland eine lange Tradition hat. Du kannst Teil dieser Tradition werden und mit deinen eigenen Kreationen die Welt ein wenig schöner machen.
Wenn du diese Voraussetzungen erfüllst, solltest du dir eine Ausbildung zum/zur Graveur/in näher anschauen. Es ist ein abwechslungsreicher und anspruchsvoller Beruf mit guten Zukunftsaussichten.
Vergütung: Graveur/in
Jahr | Vergütung |
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1. Ausbildungsjahr | 800 EUR |
2. Ausbildungsjahr | 835 EUR |
3. Ausbildungsjahr | 890 EUR |
Fazit: Kunsthandwerk für bleibende Schönheit und Individualität
Wenn du eine Tätigkeit suchst, die dein handwerkliches Geschick mit künstlerischer Präzision, Geduld und der Faszination verbindet, individuelle und bleibende Spuren zu hinterlassen, dann bietet dir der Beruf als Graveur/in eine spannende und überaus "tiefgründige" Zukunft!
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