Holzbildhauer/in
Künstler/innen der Holzgestaltung

Du bist künstlerisch begabt, hast ein ausgeprägtes Gespür für Formen und Proportionen und bist fasziniert davon, wie aus einem rohen Stück Holz einzigartige Skulpturen, Figuren oder Reliefs entstehen? Wenn du dazu noch detailverliebt, geduldig und ein/e echte/r Meister/in des Schnitzmessers bist, dann könnte der Beruf als Holzbildhauer/in genau das Richtige für dich sein! Als dieser Profi bist du der/die Spezialist/in für die Gestaltung und Fertigung von figürlichen oder abstrakten Kunstwerken und Gebrauchsgegenständen aus Holz. Du sorgst dafür, dass Holz seine schönste Form annimmt und Betrachter/innen begeistert.
Was lernst du als Holzbildhauer/in?
Als Holzbildhauer/in ist dein Alltag geprägt vom Umgang mit verschiedenen Holzarten, Schnitzwerkzeugen, Hämmern und Schleifmaschinen. Du bist gleichermaßen Künstler/in, Handwerker/in, Designer/in und Restaurator/in. Deine Tätigkeiten sind vielfältig und erfordern sowohl kreatives Denken als auch ein hohes Maß an Feingefühl und körperlichem Einsatz:
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Entwurf und Modellierung: Du entwickelst Ideen für deine Werke, oft basierend auf Kundenaufträgen oder eigenen künstlerischen Visionen. Du erstellst Skizzen und detailgetreue Modelle aus Ton, Gips oder Wachs, um die Proportionen und Formen zu visualisieren.
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Materialauswahl und Vorbereitung: Du wählst die passende Holzart für dein Projekt aus (z.B. Linde, Nussbaum, Eiche oder Exotenhölzer). Dabei berücksichtigst du Maserung, Härte, Farbe und Wuchs des Holzes. Du bereitest das Holz vor, zum Beispiel durch grobes Zuschneiden oder Trocknen.
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Formgebung und Schnitzen: Dies ist der Kern deiner Arbeit. Du bearbeitest das Holz mit verschiedenen Werkzeugen wie Beitel, Klüpfel (Holzhammer), Stecheisen und Schnitzmessern. Du trägst Schicht für Schicht Holz ab, um die gewünschte Form und die feinsten Details herauszuarbeiten.
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Feinbearbeitung und Oberflächengestaltung: Du schleifst die Oberflächen deiner Skulpturen sorgfältig, um eine makellose Haptik und Optik zu erzielen. Du kannst das Holz auch beizen, lasieren, ölen, wachsen oder polieren, um die Farbe zu betonen oder eine schützende Schicht aufzutragen. Manchmal werden auch Farben oder Vergoldungen eingesetzt.
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Montage und Aufstellung: Bei größeren Werken setzt du Einzelteile zusammen oder bereitest Skulpturen für die Aufstellung im Innen- oder Außenbereich vor, inklusive der Befestigung auf Sockeln oder der Integration in Architekturelemente.
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Restaurierung und Reparatur: Du restaurierst alte oder beschädigte Holzskulpturen und -schnitzereien. Das erfordert ein tiefes Verständnis für historische Techniken und Materialien, um das Originalwerk so authentisch wie möglich wiederherzustellen.
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Kundenberatung und Marketing: Du berätst Kund/innen bei der Konzeption von Auftragsarbeiten, präsentierst deine Kunstwerke in Ausstellungen oder Galerien und kümmerst dich um den Verkauf und die Vermarktung deiner Arbeiten.
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Pflege von Werkzeugen: Du schärfst und pflegst deine Werkzeuge regelmäßig, da scharfes Werkzeug für präzise Arbeit unerlässlich ist.

Warum solltest du Holzbildhauer/in werden?
Dein Arbeitsplatz ist vorwiegend in Ateliers, Werkstätten von Bildhauerbetrieben, Restaurierungsbetrieben oder in Werkstätten von Theater- und Opernhäusern (für Kulissen und Requisiten). Du bist der/diejenige, der/die Holz beseelt und ihm eine unvergängliche Form gibt.
Holzbildhauer/in: Das ist die Ausbildung
Die Ausbildung zum/zur Holzbildhauer/in ist ein anerkannter dualer Ausbildungsberuf und dauert in der Regel 3,5 Jahre. Du lernst im Ausbildungsbetrieb, der meist ein spezialisierter Bildhauerbetrieb, eine Restaurierungswerkstatt oder ein kunsthandwerklicher Betrieb ist, die praktischen Fertigkeiten direkt an der Werkbank, mit den verschiedenen Schnitzwerkzeugen und beim Bearbeiten unterschiedlicher Hölzer. In der Berufsschule, die oft in Blockform stattfindet, erwirbst du die notwendigen theoretischen Grundlagen über Holzarten, Kunstgeschichte (insbesondere Bildhauerei), Anatomie (für figürliche Darstellungen), Farbenlehre, Werkzeugkunde, Restaurierungstechniken, Gestaltung, Betriebswirtschaftslehre und Marketing.
Inhalte deiner Ausbildung sind unter anderem:
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Holzkunde: Du erwirbst detailliertes Wissen über verschiedene Holzarten, ihre Eigenschaften, Maserungen, Trocknungsprozesse und ihre Eignung für bildhauerische Arbeiten.
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Werkzeugkunde und -pflege: Du beschäftigst dich intensiv mit der Handhabung, dem Schärfen und der Pflege von Beitel, Stecheisen, Klüpfeln, Schnitzmessern und anderen speziellen Werkzeugen.
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Entwurf und Modellieren: Du lernst, Skizzen und Modelle zu erstellen, Proportionen zu beurteilen und dreidimensionale Formen zu entwickeln.
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Bildhauerische Techniken: Du machst dich mit verschiedenen Schnitztechniken (z.B. Abtragen, Reliefschnitzen, figürliches Schnitzen), der Oberflächenbearbeitung (Schleifen, Polieren) und der Endbehandlung vertraut.
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Kunstgeschichte und Stilkunde: Du erhältst Kenntnisse über die Entwicklung der Bildhauerei, verschiedene Kunststile und ihre typischen Merkmale.
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Restaurierungstechniken: Du erwirbst Wissen über die fachgerechte Reinigung, Konservierung, Reparatur und Ergänzung von Holzskulpturen.
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Anatomie und Proportionen: Für die figürliche Darstellung von Menschen und Tieren sind Kenntnisse der Anatomie wichtig.
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Farbenlehre und Oberflächengestaltung: Du lernst den Einsatz von Beizen, Lasuren, Ölen, Wachsen und Farben zur Gestaltung der Holzoberfläche.
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Betriebswirtschaftliche Grundlagen: Du erhältst Einblicke in die Kalkulation von Aufträgen, Materialbeschaffung und die Vermarktung der eigenen Werke.
Was du mitbringen solltest:
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Einen guten Hauptschulabschluss oder einen mittleren Schulabschluss
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Kreativität und künstlerisches Talent
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Ausgeprägtes handwerkliches Geschick und Feinmotorik
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Räumliches Vorstellungsvermögen
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Sorgfältige und geduldige Arbeitsweise
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Interesse an Kunst, Geschichte und Materialien
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Körperliche Belastbarkeit und Ausdauer
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Gutes Sehvermögen und Farbunterscheidungsvermögen
Deine Karriere als Holzbildhauer/in
Der Beruf des Holzbildhauers/der Holzbildhauerin ist ein anspruchsvolles Handwerk mit langer Tradition und künstlerischem Anspruch. Obwohl es eine Nische ist, bleibt der Bedarf an hochqualifizierten Fachkräften für individuelle Auftragsarbeiten, Restaurierungen und künstlerisches Schaffen bestehen. Besonders in Bereichen wie der Denkmalpflege, der Kirchenausstattung oder bei der Anfertigung einzigartiger Kunstobjekte sind deine Fähigkeiten gefragt. Deine Jobchancen sind gut, wenn du kreativ, präzise und geschäftstüchtig bist:
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In Holzbildhauerateliers und -werkstätten
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In Restaurierungsbetrieben (für Möbel, Kunstobjekte, sakrale Kunst)
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In Werkstätten von Theatern, Opern oder Museen (für Requisiten, Kulissen, Ausstellungsstücke)
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In kunsthandwerklichen Betrieben, die individuelle Holzobjekte fertigen
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In der Denkmalpflege
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Die Selbstständigkeit mit einem eigenen Atelier ist eine häufig gewählte Option.
Deine Weiterbildungsmöglichkeiten sind vielfältig und eröffnen dir neue Karrierewege:
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Holzbildhauermeister/in: Dies ist die höchste Qualifikation im Handwerk. Sie qualifiziert dich für die Betriebsleitung, die Ausbildung von Lehrlingen und für die Eröffnung eines eigenen Betriebs. Zudem vertieft sie deine künstlerischen und handwerklichen Fähigkeiten.
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Gestalter/in im Handwerk: Eine Weiterbildung, die deine kreativen und gestalterischen Fähigkeiten vertieft und dich für anspruchsvolle Designaufgaben qualifiziert.
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Restaurator/in: Eine spezialisierte Weiterbildung, die dich für die Konservierung und Restaurierung von Kunst- und Kulturgütern aus Holz qualifiziert. Dies ist ein sehr gefragtes Feld.
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Spezialisierung: Du kannst dich auf bestimmte Stile (z.B. Gotik, Barock), Motive (z.B. Tierfiguren, Krippenfiguren), Techniken (z.B. Lindenholz schnitzen, Kettensägen-Kunst) oder die Arbeit mit bestimmten Holzarten spezialisieren.
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Ausbilder/in: Wenn du dein Wissen und deine Erfahrung gerne an den Nachwuchs weitergeben möchtest, kannst du dich zum/zur Ausbilder/in qualifizieren.
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Studium: Mit der Hochschulzugangsberechtigung (z.B. mit Abitur, Fachabitur oder Meistertitel) kannst du Studiengänge wie Bildende Kunst (mit Schwerpunkt Bildhauerei), Kunstgeschichte, Restaurierung, Produktdesign oder Holztechnik in Betracht ziehen. Dies ermöglicht dir den Zugang zu einer künstlerischen Karriere, in die Kunstforschung, Museen oder in die Entwicklung von Objekten.
Darum solltest du Holzbildhauer/in werden:
Hier sind vier Gründe, warum du eine Ausbildung zum/zur Holzbildhauer/in machen solltest:
- Du hast eine kreative Ader und hast Spaß daran, etwas Schönes zu erschaffen. Als Holzbildhauer/in bist du dafür verantwortlich, aus Holz Skulpturen, Reliefs und andere Kunstwerke herzustellen. Du kannst deiner Kreativität freien Lauf lassen und einzigartige Kunstwerke erschaffen.
- Du bist handwerklich geschickt und hast ein gutes Auge für Details. Holzbildhauer/innen arbeiten mit verschiedenen Werkzeugen und Techniken. Du solltest daher handwerklich geschickt sein und ein gutes Auge für Details haben, um hochwertige Kunstwerke zu schaffen.
- Du hast einen abwechslungsreichen und erfüllenden Beruf. Die Arbeit als Holzbildhauer/in ist sehr abwechslungsreich. Du beschäftigst dich mit verschiedenen Aufgaben, wie dem Entwurf, der Herstellung und der Restaurierung von Kunstwerken.
- Du hast gute Zukunftsaussichten. Der Beruf des Holzbildhauers/in ist gefragt und bietet gute Zukunftsaussichten. Du kannst in verschiedenen Bereichen arbeiten, wie in Museen, Galerien, Handwerksbetrieben oder in der freien Kunst.
Wenn du diese Voraussetzungen erfüllst, solltest du dir eine Ausbildung zum/zur Holzbildhauer/in näher anschauen. Es ist ein anspruchsvoller, aber auch sehr erfüllender Beruf.
Vergütung: Holzbildhauer/in
Jahr | Vergütung |
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1. Ausbildungsjahr | 650 EUR |
2. Ausbildungsjahr | 765 EUR |
3. Ausbildungsjahr | 875 EUR |
Fazit: Künstler/innen der Holzgestaltung
Wenn du eine Tätigkeit suchst, die deine künstlerische Leidenschaft mit handwerklichem Geschick, Geduld und der Faszination verbindet, aus einem Stück Holz etwas Einzigartiges und Bleibendes zu schaffen, dann bietet dir der Beruf als Holzbildhauer/in eine spannende und überaus "formschöne" Zukunft!
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