Holzflugzeugbauer/in
Handwerker/innen der luftigen Präzision

Du bist handwerklich geschickt, hast ein ausgeprägtes Gespür für Präzision und bist fasziniert davon, wie aus Holz filigrane und zugleich stabile Flugobjekte entstehen? Wenn du dazu noch detailverliebt, technisch versiert und ein/e echte/r Spezialist/in für den Leichtbau mit Naturmaterialien bist, dann könnte der Beruf als Holzflugzeugbauer/in genau das Richtige für dich sein! Als dieser Profi bist du der/die Spezialist/in für den Bau, die Wartung und Reparatur von Flugzeugen, Flugmodellen oder auch Segelflugzeugen aus Holz. Du sorgst dafür, dass Holz in der Luftfahrt sicher und zuverlässig zum Einsatz kommt.
Was lernst du als Holzflugzeugbauer/in?
Als Holzflugzeugbauer/in ist dein Alltag geprägt vom millimetergenauen Bearbeiten feinster Holzteile, dem Verleimen komplexer Strukturen und dem Verständnis für Aerodynamik. Du bist gleichermaßen Schreiner/in, Präzisionsmechaniker/in, Klebstoff-Experte/in und Qualitätsprüfer/in. Deine Tätigkeiten sind vielfältig und erfordern sowohl handwerkliches Können als auch ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein und Akribie:
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Planung und Vorbereitung: Du liest und interpretierst Baupläne und technische Zeichnungen von Flugzeugkomponenten aus Holz. Du wählst die passenden Hölzer aus (z.B. Fichte, Birke, Kiefer) und prüfst deren Qualität.
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Zuschnitt und Bearbeitung: Du sägst, fräst, hobelst, schleifst und bohrst die einzelnen Holzteile exakt nach Vorgabe. Dabei kommen sowohl Präzisionsmaschinen als auch traditionelle Handwerkzeuge zum Einsatz, um die nötige Passgenauigkeit zu gewährleisten.
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Verleimung und Montage: Du verleimst die präparierten Holzteile zu komplexen Baugruppen wie Flügelrippen, Spanten, Stringern oder kompletten Rümpfen. Dabei achtest du penibel auf die richtige Ausrichtung, Druckverteilung und Aushärtezeiten der Klebstoffe.
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Formgebung und Beplankung: Du bringst Holzelemente in aerodynamische Formen, oft unter Einsatz von Schablonen und Pressen. Anschließend beplankst du die Gerüste mit dünnem Sperrholz oder bespannst sie mit speziellen Stoffen, die anschließend lackiert werden.
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Einbau von Komponenten: Du baust mechanische Bauteile wie Steuerstangen, Beschläge, Fahrwerke oder Teile der Instrumentierung in die Holzkonstruktion ein und integrierst diese fachgerecht.
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Qualitätskontrolle und Prüfung: Jeder Arbeitsschritt wird sorgfältig auf Maßhaltigkeit, Stabilität und Fehlerfreiheit geprüft. Du führst Belastungstests durch und sorgst dafür, dass alle Luftfahrtnormen und Sicherheitsstandards eingehalten werden.
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Wartung und Reparatur: Du übernimmst Reparaturen an bestehenden Holzflugzeugen, z.B. nach Beschädigungen oder im Rahmen von Wartungsintervallen. Das erfordert oft das Nachbilden und Ersetzen spezifischer Holzteile.
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Oberflächenbehandlung: Du kümmerst dich um das Versiegeln, Lackieren oder Beschichten der Holzoberflächen, um sie vor Witterungseinflüssen und Abnutzung zu schützen.
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Dokumentation: Du führst detaillierte Aufzeichnungen über alle verwendeten Materialien, Arbeitsschritte und Prüfergebnisse, was in der Luftfahrt von größter Bedeutung ist.

Warum solltest du Holzflugzeugbauer/in werden?
Dein Arbeitsplatz ist vorwiegend in speziellen Werkstätten von Segelflugzeugherstellern, Restaurierungsbetrieben für historische Flugzeuge, bei Flugzeugbauvereinen oder im Modellflugzeugbau. Du bist der/diejenige, der/die dafür sorgt, dass Holz in den Himmel abhebt.
Holzflugzeugbauer/in: Das ist die Ausbildung
Die Ausbildung zum/zur Holzflugzeugbauer/in ist ein sehr spezialisierter dualer Ausbildungsberuf und dauert in der Regel 3,5 Jahre. Sie findet nur in wenigen, hochspezialisierten Betrieben statt. Du lernst im Ausbildungsbetrieb die praktischen Fertigkeiten direkt an Flugzeugkomponenten, beim Verleimen, Fräsen und Messen. Du arbeitest mit speziellen Holzbearbeitungsmaschinen, Präzisionswerkzeugen und Messinstrumenten. In der Berufsschule erwirbst du die notwendigen theoretischen Grundlagen über Holzarten, Aerodynamik, Flugzeugbau-Konstruktion, Werkstoffkunde (Klebstoffe, Lacke), Messtechnik, Qualitätssicherung, Luftfahrtrecht und Arbeitssicherheit.
Inhalte deiner Ausbildung sind unter anderem:
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Holz- und Werkstoffkunde (Luftfahrt): Du erwirbst detailliertes Wissen über die Eigenschaften und spezielle Anforderungen von Holzarten für den Flugzeugbau sowie über geeignete Klebstoffe und Beschichtungen.
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Konstruktionslehre im Flugzeugbau: Du beschäftigst dich intensiv mit dem Aufbau von Flügeln, Rümpfen und Leitwerken in Holzbauweise sowie den statischen und aerodynamischen Prinzipien.
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Fertigungstechniken für Holzflugzeuge: Du lernst präzise Säge-, Hobel-, Fräs- und Schleiftechniken sowie spezielle Verleim- und Fügeverfahren für luftfahrttechnische Bauteile.
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Oberflächenbehandlung und Bespannung: Du machst dich mit dem Bespannen von Holzstrukturen mit Stoffen und dem Lackieren oder Beschichten der Oberflächen vertraut.
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Mess- und Prüftechniken: Du erhältst Kenntnisse über hochpräzise Messverfahren zur Überprüfung von Maßen und Toleranzen sowie über Belastungs- und Funktionstests.
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Luftfahrtrecht und Sicherheitsvorschriften: Du erwirbst umfassendes Wissen über die strengen Vorschriften und Normen im Flugzeugbau (z.B. LBA-Vorschriften, EASA-Standards).
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Reparatur und Instandhaltung: Du lernst, Schäden an Holzflugzeugen zu beurteilen und fachgerecht zu reparieren oder Bauteile zu ersetzen.
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Technische Kommunikation: Du machst dich mit dem Lesen und Erstellen von Bauplänen, technischen Zeichnungen und Dokumentationen für die Luftfahrt vertraut.
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Arbeitssicherheit: Du erhältst umfassende Kenntnisse über die Sicherheitsvorschriften beim Umgang mit Holzbearbeitungsmaschinen und Gefahrstoffen.
Was du mitbringen solltest:
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Einen guten Realschulabschluss oder Abitur/Fachabitur
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Großes technisches Verständnis und Faszination für die Luftfahrt
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Handwerkliches Geschick und eine sehr gute Feinmotorik
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Sorgfältige, präzise und akribische Arbeitsweise
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Hohes Verantwortungsbewusstsein und Genauigkeit (gerade in der Luftfahrt)
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Räumliches Vorstellungsvermögen
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Gute Kenntnisse in Mathematik und Physik
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Geduld und Ausdauer
Deine Karriere als Holzflugzeugbauer/in
Der Holzflugzeugbau ist eine Nische in der Luftfahrt, die jedoch hoch spezialisierte Fachkräfte benötigt. Insbesondere im Segelflugzeugbau und bei der Restaurierung historischer Flugzeuge ist das Handwerk des Holzflugzeugbauers/der Holzflugzeugbauerin unverzichtbar. Auch im Bereich des Ultraleicht-Flugzeugbaus und des Drohnenbaus aus Holz finden sich neue Anwendungsfelder. Deine Jobchancen sind gut, wenn du dich spezialisierst:
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Bei Herstellern von Segelflugzeugen oder Leichtflugzeugen
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In Betrieben, die sich auf die Wartung und Reparatur von Holzflugzeugen spezialisiert haben
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In Restaurierungsbetrieben für historische Flugzeuge
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In Luftfahrtwerften mit Holzabteilung
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Bei Forschungseinrichtungen im Bereich Leichtbau
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Als Flugzeugbauer/in in der Luftfahrtindustrie (hier oft mit weiteren Spezialisierungen)
Deine Weiterbildungsmöglichkeiten sind vielfältig und eröffnen dir neue Karrierewege:
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Fluggerätelektroniker/in, Fluggerätmechaniker/in oder Fluggerätezulieferer/in: Eine Weiterbildung in verwandten Flugzeugbau-Berufen kann deine Einsatzmöglichkeiten in der breiteren Luftfahrtindustrie erweitern.
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Flugzeugbaumeister/in: Dies ist die höchste Qualifikation im Handwerk, die dich für die Betriebsleitung, die Ausbildung von Lehrlingen und für anspruchsvolle Aufgaben im Flugzeugbau qualifiziert.
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Techniker/in für Luftfahrttechnik oder Maschinenbau: Eine Weiterbildung an einer Fachschule, die deine Kenntnisse in Konstruktion, Werkstoffkunde, Fertigungstechnik und Management vertieft und dich für planerische und komplexere technische Aufgaben qualifiziert.
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Spezialisierung: Du kannst dich auf bestimmte Holzflugzeugtypen, Reparaturverfahren, Prüftechniken oder die Entwicklung neuer Holz-Hybrid-Materialien spezialisieren.
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Ausbilder/in: Wenn du dein Wissen und deine Erfahrung gerne an den Nachwuchs weitergeben möchtest, kannst du dich zum/zur Ausbilder/in qualifizieren.
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Studium: Mit der Hochschulzugangsberechtigung (z.B. mit Abitur, Fachabitur oder Meistertitel/Techniker) kannst du Studiengänge wie Flugzeugbau, Luft- und Raumfahrttechnik, Maschinenbau (mit Schwerpunkt Leichtbau) oder Werkstoffwissenschaften in Betracht ziehen. Dies ermöglicht dir den Zugang zu Ingenieurpositionen, in die Forschung und Entwicklung, das Design oder das Projektmanagement in der Luftfahrtindustrie.
Darum solltest du Holzflugzeugbauer/in werden:
Hier sind vier Gründe, warum du eine Ausbildung zum/zur Holzflugzeugbauer/in machen solltest:
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Du bist handwerklich geschickt und hast ein Faible für Technik. Als Holzflugzeugbauer/in bist du dafür verantwortlich, Holzflugzeuge zu bauen, zu reparieren und zu warten. Du musst daher handwerklich geschickt sein und ein gutes Verständnis für Technik haben.
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Du hast Spaß daran, etwas mit deinen Händen zu erschaffen. Die Arbeit als Holzflugzeugbauer/in ist sehr abwechslungsreich. Du beschäftigst dich mit verschiedenen Aufgaben, wie dem Zuschnitt von Holz, dem Bohren und Schleifen von Löchern, dem Einsetzen von Mechanik und dem Zusammenbau von Flugzeugen.
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Du hast eine Leidenschaft für das Fliegen. Als Holzflugzeugbauer/in kannst du deine Leidenschaft für das Fliegen ausleben und dabei etwas mit deinen Händen erschaffen, das Menschen Freude bereitet.
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Du hast gute Zukunftsaussichten. Der Beruf des Holzflugzeugbauers/in ist gefragt und bietet gute Zukunftsaussichten. Du kannst in verschiedenen Bereichen arbeiten, wie in Handwerksbetrieben, Industrieunternehmen oder in Museen.
Wenn du diese Voraussetzungen erfüllst, solltest du dir eine Ausbildung zum/zur Holzflugzeugbauer/in näher anschauen. Es ist ein anspruchsvoller, aber auch sehr erfüllender Beruf.
Vergütung: Holzflugzeugbauer/in
Jahr | Vergütung |
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1. Ausbildungsjahr | 880 EUR |
2. Ausbildungsjahr | 955 EUR |
3. Ausbildungsjahr | 1.025 EUR |
Fazit: Handwerker/innen der luftigen Präzision
Wenn du eine Tätigkeit suchst, die dein handwerkliches Geschick mit technischer Präzision, der Faszination für Luftfahrt und der Liebe zum Detail verbindet, dann bietet dir der Beruf als Holzflugzeugbauer/in eine spannende und überaus "abhebende" Zukunft!
- Leichtflugzeugbauer/in
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