Justizfachangestellte/r
Verwalter/innen des Rechtssystems

Du bist ein Organisationstalent, hast ein Händchen für Verwaltung und bist fasziniert davon, wie der Rechtsstaat funktioniert? Wenn du dazu noch sorgfältig, verantwortungsbewusst und ein/e echte/r Kommunikator/in bist, dann könnte der Beruf als Justizfachangestellte/r genau das Richtige für dich sein! Als dieser Profi bist du ein unverzichtbarer Teil der Justizverwaltung. Du sorgst dafür, dass Gerichte und Staatsanwaltschaften reibungslos arbeiten können, Akten korrekt geführt werden und Bürger/innen die nötige Unterstützung erhalten.
Was lernst du als Justizfachangestellte/r?
Als Justizfachangestellte/r ist dein Alltag geprägt von vielseitigen administrativen Aufgaben, der Bearbeitung rechtlicher Dokumente und dem Kontakt mit Bürger/innen sowie Anwält/innen. Du bist gleichermaßen Sachbearbeiter/in, Ansprechpartner/in, Protokollführer/in und Organisationstalent. Deine Tätigkeiten sind vielfältig und erfordern sowohl präzises Arbeiten als auch ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein:
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Aktenverwaltung und -führung: Du legst neue Akten an, pflegst bestehende und verwaltest sie sorgfältig. Das umfasst sowohl Papierakten als auch zunehmend digitale Akten in elektronischen Systemen.
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Schriftverkehr und Kommunikation: Du bearbeitest den Postein- und -ausgang, führst Korrespondenz mit Beteiligten, Anwält/innen und anderen Behörden. Du beantwortest telefonische und schriftliche Anfragen.
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Termin- und Fristenkontrolle: Du überwachst wichtige Fristen in Gerichtsverfahren (z.B. Einspruchsfristen, Berufungsfristen) und koordinierst Termine für Gerichtsverhandlungen oder Besprechungen.
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Berechnung und Kostenfestsetzung: Du berechnest Gerichtskosten und Gebühren, veranlasst Zahlungen und überwachst Zahlungseingänge. Du kümmerst dich um die Auszahlung von Entschädigungen für Zeug/innen oder Sachverständige.
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Protokollführung: Du nimmst an Gerichtsverhandlungen teil und protokollierst den Verlauf der Sitzungen, nimmst Zeugenaussagen auf und erfasst Beschlüsse und Urteile.
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Bürger- und Parteienkontakt: Du bist die erste Anlaufstelle für Bürger/innen, die das Gericht oder die Staatsanwaltschaft besuchen. Du gibst Auskünfte (im Rahmen deiner Befugnisse), nimmst Anträge auf und hilfst bei der Orientierung.
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Zwangsvollstreckung (Grundlagen): Du bist in bestimmten Bereichen für die Vorbereitung und Abwicklung von Zwangsvollstreckungsmaßnahmen zuständig, z.B. bei der Zustellung von Mahnbescheiden oder Pfändungsbeschlüssen.
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Datenbankpflege: Du erfasst und pflegst Daten in spezifischen Justizdatenbanken und sorgst für deren Aktualität und Richtigkeit.

Warum solltest du Justizfachangestellte/r werden?
Dein Arbeitsplatz ist vor allem in Gerichtsgebäuden (Amts-, Land- und Oberlandesgerichte), bei Staatsanwaltschaften oder in Notariaten. Du bist der/diejenige, der/die im Hintergrund dafür sorgt, dass Recht gesprochen werden kann und Prozesse effizient ablaufen.
Justizfachangestellte/r: Das ist die Ausbildung
Die Ausbildung zum/zur Justizfachangestellte/r ist ein anerkannter dualer Ausbildungsberuf im öffentlichen Dienst und dauert in der Regel 3 Jahre. Du lernst im Ausbildungsbetrieb (Gericht oder Staatsanwaltschaft) die praktischen Fertigkeiten direkt im Arbeitsalltag, in der Verwaltung von Akten und im Umgang mit rechtlichen Prozessen. In der Berufsschule (oft eine spezielle Landesjustizschule) erwirbst du die notwendigen theoretischen Grundlagen über Rechtskunde, Büroorganisation, Rechnungswesen und Kommunikation.
Inhalte deiner Ausbildung sind unter anderem:
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Rechtskunde: Du erwirbst detailliertes Wissen über die verschiedenen Rechtsgebiete (Zivilrecht, Strafrecht, Familienrecht, Arbeitsrecht, Öffentliches Recht), die Gerichtsverfassung und die Verfahrensabläufe.
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Büroorganisation und -kommunikation: Du beschäftigst dich intensiv mit der Aktenführung, dem Schriftverkehr, dem Terminmanagement und der Nutzung moderner Bürokommunikationssysteme.
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Kosten- und Gebührenrecht: Du erhältst fundierte Kenntnisse über die Berechnung und Festsetzung von Gerichtskosten, Anwaltsgebühren und anderen rechtlichen Kosten.
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Zwangsvollstreckungsrecht (Grundlagen): Du machst dich mit den Grundlagen der Zwangsvollstreckung und den damit verbundenen administrativen Aufgaben vertraut.
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Informations- und Kommunikationstechnik: Du lernst den Umgang mit branchenspezifischer Software und Datenbanken, die in der Justiz eingesetzt werden.
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Protokollführung: Du übst das Protokollieren von Verhandlungen und die korrekte Dokumentation rechtlicher Sachverhalte.
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Kunden- und Parteienbetreuung: Du entwickelst Fähigkeiten in der professionellen und serviceorientierten Kommunikation mit Bürger/innen und Verfahrensbeteiligten.
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Dienstrecht: Du erhältst Einblicke in die rechtlichen Rahmenbedingungen des öffentlichen Dienstes.
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Datenschutz: Du lernst die Bedeutung und Einhaltung von Datenschutzvorschriften im Umgang mit sensiblen Daten.
Was du mitbringen solltest:
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In der Regel einen guten Realschulabschluss oder Abitur/Fachabitur
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Sorgfältige und präzise Arbeitsweise
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Verantwortungsbewusstsein und Diskretion (im Umgang mit sensiblen Daten)
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Gutes mündliches und schriftliches Ausdrucksvermögen
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Organisationstalent und Strukturiertheit
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Kommunikationsstärke und Serviceorientierung
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Entscheidungsfreudigkeit (im Rahmen deiner Befugnisse)
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Gute PC-Kenntnisse und Interesse an juristischen Themen
Deine Karriere als Justizfachangestellte/r
Justizfachangestellte/r ist ein systemrelevanter Beruf, da sie die täglichen Abläufe in Gerichten und Staatsanwaltschaften maßgeblich unterstützen und organisieren. Mit der fortschreitenden Digitalisierung der Justiz wandeln sich die Aufgaben, werden aber nicht überflüssig, sondern erfordern neue Kompetenzen im Umgang mit digitalen Akten und Prozessen. Deine Jobchancen sind exzellent und stabil:
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Bei Amts-, Land- und Oberlandesgerichten
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Bei Staatsanwaltschaften
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Bei Gerichten der Fachgerichtsbarkeiten (z.B. Arbeits-, Verwaltungs-, Sozialgerichte)
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Bei Bundesgerichten (z.B. Bundesgerichtshof, Bundesverwaltungsgericht)
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In Notariaten (häufig vergleichbare Tätigkeiten)
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In großen Rechtsanwaltskanzleien (als Rechtsanwaltsfachangestellte/r)
Deine Weiterbildungsmöglichkeiten sind vielfältig und eröffnen dir neue Karrierewege im Justizdienst:
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Justizfachwirt/in (mittlerer Justizdienst): Dies ist der klassische Aufstiegsweg. Nach einigen Jahren Berufserfahrung kannst du dich über eine interne Weiterbildung zur/zum Justizfachwirt/in qualifizieren. Damit übernimmst du komplexere Aufgaben, wirst Beamt/in und kannst in höhere Besoldungsgruppen aufsteigen.
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Rechtspfleger/in (gehobener Justizdienst): Nach der Qualifizierung zum/zur Justizfachwirt/in und ggf. mit (Fach-)Abitur ist ein duales Studium zum/zur Rechtspfleger/in möglich. Damit übernimmst du eigenverantwortlich richterliche Aufgaben im gehobenen Dienst (z.B. in Grundbuch-, Nachlass- oder Betreuungsangelegenheiten).
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Spezialisierung: Du kannst dich auf bestimmte Rechtsgebiete (z.B. Insolvenzrecht, Strafrecht, Familienrecht) oder auf spezielle Aufgabenbereiche (z.B. Kostenfestsetzung, Serviceeinheit) spezialisieren.
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Ausbilder/in: Wenn du dein Wissen und deine Erfahrung gerne an den Nachwuchs weitergeben möchtest, kannst du dich zum/zur Ausbilder/in qualifizieren.
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Teamleiter/in / Sachgebietsleiter/in: Mit mehrjähriger Berufserfahrung und guten Leistungen kannst du Führungsverantwortung übernehmen.
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Fortbildungen: Regelmäßige Schulungen in Bereichen wie neue Gesetze, E-Justice, Kommunikation oder Büromanagement sind im Justizdienst üblich und wichtig für deine berufliche Entwicklung.
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Studium (z.B. Rechtswissenschaften, Jura): Mit der Hochschulzugangsberechtigung (z.B. mit Abitur oder Fachwirt) kannst du ein Studium der Rechtswissenschaften in Betracht ziehen, um eine juristische Laufbahn (z.B. Richter/in, Staatsanwalt/Staatsanwältin, Rechtsanwalt/Rechtsanwältin) einzuschlagen.
Darum solltest du Justizfachangestellte/r werden:
Hier sind vier Gründe, warum du eine Ausbildung zum/zur Justizfachangestellten/n machen solltest:
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Du hast Interesse an Recht und Gerechtigkeit und möchtest einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft leisten. Als Justizfachangestellte/r bist du in der Justiz tätig und arbeitest an der Umsetzung des Rechts. Du bist damit ein wichtiger Teil des Rechtsstaates.
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Du hast ein gutes Organisationstalent und bist detailorientiert. Die Arbeit als Justizfachangestellte/r erfordert ein gutes Organisationstalent und ein ausgeprägtes Auge für Details. Du solltest in der Lage sein, Fristen einzuhalten und komplexe Sachverhalte zu verstehen.
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Du hast einen abwechslungsreichen und spannenden Beruf. Die Arbeit als Justizfachangestellte/r ist sehr abwechslungsreich. Du beschäftigst dich mit verschiedenen Aufgaben, wie der Aktenführung, der Rechtsberatung und der Öffentlichkeitsarbeit.
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Du hast gute Zukunftsaussichten. Der Beruf des/der Justizfachangestellten/n ist gefragt und bietet gute Zukunftsaussichten. Du kannst in verschiedenen Bereichen der Justiz arbeiten, wie in Gerichten, Staatsanwaltschaften oder in der Rechtspflege.
Wenn du diese Voraussetzungen erfüllst, solltest du dir eine Ausbildung zum/zur Justizfachangestellten/n näher anschauen. Es ist ein anspruchsvoller, aber auch sehr erfüllender Beruf.
Vergütung: Justizfachangestellte/r
Jahr | Vergütung |
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1. Ausbildungsjahr | 985 EUR |
2. Ausbildungsjahr | 1.045 EUR |
3. Ausbildungsjahr | 1.095 EUR |
Fazit: Verwalter/innen des Rechtssystems
Wenn du eine Tätigkeit suchst, die dein Organisationstalent mit einem präzisen Blick für Details, Verantwortungsbewusstsein und dem Wunsch verbindet, einen wichtigen Beitrag zum Funktionieren des Rechtsstaates zu leisten, dann bietet dir der Beruf als Justizfachangestellte/r eine spannende und überaus "rechtmäßige" Zukunft!
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