Kerammodelleur/in
Handwerkskunst in Ton und Feuer

Du hast ein ausgezeichnetes räumliches Vorstellungsvermögen, bist handwerklich geschickt und fasziniert davon, aus weichem Ton präzise Formen und Modelle zu gestalten? Wenn du dazu noch geduldig, detailorientiert und kreativ bist, dann könnte der Beruf als Kerammodelleur/in genau das Richtige für dich sein! Als dieser Profi bist du ein/e Spezialist/in für die Herstellung von Urmodellen, Formen und Mustern aus Gips, Ton oder Kunststoffen, die als Grundlage für die Serienproduktion von Keramikprodukten dienen. Du bist das Bindeglied zwischen Design und Fertigung und legst den Grundstein für Tassen, Teller, Vasen, Fliesen oder Sanitärkeramik.
Was lernst du als Kerammodelleur/in?
Als Kerammodelleur/in ist dein Alltag geprägt vom Arbeiten an der Drehscheibe oder am Werktisch, dem präzisen Messen und dem geduldigen Modellieren. Du bist gleichermaßen Handwerker/in, Techniker/in und Künstler/in. Deine Tätigkeiten sind vielfältig und erfordern sowohl Fachwissen als auch ein hohes Maß an Präzision:
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Entwurf und Planung: Du arbeitest nach technischen Zeichnungen, Skizzen oder Designvorgaben. Du visualisierst das spätere Produkt dreidimensional und planst die einzelnen Arbeitsschritte für die Herstellung des Modells.
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Materialauswahl und -vorbereitung: Du wählst die passenden Materialien für deine Modelle aus – meist Gips, Ton, Wachs oder Kunststoffe. Du bereitest diese Materialien vor, z.B. indem du Gips anrührst oder Ton knetest.
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Modellieren von Urmodellen: Dies ist das Kernstück deiner Arbeit. Du modellierst das ursprüngliche, exakte Vorbild des späteren Keramikprodukts. Das geschieht oft an der Drehscheibe (für rotationssymmetrische Formen) oder von Hand mit Modellierwerkzeugen. Hier ist höchste Präzision gefragt, denn jede Ungenauigkeit im Urmodell wirkt sich auf tausende spätere Produkte aus.
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Herstellung von Gussformen: Aus dem Urmodell erstellst du Gipsformen (sogenannte Mutterformen und Arbeitsformen). Diese Formen dienen später dazu, die flüssige Keramikmasse (Schlicker) aufzunehmen und zu den Rohlingen für die Serienproduktion zu formen. Du beherrschst verschiedene Gieß- und Formbautechniken.
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Abformen und Kopieren: Du erstellst Duplikate von Modellen oder formst bestehende Objekte ab, um neue Formen zu gewinnen.
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Feinbearbeitung und Korrektur: Du schleifst, spachtelst, polierst und korrigierst die Oberflächen deiner Modelle und Formen, bis sie absolut glatt und fehlerfrei sind. Auch kleinste Details müssen perfekt ausgearbeitet werden.
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Qualitätskontrolle: Du prüfst deine Modelle und Formen millimetergenau auf Maßhaltigkeit, Symmetrie und Oberflächengüte, oft mit hochpräzisen Messinstrumenten.
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Pflege der Werkzeuge und Formen: Du reinigst und wartest deine Modellierwerkzeuge und die gefertigten Gipsformen regelmäßig.

Warum solltest du Kerammodelleur/in werden?
Dein Arbeitsplatz ist meist in Werkstätten von Keramik- und Porzellanherstellern, in Sanitärkeramikbetrieben oder in spezialisierten Modellbauunternehmen. Du bist der/diejenige, der/die aus einer Idee eine greifbare Form macht, die dann millionenfach produziert werden kann.
Kerammodelleur/in: Das ist die Ausbildung
Die Ausbildung zum/zur Kerammodelleur/in ist ein anerkannter dualer Ausbildungsberuf und dauert in der Regel 3,5 Jahre. Du lernst im Ausbildungsbetrieb die praktischen Fertigkeiten direkt an den Werkstücken und in der Berufsschule die notwendigen theoretischen Grundlagen über Materialkunde, Formgebung, technische Mathematik und Design.
Inhalte deiner Ausbildung sind unter anderem:
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Werkstoffkunde: Du erwirbst detailliertes Wissen über Gips, Ton, Wachs, Kunststoffe und andere Materialien, die im Modell- und Formenbau verwendet werden, deren Eigenschaften und Verarbeitung.
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Technische Mathematik und Zeichnungslesen: Du lernst, technische Zeichnungen zu verstehen, Maße zu berechnen, Verkleinerungen oder Vergrößerungen zu planen und präzise umzusetzen.
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Modellier- und Formbautechniken: Du beschäftigst dich intensiv mit den verschiedenen Techniken des Modellierens (an der Drehscheibe, von Hand), des Abformens und der Herstellung von Gipsformen (Gussformen).
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Oberflächenbearbeitung: Du erhältst umfassende Kenntnisse und praktische Fertigkeiten im Schleifen, Spachteln, Polieren und Nachbearbeiten von Modellen und Formen.
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Qualitätskontrolle und Messtechnik: Du machst dich mit dem Einsatz von Präzisionsmessgeräten und Methoden zur Qualitätssicherung deiner Modelle vertraut.
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Grundlagen des Designs: Du erhältst Einblicke in ästhetische Prinzipien, Proportionen und Gestaltungsgrundsätze, um ansprechende und funktionale Formen zu entwickeln.
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Arbeitsplanung und -organisation: Du lernst, Arbeitsschritte effizient zu planen und umzusetzen.
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Arbeitssicherheit: Umfassende Kenntnisse über den sicheren Umgang mit Werkzeugen, Materialien und Maschinen.
Was du mitbringen solltest:
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Einen guten Hauptschulabschluss oder einen mittleren Schulabschluss (Realschulabschluss)
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Ausgeprägtes räumliches Vorstellungsvermögen
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Sehr gutes handwerkliches Geschick und Feinmotorik
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Geduld, Präzision und Detailorientierung
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Sinn für Ästhetik und Formen
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Sorgfältige und verantwortungsbewusste Arbeitsweise
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Interesse an Mathematik (für Berechnungen), Physik und Kunst/Design sind von Vorteil
Deine Karriere als Kerammodelleur/in
Die Keramikindustrie ist eine Traditionsbranche, die sich ständig weiterentwickelt, insbesondere durch neue Materialien, Technologien und Designansprüche. Der Bedarf an hochqualifizierten Kerammodelleuren/innen, die komplexe Formen in präzise Modelle umsetzen können, ist daher stabil. Deine Jobchancen sind gut und vielfältig:
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In Betrieben der keramischen Industrie (z.B. für Geschirr, Fliesen, Sanitärkeramik)
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In Porzellanmanufakturen
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In der technischen Keramik (Herstellung von Spezialbauteilen)
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In Gipsformereien oder Modellbauwerkstätten
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In Design- und Entwicklungsabteilungen
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Als Freiberufler/in für spezielle Designprojekte oder Restaurierungen
Deine Weiterbildungsmöglichkeiten sind vielfältig und eröffnen dir neue Karrierewege:
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Kerammodelleurmeister/in: Die Meisterprüfung qualifiziert dich für Führungsaufgaben, die Ausbildung des Nachwuchses und die Gründung eines eigenen Betriebs oder Ateliers.
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Staatlich geprüfte/r Techniker/in: Eine Weiterbildung in der Fachrichtung Keramiktechnik, Werkstofftechnik oder Chemietechnik kann dich für höhere Positionen in der Produktion, Qualitätskontrolle oder Entwicklung qualifizieren.
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Spezialisierung: Du kannst dich auf bestimmte Materialien (z.B. Porzellan, Steingut), auf spezielle Herstellungsverfahren (z.B. Druckgussformen) oder auf Designrichtungen (z.B. künstlerische Einzelstücke, Industrie-Design) spezialisieren.
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Produktionsleiter/in oder Abteilungsleiter/in: Mit entsprechender Berufserfahrung und Weiterbildung kannst du leitende Funktionen in der Produktion übernehmen.
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Studium: Mit der entsprechenden Hochschulzugangsberechtigung (z.B. mit Meistertitel oder Fachabitur) kannst du Studiengänge im Bereich Industriedesign, Produktdesign, Materialwissenschaften oder Keramiktechnik in Betracht ziehen, um später in der Forschung, Entwicklung oder im Design tätig zu sein.
Darum solltest du Kerammodelleur/in werden:
Hier sind vier Gründe, warum du eine Ausbildung zum/zur Kerammodelleur/in machen solltest:
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Du hast Freude an der Arbeit mit Ton und hast ein gutes Vorstellungsvermögen. Als Kerammodelleur/in arbeitest du mit Ton, um Skulpturen, Reliefs und andere plastische Objekte zu schaffen. Du solltest daher Freude an der Arbeit mit Ton und ein gutes Vorstellungsvermögen haben.
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Du bist kreativ und hast eine ausgeprägte Fantasie. Keramik ist ein sehr vielseitiges Material, mit dem du deine eigenen Ideen und Vorstellungen umsetzen kannst. Du solltest daher kreativ sein und eine ausgeprägte Fantasie haben.
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Du bist handwerklich geschickt und hast ein gutes Auge für Details. Keramik ist ein handwerklicher Beruf, der viel Geschick und Präzision erfordert. Du solltest daher handwerklich geschickt sein und ein gutes Auge für Details haben.
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Du bist bereit, hart zu arbeiten. Keramik ist ein körperlich anstrengender Beruf. Du solltest daher bereit sein, hart zu arbeiten.
Wenn du diese Voraussetzungen erfüllst, solltest du dir eine Ausbildung zum/zur Kerammodelleur/in näher anschauen. Es ist ein kreativer und abwechslungsreicher Beruf, mit dem du deine eigenen Werke schaffen kannst.
Vergütung: Kerammodelleur/in
Jahr | Vergütung |
---|---|
1. Ausbildungsjahr | 720 EUR |
2. Ausbildungsjahr | 770 EUR |
3. Ausbildungsjahr | 860 EUR |
Fazit: Kunstvolle Formgebung in Ton
Wenn du eine Tätigkeit suchst, die deine Liebe zu Formen mit handwerklichem Geschick, Präzision und der Faszination für die Transformation von Materialien verbindet und dir ermöglicht, die Grundlage für schöne und funktionale Keramikprodukte zu schaffen, dann bietet dir der Beruf als Kerammodelleur/in eine formschöne und überaus "gestaltende" Zukunft!
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