Lacklaborant/in
Farben und Oberflächen zum Leben erwecken

Du bist naturwissenschaftlich interessiert, arbeitest gerne im Labor und bist fasziniert davon, wie Farben und Beschichtungen entstehen und Oberflächen schützen oder verschönern? Wenn du dazu noch präzise, kreativ und sorgfältig bist, dann könnte der Beruf als Lacklaborant/in genau das Richtige für dich sein! Als dieser Profi bist du ein/e wichtige/r Spezialist/in in der Entwicklung, Prüfung und Optimierung von Lacken, Farben, Klebstoffen und anderen Beschichtungsmaterialien. Du sorgst dafür, dass Produkte eine schützende und ästhetisch ansprechende Oberfläche erhalten.
Was lernst du als Lacklaborant/in?
Als Lacklaborant/in ist dein Alltag geprägt von Laborarbeit, der Durchführung von Experimenten und der Analyse verschiedenster Substanzen. Du bist an der Entwicklung neuer Produkte beteiligt oder verbesserst bestehende Rezepturen. Deine Tätigkeiten sind präzise und erfordern sowohl chemisches Verständnis als auch Fingerspitzengefühl:
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Entwicklung und Formulierung: Du arbeitest an der Entwicklung neuer Lacke, Farben oder Beschichtungssysteme. Das bedeutet, du mischst verschiedene Rohstoffe (Pigmente, Bindemittel, Lösemittel, Additive) in genau definierten Verhältnissen, um gewünschte Eigenschaften wie Farbe, Glanz, Deckkraft, Härte oder Wetterbeständigkeit zu erzielen.
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Prüfung und Analyse: Du untersuchst die hergestellten Proben auf ihre physikalischen, chemischen und anwendungstechnischen Eigenschaften. Du prüfst zum Beispiel die Viskosität, Trocknungszeit, Kratzfestigkeit, Farbgenauigkeit oder Korrosionsbeständigkeit. Dabei nutzt du moderne Laborgeräte wie Spektralphotometer, Viskosimeter oder Härtetester.
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Optimierung von Rezepturen: Du analysierst, warum ein Lack nicht die gewünschte Eigenschaft hat, und optimierst die Rezeptur, bis das perfekte Ergebnis erreicht ist. Das kann das Anpassen von Mischverhältnissen oder das Hinzufügen neuer Additive bedeuten.
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Qualitätssicherung: Du überwachst die Qualität von Rohstoffen und Endprodukten. Du führst Kontrollen durch, um sicherzustellen, dass die produzierten Lacke den vorgegebenen Standards und Kundenerwartungen entsprechen.
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Dokumentation: Du protokollierst alle Versuchsreihen, Messergebnisse und Beobachtungen präzise und lückenlos. Diese Daten sind essenziell für die Produktentwicklung und Qualitätssicherung.
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Anwendungstechnische Tests: Du testest Lacke auf verschiedenen Untergründen und unter verschiedenen Bedingungen, um deren Verhalten in der Praxis zu bewerten.
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Sicherheits- und Umweltschutz: Du hältst dich strikt an die Sicherheitsvorschriften im Labor und sorgst für den umweltgerechten Umgang mit Chemikalien und Abfällen.

Warum solltest du Lacklaborant/in werden?
Dein Arbeitsplatz ist hauptsächlich im Labor, oft in Entwicklungsabteilungen oder Qualitätssicherungsbereichen von Lack-, Farben- und Klebstoffherstellern oder in der Automobil- und Chemieindustrie. Du bist der/diejenige, der/die dafür sorgt, dass Farben nicht nur schön, sondern auch funktional sind.
Lacklaborant/in: Das ist die Ausbildung
Die Ausbildung zum/zur Lacklaborant/in ist ein anerkannter dualer Ausbildungsberuf und dauert in der Regel 3,5 Jahre. Du lernst im Ausbildungsbetrieb die praktischen Fertigkeiten direkt im Labor und in der Berufsschule die notwendigen theoretischen Grundlagen in Chemie, Physik und Verfahrenstechnik.
Inhalte deiner Ausbildung sind unter anderem:
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Chemie: Du erwirbst detailliertes Wissen über organische und anorganische Chemie, die Eigenschaften von Polymeren und die chemischen Reaktionen bei der Lackherstellung.
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Physik: Du beschäftigst dich mit physikalischen Größen wie Viskosität, Dichte, Lichtbrechung und Oberflächenspannung.
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Werkstoffkunde: Du lernst die Eigenschaften verschiedener Rohstoffe wie Pigmente, Bindemittel, Füllstoffe und Additive kennen.
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Analysetechniken: Du wirst in die verschiedenen chemischen, physikalischen und instrumentellen Analysemethoden eingeführt, die zur Prüfung von Lacken eingesetzt werden.
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Verfahrenstechnik: Du erhältst Einblicke in die verschiedenen Herstellungsverfahren von Lacken und Beschichtungen.
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Farb- und Glanzmesstechnik: Du lernst den Umgang mit Geräten zur präzisen Bestimmung von Farbton und Glanzgrad.
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Qualitätsmanagement: Du beschäftigst dich mit den Methoden und Systemen zur Qualitätssicherung in der Lackproduktion.
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Arbeitssicherheit und Umweltschutz: Umfassende Kenntnisse über den sicheren Umgang mit Laborchemikalien, Brandschutz und Abfallentsorgung.
Was du mitbringen solltest:
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Einen mittleren Schulabschluss (Realschulabschluss) oder Abitur
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Ausgeprägtes Interesse an Chemie, Physik und Mathematik
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Sorgfältige, präzise und verantwortungsbewusste Arbeitsweise
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Analytisches Denkvermögen und Problemlösungsfähigkeit
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Geduld und Konzentrationsfähigkeit
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Farbsehvermögen und ein gutes Auge für Details
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Teamfähigkeit und Lernbereitschaft
Deine Karriere als Lacklaborant/in
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Lacklaborant/innen haben gute Karriereaussichten in der Lack- und Farbindustrie. Sie können in Lackherstellerunternehmen, in der Qualitätskontrolle, im Forschungs- und Entwicklungsbereich oder in anderen verwandten Branchen tätig sein. Mit zunehmender Erfahrung können sie in leitende Positionen aufsteigen oder sich auf spezielle Lackanwendungen spezialisieren.
Darum solltest du Lacklaborant/in werden:
Die Lack- und Farbenindustrie ist eine innovative Branche, die ständig neue Produkte für vielfältige Anwendungen entwickelt. Qualifizierte Lacklaborantinnen und Lacklaboranten sind daher sehr gefragt, um diese Entwicklung voranzutreiben und die Qualität sicherzustellen. Deine Jobchancen sind exzellent und vielfältig:
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In Unternehmen der Lack- und Farbenindustrie
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Bei Herstellern von Klebstoffen und Dichtstoffen
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In der Automobilindustrie (Lackentwicklung und -prüfung)
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In der chemischen Industrie
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In Forschungsinstituten und Hochschulen
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In der Qualitätssicherung und Produktentwicklung
Deine Weiterbildungsmöglichkeiten sind vielfältig und eröffnen dir neue Karrierewege:
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Techniker/in für Farb- und Lacktechnik: Eine Weiterbildung zum/zur Staatlich geprüften Techniker/in qualifiziert dich für höhere Positionen in der Forschung und Entwicklung, der Produktion oder im Qualitätsmanagement.
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Industriemeister/in Chemie: Diese Weiterbildung bereitet dich auf Führungsaufgaben in der chemischen Produktion vor.
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Spezialisierung: Du kannst dich auf bestimmte Bereiche wie Anwendungsentwicklung, spezielle Analysetechniken (z.B. Chromatographie), Umweltschutz oder Arbeitssicherheit spezialisieren.
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Studium: Mit der entsprechenden Hochschulzugangsberechtigung (z.B. mit Fachabitur oder nach einer Techniker-Weiterbildung) kannst du Studiengänge im Bereich Chemie, Lacktechnologie, Chemietechnik oder Materialwissenschaften in Betracht ziehen, um später in der Forschung, Entwicklung oder im höheren Management tätig zu sein.
Vergütung: Lacklaborant/in
Jahr | Vergütung |
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1. Ausbildungsjahr | 755 EUR bis 855 EUR |
2. Ausbildungsjahr | 795 EUR bis 945 EUR |
3. Ausbildungsjahr | 855 EUR bis 1.025 EUR |
4. Ausbildungsjahr | 895 EUR bis 1.095 EUR |
Fazit: Die Chemie der Farben und Lacke
Wenn du eine Tätigkeit suchst, die deine naturwissenschaftliche Leidenschaft mit präziser Laborarbeit und der spannenden Aufgabe verbindet, die Farben und Beschichtungen unserer Welt zu gestalten und zu schützen, dann bietet dir der Beruf als Lacklaborant/in eine glänzende und überaus "farbenfrohe" Zukunft!
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