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Das Praktikum: So testest du, ob die Ausbildung zu dir passt
Lern den Betrieb doch erst einmal kennen

Noch nicht sicher? Dann teste die Ausbildung mit einem Praktikum!
Du hast eine Ausbildung bei einem Betrieb gefunden, die dich interessiert, bist dir aber nicht sicher, ob es zu 100% das Richtige ist? Dann frag doch einfach mal ein Praktikum an. Währenddessen bekommst du nämlich den bestmöglichen Einblick in deine spätere Einbildung und in das Berufsleben. Allerdings gibt es ein paar Sachen, auf die du während deines Praktikums achten solltest. Einige Indikatoren geben dir Aufschluss darüber, ob der Betrieb und die Ausbildung wirklich zu dir passen oder nicht. Wir wollen dir ein paar Punkte an die Hand geben, auf die du achten kannst, um herauszufinden, ob es ein Match ist, oder ob du dich doch noch einmal anderweitig umsehen solltest. Und für alle Ausbildungsbetriebe, die hier mitlesen: Nehmt euch vielleicht ein paar der Tipps zu Herzen, denn sie erhöhen eure Chancen aus Praktikant/innen feste Azubis zu machen.

Das sind Green Flags
Du wirst gut eingearbeitet
In einem guten Praktikum wird dir nicht nur deine Arbeit erklärt, du bekommst auch eine genau Erklärung, wieso welcher Schritt wichtig ist, wie du einzelne Schritte bestmöglich absolvieren kannst und worauf du zu achten hast. Dabei werden dir sowohl deine Arbeitsmaterialien und Werkzeuge sowie die Werkstoffe oder die Programme, mit denen du arbeitest erklärt. Am Ende weißt du genau, warum du welchen Schritt ausführst und was das Ergebnis deiner Arbeit sein wird. Das gelingt mal besser und mal schlechter. Ein Versuch dir dies zu erklären, sollte aber auf jeden Fall vorgenommen werden.
Eine gute Kommunikation
Eine gute Kommunikation zeichnet sich neben einem freundlichen Ton darüber aus, dass du auch genau verstehen kannst, was dir gesagt wird. Es bringt dir recht wenig, wenn die Person, die dich einweisen soll, nur mit Fachbegriffen um sich wirft. Falls das der Fall ist, solltest du nachhaken und um eine genauere oder einfachere Erklärung bitten – keine Scheu, du kannst in der Regel viele Sachen noch nicht wissen und die Aufgabe des Betriebes ist es, dich aufzuklären und einzuweisen. Auf deine Nachfragen sollte mit Respekt und Verständnis eingegangen werden, solange, bis du es verstanden hast. Du solltest nie das Gefühl haben, dass du für eine Nachfrage dumm angemacht oder gar ausgelacht wirst.
Wertschätzung
Jeder gute Betrieb, der dich als Azubi gewinnen will, sollte sich die Mühe machen, dich zu wertschätzen. Wertschätzung entsteht auch durch die Zeit, die sich der Betrieb und die Ausbilder/innen nehmen, um dich einzuarbeiten, auf deine Fragen einzugehen und dich durch das Praktikum zu begleiten.
Klare Strukturen
Nicht alle Betriebe können dieselben Strukturen aufweisen, die große Konzerne und Top-Ausbildungsbetriebe aufweisen. Aber dir sollte immer klar sein, an wen du dich bei Fragen wenden musst. Du brauchst immer mindestens eine/n Ansprechpartner/in, die dir all deine Fragen beantwortet. Gerade, wenn du mit deiner Arbeit durch bist, solltest du immer wissen, an wen du dich für eine Folgeaufgabe oder die Beantwortung deiner Fragen wenden kannst.
Lernmöglichkeiten und Feedback
Ein gutes Praktikum bringt dir eine Menge bei. Allerdings nicht so viel, dass es dich überfordert. Man gibt dir eine Aufgabe, weißt dich ein, steht dir bei Fragen zur Seite und gibt dir im Anschluss ein ehrliches Feedback, das dir dabei hilft beim nächsten Mal noch besser zu arbeiten. Dies ist ein schmaler Grat, den nicht alle Betriebe immer hinbekommen. Dennoch sollten die Grundzüge für dich ersichtlich sein, sodass du nach Ende deines Arbeitstages genau sagen kannst, was du heute gelernt hast und was du noch besser machen könntest, aber auch gespiegelt bekommen hast, was schon sehr gut bei dir geklappt hat.
Ein gutes Betriebsklima
Du wirst relativ schnell erkennen, wie die Stimmung im Betrieb ist. Sind die Kolleg/innen alle angespannt oder wird sich freundlich begegnet. Kommt es zu Streitigkeiten oder sogar zum Anschreien oder sind alle Work-Besties und lachen miteinander? Diesen Vibe wirst du schnell wahrnehmen und kannst für dich einordnen, wie die Stimmung im Betrieb ist. Wenn die Stimmung schlecht ist, kann dies ein starker Indikator dafür sein, dass du deine Ausbildung in einem anderen Betrieb antreten solltest.
Realistische Arbeitsaufgaben, keine Über- oder Unterforderung.
Als Praktikant/in hast du in der Regel noch keine großen Vorkenntnisse. Daher muss der Betrieb genau die Aufgaben finden, die dich an der richtigen Stelle abholen. Sie sollten nicht zu einfach sein (den ganzen Tag nur Kaffee kochen und den Müll rausbringen), sollten aber auch nicht zu komplex sein (dich alleine durch Rechtstexte arbeiten oder große Maschinen bedienen lassen). Du wirst recht schnell merken, ob dich die Arbeit über- oder unterfordert, oder ob sie genau richtig für dich ist. Wenn du das Gefühl hast, dass es eine herausfordernde Aufgabe ist, die du aber (gegebenenfalls mit Nachfragen und Vormachen) meistern kannst, dann ist das der richtige Schwierigkeitsgrad für dich.
Aufzeigen von Chancen
In deinem Praktikum sollte dir auch gleich gezeigt werden, was du mit der Ausbildung alles machen kannst. Welchen Karrierepfad kannst du einschlagen und in welche Richtungen kannst du dich entwickeln. Das sind wichtige Fragen, die dir beantwortet werden sollten, damit du weißt, welche Chancen du hast und nutzen kannst, wenn du willst.
Das sind Red Flags
Du wirst über- oder unterfordert
Du bist Praktikant/in, man kann nicht von dir verlangen, dass du den ganzen Tag über dieselbe Arbeit erledigst, wie es die anderen Mitarbeiter/innen im Betrieb tun. Aber dir nur die aller leichtesten Aufgaben zu geben, die du nach fünf Minuten erledigt hast, ist auch kein gutes Zeichen. Man muss dich fordern, um einen guten Einblick von deinen Fähigkeiten zu bekommen und, um dir zu zeigen, was dich in der Ausbildung erwartet. Dich zu über- oder unterfordern hilft weder dir noch dem Betrieb, sondern ist einfach nur ein Zeichen dafür, dass der Betrieb dich als potenziellen Azubi nicht wertschätzt.
Schlechte Kommunikation
Dir sollte ein freundlicher Ton entgegengebracht werden – den du natürlich auch erwidern solltest. Wenn du ab dem ersten Tag schon angeschnauzt wirst, kannst du dir recht sicher sein, dass es während der Ausbildung nicht anders sein wird. Auch wenn dir Aufgaben nur halb- oder gar unverständlich beigebracht werden, solltest du hellhörig werden. Du solltest immer das Gefühl haben, dass es in Ordnung ist mit den Kolleg/innen zu sprechen und sie etwas zu fragen, oder um Rat oder Erklärungen zu bitten.
Du wirst schlecht eingearbeitet
Aufgaben, die du erledigen sollst, müssen dir korrekt und ausreichend erklärt werden. Gerade, wenn du mit Maschinen oder Programmen arbeitest, die nicht selbsterklärend sind oder die du im Alltag benutzt. Das ist die Pflicht des Betriebes. Wenn du dich im Praktikum nicht sicher eingewiesen fühlst, musst du das unbedingt ansprechen und um eine nochmalige Anleitung bitten.
Ausbildungsfremde Tätigkeiten
Sagen wir, du machst dein Praktikum in einem großen Büro, aber alle Aufgaben, die man dir zuteilt, sind Kaffeekochen, den Müll wegbringen und vielleicht noch das Kopieren von Unterlagen. Dann weißt du schnell, dass man sich keine Mühe gegeben hat, um dir das Berufsleben korrekt vorzustellen, sondern dich als Prakti nur dafür nutzen will, um lästige Arbeiten zu machen. Als Faustregel: Wenn dir die Arbeit keinen Spaß macht, solltest du wahrscheinlich keine Ausbildung in diesem Betrieb anfangen.
Niemand hat Zeit für dich
Nicht nur ist dies ein Zeichen fehlender Wertschätzung, sondern es zeigt auch, dass du dem Betrieb nicht so wichtig bist. Wenn man dich „einfach machen lässt“, ohne, dass du genau weißt, wie etwas geht, man sich nicht die Zeit nimmt, um dich einzuweisen oder deine Fragen zu beantworten, dann ist das kein gutes Praktikum
Mangelhafter Arbeitsschutz
Wenn von dir erwartet wird, dass du gefährliche Aufgaben übernimmst, mit Geräten arbeiten sollst, für die man einen Führerschein benötigt oder dir keine ausreichende Schutzausrüstung zur Verfügung stellt, solltest du sofort hellhörig werden, denn hier besteht eine persönliche Gefahr für dich. Wahrscheinlich wird es in der Ausbildung dann auch nicht besser werden.
So erkennst du, ob es ein Match ist.
Wie kannst du denn nun herausfinden, ob ein Betrieb zu dir passt, oder nicht? Wir haben noch ein paar Punkte für dich, auf die du achten kannst, damit dir die Entscheidung leichter fällt.
- Stelle Fragen – Stelle Fragen zu deinen Aufgaben – klar -, aber auch zu dem Ablauf der Ausbildung, dem Arbeitsalltag und deinen Karrierechancen.
- Beobachte die Kolleg/innen – Wenn du die Menschen im Betrieb beobachtest, kannst du leicht feststellen, wie die Stimmung ist und wie der Umgangston ist.
- Mach dir Notizen – halte für dich die einzelnen Tage fest, damit du genau sagen kannst, was dir gefallen hat und was nicht.
- Sprich mit Azubis – Wenn andere Azubis da sind, dann sprich mit ihnen und frag, wie ihnen die Ausbildung gefällt.
- Das Arbeitsumfeld – schau dir das Arbeitsumfeld an. Ist es ordentlich und gepflegt, kannst du dir vorstellen dich hier wohlzufühlen, wenn du die nächsten drei Jahre Tag für Tag herkommst? Falls nicht, stehen Renovierungen an?
- Wie geht es dem Betrieb – erkundige dich, wie es um den Betrieb steht. Sind ausreichend Kunden vorhanden oder steht die Firma kurz vor dem Bankrott? Das ist wichtig zu wissen, da du gegebenenfalls deine Ausbildung in diesem Betrieb abbrechen und wo anders fortsetzen musst.
Generell sollte dir die Arbeit Spaß machen und zu deinen Interessen passen. Du solltest dich wohl fühlen, dich mit den Kolleg/innen unterhalten können und gute Zukunftsaussichten haben. Wenn das gegeben ist, stehen alle Lichter für die Ausbildung auf Grün!
Diese Fragen helfen dir
Stelle dir jeden Tag diese Fragen:
- Welche Aufgaben haben mir heute Spaß gemacht und warum? Und welche nicht.
- Habe ich mich heute wohl gefühlt, warum? Oder warum nicht?
- Kann ich mir vorstellen hier eine ganze Ausbildung zu absolvieren? Warum? Oder Warum nicht?
Wenn du dir nach jedem Tag diese Fragen einmal ehrlich beantwortest, findest du ziemlich sicher heraus, ob der Betrieb dir eine Zukunft bieten kann oder nicht.
Fazit: So testest du, ob die Ausbildung zu dir passt.
Wir hoffen, dass dir die genannten Punkte dabei helfen werden ein Gefühl dafür zu bekommen, ob der Praktikumsbetrieb auch ein passender Ausbildungsbetrieb für dich sein kann, oder nicht. Es ist übrigens absolut nicht schlimm, wenn du feststellst, dass dieser Betrieb nicht der Richtige für dich ist. Im Gegenteil! Genau dafür ist das Praktikum da und wenn du feststellst, dass es jetzt schon kriselt, dann wird dich eine ganze Ausbildung wahrscheinlich auch nicht glücklich machen. Falls du noch auf der Suche nach einem Praktikums- oder Ausbildungsbetrieb sein solltest, dann nutze dein-ausbildungsplatz.de, um die Optionen in deiner Nähe einzusehen.
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