- Bewerbung
Eine Steuererklärung während Ausbildung
Geld vom Staat zurückbekommen

Steuererklärung? Kein schönes Thema, oder?
In diesem Beitrag wollen wir dir kurz erklären, worauf du achten solltest, wenn du deine erste Steuererklärung während der Ausbildung erstellen willst – sofern das ganze Thema überhaupt relevant ist. Also wollen wir nicht lange drum herumreden, sondern sagen dir einfach, worum es geht.
Keine Sorge, es ist alles nicht so schwer
Den allermeisten Leuten geht es gleich: „Steuern bezahlen? Gibt schönere Sachen“ Und dennoch müssen wir es alle tun, damit Straßen saniert, Schulen gebaut und Menschen im öffentlichen Dienst bezahlt werden können. Natürlich gibt es noch viele weitere Verwendungszwecke.
Einmal im Jahr kannst du eine s.g. „Steuererklärung“ machen. Dadurch kannst du dem Finanzamt gegenüber darlegen, warum du weniger Steuern zahlen willst. Wird dem stattgegeben, bekommst du eine Rückerstattung. Auch, wenn du in der Ausbildung bist kannst du eine Steuererklärung erstellen und somit mehr Geld für deine freie Verfügung behalten.
Deswegen solltest du dich mit dem Thema befassen. Es gibt verschiedene Arten die eigene Steuererklärung zu erstellen. Programme, CDs, Apps und Profis. Alle haben ihre Vor- und Nachteile. Man kann sich zwar auch an Fachleute – Steuerberater – wenden, allerdings ist dies meist teuer und deren Kanzleien sind in der Regel absolut ausgelastet. Mit Apps und Online-Tools ist das alles aber auch machbar und gar nicht so schwer, wie du jetzt vielleicht noch denkst. Schritt für Schritt wirst du durch den gesamten Prozess geleitet.

Die Rückerstattung während deiner Ausbildung
Wenn du deine Ausbildung anfängst – egal, ob in einem Ausbildungsbetrieb oder im Studium – kann es sein, dass dein Gehalt so gering ausfällt, dass du keine Steuern zahlen musst. Dann kannst du natürlich auch keine Steuern zurückerstattet bekommen. Allerdings kannst du deine Ansprüche auch rückwirkend gültig machen. Das heißt, dass du dir beispielsweise Werbungskosten (lohnt meist erst ab mehr als 1.000€), die du bei der Ausbildungsplatzsuche hattest, nach Abschluss deiner Ausbildung erstatten lassen kannst. Dasselbe gilt für Lernmaterial, wie Bücher oder Laptops, die du zum Lernen in der Ausbildung brauchst. Merke also: Die Rechnungen immer gut aufbewahren.
Auch sogenannte Sonderausgaben oder ein Verlustvortrag kannst du in deiner Steuererklärung geltend machen, um deine Steuerlast zu senken. Sonderkosten kannst du beispielsweise dann angeben, wenn du für deine Erstausbildung zahlen musst, was fürs Studium oftmals der Fall ist. Wenn du keine Steuern gezahlt hast, weil dein Gehalt zu gering war (weniger als 946€/Monat oder 8.652/Jahr), kannst du ggf. trotzdem einen Verlustvortrag einbringen.
Folgendes kannst du unteranderem absetzen:
- Fahrten
- Die Hinfahrt zum Ausbildungsbetrieb (einfache Fahrt) kann mit 30 Cent/Kilometer abgesetzt werden. Hin- und Rückfahrten zur Berufsschule können ebenfalls mit 30 Cent/Kilometer abgesetzt werden.
- Lernmittel
- Pauschal 80€ oder voll absetzungsfähig bei Vorlage der Rechnung.
- Arbeitsmittel
- Pauschal 110€ für Arbeitsmittel, die der Arbeitgeber nicht stellt – Rechnungen sind notwendig.
- Handy & Computer
- Sofern für die Ausbildung notwendig können die Kosten in deiner Steuererklärung geltend gemacht werden.
- Bewerbung
- Pauschal: 8,50€ pro Bewerbungsmappe und 2,50€ pro Online-Bewerbung. Fahrten, Bewerbungsfotos und Übernachtungen können mit den entsprechenden Rechnungsbelegen abgesetzt werden.
- Verpflegung
- 24€/Tag, wenn du 24h ausbildungsbedingt reisen musst. Wenn es 8h sind, 6€, bei 14h 12€.
- Versicherungen
- Beiträge zur Kranken-, Unfall-, Pflege- und Berufsunfähigkeitsversicherung können als Werbungskosten oder Sonderausgaben geltend gemacht werden – variable Beträge.
- Kontoführung
- Pauschal 16€
- Umzug
- Pauschal 730€, dazu können auch Fahrtkosten und Maklerkosten voll abgesetzt werden.

Der Verlustvortrag
Einen Verlustvortrag kannst du dann geltend machen, wenn du dich beispielsweise in einer zweiten Ausbildung befindest. Hierbei kannst du die Ausbildungskosten absetzen, wenn diese höher sind als dein derzeitiges Einkommen. Der Vorteil: Du kannst den Verlustvortrag auch rückwirkend einreichen. Somit hast du sozusagen eine „Steuergutschrift“, die wirksam wird, wenn du anfängst Geld zu verdienen. Also merke: Wenn deine Ausbildungsausgaben höher sind als deine Einnahmen, du aber während der Ausbildung keine Steuern zahlst, kannst du einen Verlustvortrag vorbringen.
Wann lohnt sich eine Steuererklärung für dich?
- Fallen deine Ausgaben höher aus als deine Einnahmen, kannst du ggf. einen Verlustvortrag einbringen, der erst dann wirksam wird, wenn du dein richtiges Gehalt bekommst.
- Fallen für dich die Kirchensteuer, die Lohnsteuer oder der Solidaritätszuschlag an, liegst du oberhalb des Steuerfreibetrages von 12.096€ pro Jahr (2025) und solltest eine Steuererklärung einreichen.
- Fallen bei dir Sonderausgaben an, die von dir steuerlich geltend gemacht werden können, kann sich eine Steuererklärung in der Ausbildung lohnen.

Welche Tools helfen dir bei der Steuererklärung?
- Das Finanzamst bietet die Elektronische Steuererfassung an, kurz ELSTER. Dieses Formular nutzen die allermeisten Deutschen, obwohl es nicht unbedingt leicht in der Nutzung ist.
- Du kannst natürlich eine Steuerberatungskanzlei engagieren, allerdings ist das wahrscheinlich mit mehr Kosten verbunden als du durch die Steuererklärung erhalten würdest. Daher raten wir dir dazu eher nicht.
- Dann gibt es auch noch den Lohnsteuerhilfeverein. Auch hierfür musst du bezahlen, aber bekommst mit einem Azubigehalt oftmals günstigere Konditionen angeboten. Lohnsteuerhilfevereine gibt es in fast jeder Stadt und können vor allem bei der ersten Steuererklärung sehr hilfreich sein.
- Sehr beliebt ist auch so genannte Steuersoftware, die man als CD-ROM kaufen oder downloaden kann.
- Allerdings kannst du auch Apps nutzen. Diese kosten in der Regel zwar auch Geld, sind aber moderner aufgebaut. Der Vorteil, du kannst Rechnungen immer schnell hinterlegen, wenn du sie gerade bekommen hast. Durchsuche einfach den App- oder PlayStore nach „Steuern“ und dir werden verschiedene Apps angeboten.
Steuererklärung, das lohnt sich für dich!
Steuererklärungen sind ein super Mittel, um am Ende des Tages mehr Geld im Portemonnaie zu haben. Allerdings muss man sich aktiv damit auseinandersetzen. Wenn du also mehr Geld aus deinem Gehalt schlagen willst, solltest du dich stets darüber informieren, was du wie tun kannst, um deine Steuerlast zu senken. Der Vorteil: Wenn du dich schon während der Ausbildung mit dem Thema auseinandersetzt, bist du bereits ein Profi, wenn du dein erstes richtiges Gehalt verdienst. So hast du mehr Geld zur freien Verfügung und kannst dir nette Sachen kaufen. Denk am Ende daran: So kompliziert, wie es auf den ersten Blick erscheint, ist es meist nicht.
Wir wünschen dir viel Erfolg bei deiner ersten Steuererklärung.
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