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Ausbildung oder Studium?
Ausbilden lassen, ja, aber in welchem Modell

Ausbildung oder Studium, was passt zu einem?
Die Wahl der Ausbildung kann das eigene Leben maßgeblich beeinflussen. Deswegen sollte man sich Gedanken darüber machen, was für einen Beruf man erlernen will. Zwar kann man sich später immer als Quereinsteiger umorientieren, aber mit Mitte 40 noch einmal eine neue Handwerksausbildung oder ein Studium anzufangen, kann sehr mühselig sein. Deswegen entscheiden sich die meisten jungen Menschen nach der Schule entweder für eine Ausbildung oder ein Studium. Dies kann eine Entscheidung sein, die einen bis zur Rente begleitet.
In vielen Fällen entscheiden die schulischen Leistungen schon darüber welchen Weg man einschlagen kann. Doch auch ein schlechtes Zeugnis schließt einen nicht zwangsläufig vom Studieren aus. Abschlüsse können nachträglich gemacht werden und einige Universitäten schauen nicht allzu genau auf den NC. Dennoch legt man mit der Wahl deiner Ausbildung in vielen Fällen den ersten und auch oft entscheidenden Grundstein auf dem Weg ins Berufsleben. Daher sollte man nichts überstürzen und sich die Zeit nehmen und überlegen, was man aus seinem Leben machen will. Wir wollen ein paar Tipps und Denkanstöße geben, die dir, Ihnen und euch bei der Wahl des Karrierepfades helfen sollen.
Welche Form der Ausbildung ist die richtige für einen?
Mit dem Schulabschluss in der Tasche geht es jetzt auf Ausbildungssuche. Schulen geben sich zwar Mühe, um Schüler und Schülerinnen an die Berufswelt heranzuführen, doch können keinesfalls alle Berufe abdecken. Deshalb fehlt den Meisten ein vollständiger Überblick über die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten. Daher ist es so wichtig, dass man sich auf die Suche nach Informationen begibt. Denn nur so kann man eine fundierte Entscheidung treffen und guten Gewissens in das Berufsleben starten.
Besteht schon eine Ahnung, in welche Richtung es beruflich für gehen könnte? Im ersten Schritt sollte man sich alle Berufsfelder aufschreiben, die für einen in Frage kommen. Je mehr man sich im Vorfeld über die Berufe informiert, desto leichter fällt es einem diejenigen von der Liste zu streichen, die nicht zur der eigenen Vorstellung vom Berufsleben passen.
Welche Voraussetzungen gelten für Ausbildungen?
Nur wenige Aussagen können pauschal getroffen werden, da jede Berufsausbildung anders ist und andere Anforderungen an die Bewerber und Bewerberinnen stellt. Grundsätzlich sollte man aber ein gewisses Interesse an der Grundthematik der jeweiligen Ausbildung mitbringen und einen ungefähren Eindruck davon haben, wie das künftige Berufsleben aussehen könnte. Gute Noten können ebenfalls nicht schaden, auch wenn man nicht unbedingt einen Schnitt von 1,0 auf dem Zeugnis braucht - außer du willst später vielleicht doch noch Medizin studieren.
Eine Ausbildung bietet den Vorteil, dass man in der Regel einen Betrieb von der Pike auf kennenlernt und verschiedene Stationen durchläuft, in denen man sowohl praktisches als auch theoretisches Wissen erlernt. Man wird passgenau für den künftigen Beruf ausgebildet, sodass man nach dem Abschluss nicht nur einen Gesellenbrief hat, sondern auch ein umfassendes Verständnis von dem Job. Nach dem Abschluss kann man sofort anfangen zu arbeiten und braucht keine weitere Einarbeitung.
Welche Voraussetzungen gelten für das Studium?
Um in Deutschland studieren zu können, werden gewisse Qualifizierungen benötigt. Zu diesen gehört das (Fach-) Abitur, auch bekannt als Hochschulreife, oder eine andere Zulassung, die einem das Lernen an einer Universität oder Hochschule gestattet. Diese Qualifizierungen können auch auf dem zweiten Bildungsweg erworben werden - also auch, wenn man bereits mit einem Realschulabschluss die Schule verlassen hat und oder bereits arbeitet.
In der Regel haben verschiedene Studiengänge unterschiedliche Zulassungsbeschränkungen. Seien es Praktika, die vor dem Studium absolviert werden müssen musst oder ein gewisser Notenschnitt, der die Studientauglichkeit bescheinigt. Vorab sollte man sich über den benötigten NC und sonstige Zulassungsbeschränkungen informieren, die für den jeweiligen Wunschstudiengang gelten.
Das Studium unterscheidet sich am stärksten von der Ausbildung in der Selbstständigkeit. Im Studium bekommt man in der Regel keinen Betreuer zur Seite gestellt, der einen in den Beruf einführt und regelmäßig prüft, wie es mit deinem Lernfortschritt aussieht. Man erhältst Lernstoff und Empfehlungen für weitere Inhalte, aus denen man sich das auswählen muss, das man lernen will. Im Gegenzug für die Selbstständigkeit hat man mehr Zeit, die außerhalb der Universität (mit lernen und arbeiten!) verbracht werden kann. Im Gegenzug zu einer Ausbildung erhält man während des Studiums kein monatliches Gehalt, sondern zahlt mindestens zweimal im Jahr einen Studienbeitrag. Mit einem entsprechenden Abschluss in der Tasche, verdient man im Schnitt 20% mehr Gehalt als Menschen mit einer Ausbildung. Über die Güte der Arbeit sagt das jedoch nichts aus.

Das duale Studium
Das duale Studium stellt eine Mischung aus Ausbildung und Studium dar, in dem man sich in der Regel an einen Betrieb bindet, der einem die Ausbildung finanziert und bei dem man in der vorlesungsfreien Zeit arbeitet. Dabei lernt man, ähnlich wie in einer Ausbildung, den Betrieb kennen und wird für eine Stelle passend ausgebildet. Wenn man nicht im Betrieb arbeitet, ist man in der Uni und lernt für seine Klausuren, Abgaben und bereitet sich auf den Uni-Abschluss vor.
Duale Studiengänge gehören zu den anspruchsvollsten Ausbildungen, da viel Eigenverantwortung übernommen werden muss und man sich den Lernfortschritt selbst einteilen muss. Jedoch ist diese Form der Ausbildung sehr beliebt, da nach dem Abschluss sichere Jobs und hohe Gehältern auf einen warten.
Welcher Studiengang ist der richtige einen?
Alleine in Deutschland gibt um die 20.000 verschiedenen Studiengänge. Doch welcher passt zu einem? Um den richtigen Studiengang zu finden, sollte man sich zunächst mit den eigenen Stärken, Talenten, Leidenschaften, Interessen und natürlich mit den beruflichen Ziele auseinandersetzen. Dafür gibt es online verschiedene Tests, die einem bei der Orientierung helfen können. Hat man allerdings schon eine grobe Ahnung, in welche Richtung es gehen soll, dann kann man sich von verschiedenen Unis und Hochschulen Infomaterialien ansehen und schauen, welcher der Studiengänge einen am ehesten anspricht oder zu dem ausgewählten Berufsweg passt. In der Regel bieten Universitäten eine Vielzahl an Infoveranstaltungen an, bei denen man Studierende befragen und sich zum Studium und dem Danach erkundigen kann. Solche Angebote sollten nach Möglichkeit immer genutzt werden, da sie einem einen direkten Blick in den künftigen Alltag gewähren können.
Je eher man eine Richtung für sich auswählen (oder andere ausschließen) kann, desto eher kann man sich darauf konzentrieren den Weg zu finden, den man gehen will. Man sollte sich also die Zeit nehmen, um herauszufinden, was man beruflich machen will, bevor man sich in einer Karriere wiederfindet, die einem keinen Spaß macht.

Wie finanziert man sein Studium?
Während einer Ausbildung bekommt man Geld vom Betrieb und kann vielleicht schon ausziehen. Für ein Studium muss man hingegen bezahlen. Nicht jeder hat den Luxus, dass die eigenen Eltern einem das Studium finanzieren können und einem vielleicht noch eine Wohnung samt Taschengeld spendieren. Gerade wer zum Studieren von Zuhause ausziehen will, muss mit mehr Kosten rechnen, als nur dem Semesterbeitrag. Das bedeutet, dass Geld benötigt wird. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten:
- Nebenjobs
Die meisten Studierenden gehen einem klassischen Nebenjob nach. Hierbei können Lohn und Arbeitsstunden stark variieren. Zudem muss man darauf achten, dass sich die Arbeitszeiten nicht mit dem Lehrplan überschneiden. Zudem dürfen Vollzeitstudenten wöchentlich nicht mehr als 20 Stunden arbeiten, da dies dazu führt, dass man seinen Vollzeit-Studenten-Status verliert.
- Bildungskredite
Mit einem Bildungskredit erhält man eine Geldsumme, die einen durch das Studium bringen soll. Jedoch muss dieser Kredit nach dem Studium zurückgezahlt werden, wobei oftmals auch noch Zinsen anfallen. Wer Pech hat, startet nicht nur mit Schulden in die Arbeitswelt, sondern hat diese auch noch eine ganze Weile an den Hacken. Der Kredit muss auch dann zurückgezahlt werden, wenn das Studium abgebrochen wird.
- BAFÖG
Das Bundesausbildungsförderungsgesetz sieht vor Menschen während ihrer Ausbildung finanziell zu unterstützen. Dafür erhalten sie einen monatlichen Betrag, mit dem sie leben und studieren sollen. Auch dieses Geld muss zurückgezahlt werden, jedoch nicht vollständig. Als einer der günstigsten Kredite den es gibt, ist das BAFÖG eine sehr gute Alternative zu anderen Formen des Geldleihens. Allerdings müssen gewisse Auflagen erfüllt werden, um das BAFÖG beantragen und erhalten zu können.
- Studentischen Hilfskräfte
Unis und Hochschulen haben für die eigenen Studierenden oftmals geringfügig bezahlte Stellen. Dozenten und Dozentinnen benötigen immer wieder Hilfe bei organisatorischen Aufgaben, die man nach den Vorlesungen übernehmen kann. So kann man ohne weite Wege und relativ einfach an Geld kommen. Zudem hat man die Möglichkeit zusätzlich etwas von den Dozenten zu lernen, das einem im Studium weiterhelfen kann. Wer die Chance auf eine solche Stelle hat, sollte sie unbedingt ergreifen.
- Stipendien
Man kann sich auf Stipendien bewerben und hoffen, dass man eine Studienfinanzierung erhält. Diese decken entweder einen Teil oder die gesamten Kosten, sind aber sehr heiß umkämpft. Um ein Stipendium zu erhalten, muss man in der Regel außerordentlich gute Noten vorweisen und sich in Bewerbungsprozessen gegen andere Bewerber und Bewerberinnen durchsetzen.
- Duales Studium
Bei einem dualen Studium erhält man in der Regel eine monatliche Vergütung von dem Betrieb, in dem man ausgebildet wird. Allerdings fordert man auch, dass das Studium innerhalb der Regelstudienzeit abgeschlossen und während der vorlesungsfreien Zeit im Betrieb gearbeitet wird.

Wofür entscheidet man sich jetzt?
Hoffentlich fällt die Wahl zwischen Ausbildung und Studium nun ein wenig leichter. Beide Wege haben ihre Vor- und Nachteile, sind aber hervorragende Wahlen. Will man direkt Geld verdienen und praktisches Wissen erlangen, oder will man erst später arbeiten und dafür etwas mehr Geld verdienen mehr, muss aber für Klausuren büffeln? Im Idealfall macht man sich Gedanken darüber, wie man sein Leben gestalten will, was einem Spaß macht und entscheidest demnach welche Form der Ausbildung am besten zu einem passt.
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