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So führt man ein Berichtsheft
Damit die Ausbilder mit dir zufrieden sind!
Dein Berichtsheft: So führen Sie es richtig
Als Azubi ist es Ihre Pflicht, ein Berichtsheft als Ausbildungsnachweis zu führen. Auch wenn es zunächst wie eine mühsame Aufgabe erscheint, ist es tatsächlich nicht so schlimm, wie es klingt. Lassen Sie uns erklären, was ein Berichtsheft ist, warum es geführt werden muss und wie es Ihnen nicht nur helfen, sondern auch Freude bereiten kann – ja, Sie haben richtig gelesen, Freude!
Was ist ein Ausbildungsnachweis und was bringt das?
Der Ausbildungsnachweis bietet eine detaillierte Darstellung deiner Lerninhalte während der Ausbildungszeit. In Ihrem Berichtsheft dokumentieren Sie Ihren Lernfortschritt und halten fest, welche Kenntnisse und Fähigkeiten Ihnen während der Ausbildung vermittelt wurden.
Wenn er korrekt geführt wird, kann das Berichtsheft Auszubildenden eine große Hilfe bei der Prüfungsvorbereitung sein. Allerdings sind viele Azubis oft unsicher, wie die Notizen aussehen müssen und was genau einzutragen ist. Der Zweck des Ausbildungsnachweises, die richtige Führung und die Schritte im Falle eines Verlustes – wir liefern dir die notwendigen Informationen.
Welche Funktion hat der Ausbildungsnachweis?
In Deutschland sind Auszubildende verpflichtet, einen Ausbildungsnachweis zu führen, wie es der § 13 Nr. 7 des Berufsbildungsgesetzes vorschreibt. Dieses Berichtsheft dient als detaillierte Dokumentation des Ausbildungsverlaufs und -fortschritts und ist somit ein unverzichtbares Instrument nicht nur für die Auszubildenden selbst, sondern auch für die Ausbilder, die Berufsschule und die Erziehungsberechtigten.
Die Bedeutung des Ausbildungsnachweises steht fast auf einer Stufe mit dem Ausbildungszeugnis. Er ist nicht nur eine Eintrittskarte zur Abschlussprüfung, sondern auch ein wertvolles Werkzeug zur Reflexion und Vorbereitung auf Prüfungen, indem er es ermöglicht, Ausbildungsinhalte zu wiederholen und zu festigen.
Darüber hinaus kann das Berichtsheft auch eine Quelle der Freude sein. Ähnlich wie Fotos von Freunden, die schöne Erinnerungen wachrufen, kann das Durchblättern des Berichtshefts in späteren Jahren ein Lächeln auf die Lippen zaubern, wenn man liest, wie man zum ersten Mal einen Arbeitsprozess erlernt hat. Es ist eine Brücke in die Vergangenheit, die nicht nur nostalgische Gefühle weckt, sondern auch zeigt, wie weit man seitdem gekommen ist. So wird das Berichtsheft zu einem persönlichen Archiv des Lernens und Wachsens.
Häufige Fragen und Antworten zum Ausbildungsnachweis
Ist der Ausbildungsnachweis Pflicht?
Ja, ein Ausbildungsnachweis ist verpflichtend, wenn dies in der Ausbildungsordnung festgelegt ist. Das Berufsbildungsgesetz (BBiG) verlangt dies in § 13 Nr. 7. Diese Regelung gilt allerdings ausschließlich für betriebliche oder duale Ausbildungen. Bei einer rein schulischen Ausbildung kann diese Pflicht entfallen - dies sollte vor Ort mit den zuständigen Ausbildern geklärt werden. Im Rahmen des dualen Ausbildungssystems ist der Ausbildungsnachweis jedoch eine unabdingbare Bedingung für die Zulassung zur Abschlussprüfung.
Wem gehört der Ausbildungsnachweis?
Der Ausbildungsbetrieb ist verpflichtet, seinem Auszubildenden bei Ausbildungsstart das Berichtsheft kostenlos zur Verfügung zu stellen. In dem Moment, in dem Sie die Ausbildungsnachweise erbringen und das Heft mit Notizen füllen, geht es in Ihren Eigentum über. Dennoch können Ausbilder eine Einsicht in das Berichtsheft verlangen, um den Lernstand der Azubis zu überprüfen.
Was wird im Ausbildungsnachweis festgehalten?
Der Ausbildungsnachweis deckt die beiden zentralen Orte Ihrer Ausbildung ab: den Betrieb und die Berufsschule. Entsprechend schreiben Sie alles hinein, was Sie dort lernen, welche Tätigkeiten Sie ausführen, welche Hinweise Ihnen der Ausbilder gibt. Je nach Umfang des Berichtsheftes steht Ihnen unterschiedlich viel Platz für Formulierungen zur Verfügung.
TIPP: Arbeiten Sie täglich in Ihrem Berichtsheft. Zum einen geht das Schreiben in die Routine über, sodass Sie es nicht vergessen. Zum anderen erleichtern Sie sich das Lernen für die Prüfungen massiv. Gute Aufzeichnungen sind Ihre beste Hilfe für gute Noten.
Wie lange ist das Berichtsheft zu führen?
Die Führung des Berichtshefts ist ein wesentlicher Bestandteil der Ausbildung und muss bis zum offiziellen Ende fortgeführt werden. Das bedeutet, dass selbst nach der Einreichung oder dem Hochladen des Berichtshefts mit dem Antrag auf Zulassung zur Abschlussprüfung, die Dokumentation weiterhin erfolgen muss. Sollte sich das Ausbildungsende aufgrund einer nicht bestandenen Prüfung verschieben, verlängert sich dementsprechend auch die Pflicht zur Führung des Berichtshefts.
Was machen Sie bei Verlust des Berichtshefts?
Wenn Sie Ihren Ausbildungsnachweis verlieren, stehen Ihnen zwei Optionen offen: Erstens, suchen Sie noch einmal gründlich. Sollte dies erfolglos bleiben, müssen Sie den unangenehmen Schritt gehen und Ihren Ausbilder über den Verlust informieren. Im schlimmsten Fall ist es notwendig, Ihr Berichtsheft komplett zu rekonstruieren. Hierbei können Sie Ihren Ausbilder oder Kollegen bezüglich der betrieblichen Abläufe befragen. Für die Unterrichtsinhalte der Berufsschule könnten Ihre Mitschüler Unterstützung bieten. Abschließend ist es entscheidend, dass Ihr Ausbilder alle Eintragungen überprüft und abzeichnet. Sie sollten darauf achten, dass Ihr Berichtsheft immer ordentlich geführt wird. Ein schlampiger Umgang zeugt nicht von Professionalität.
Was muss im Ausbildungsnachweis stehen?
Inhaltlich deckt der Ausbildungsnachweis drei Bereiche ab, die die Azubis festhalten sollen:
- Arbeiten und Tätigkeiten, die die Lehrlinge im Ausbildungsbetrieb erledigt haben
- Unterweisungen durch einen Ausbilder, im Unterricht, im Betrieb sowie die Teilnahme an Schulungen
- Themen, die in der Berufsschule behandelt wurden müssen genannt und ggf. ausführlich beschrieben werden.
Kurzum, der Ausbildungsnachweis gibt einen Überblick darüber, was der oder der oder die Auszubildende bisher gelernt hat. Jedem Azubi ist dringend anzuraten, das Berichtsheft ordentlich zu führen. Geschieht das nicht, handelt es sich um eine Verletzung des Ausbildungsvertrages. Das kann sogar dazu führen, dass der Auszubildende nicht zur Prüfung zugelassen wird.
Achtung: In einigen Ausbildungsberufen ist vorgesehen, das Berichtsheft nicht erst zur Abschlussprüfung, sondern bereits zur Zwischenprüfung vorzulegen. Ein Grund mehr, das Heft von Beginn an ordentlich zu führen.
Formen des Ausbildungsnachweises
Die Industrie- und Handelskammern (IHK) haben Leitlinien herausgegeben, die Auszubildenden als Orientierungshilfe dienen, wenn sie ein Berichtsheft anlegen. Es existieren verschiedene Typen von Einträgen für ein Berichtsheft:
Tagesbericht:
Die wesentlichen Tätigkeiten des Tages werden hier in Stichpunkten festgehalten. Diese Einträge sollten täglich vorgenommen werden, da es schnell geht und lästig ist, sich am Freitag daran zu erinnern, was man am Montag gemacht hat.
Wochenbericht:
Eine wöchentliche Übersicht der Hauptaktivitäten ist hier ausreichend. Hierfür sollte man sich ein wenig Zeit nehmen, und die Woche Revue passieren lassen.
Monatsbericht:
Diese Berichtsform ist detaillierter, da der Auszubildende einmal monatlich die wichtigsten Ereignisse der vergangenen Wochen zusammenfasst. Nehmen Sie sich ausreichend Zeit, um die Informationen ordentlich festzuhalten. Relevante Ereignisse sollten ausführlich beschrieben werden.
Abteilungsbericht:
Neben dem Tages- und Wochenbericht ist dieser Bericht zu erstellen. Erhalten Auszubildende Einblicke in verschiedene Abteilungen, sollten sie ihre Erfahrungen in einem Abteilungsbericht dokumentieren. Auch hierbei sollte man sich Mühe geben, da man im Zweifel direkt einen guten Eindruck in einer der besuchten Abteilungen hinterlassen kann.
Der Ausbildungsbetrieb legt fest, ob der Ausbildungsnachweis täglich, wöchentlich oder monatlich zu führen ist.
TIPP: Machen Sie sich täglich Notizen. Dies erleichtert das Erinnern und spart im Vergleich zum wöchentlichen oder monatlichen Verfassen Zeit. Es dauert nicht lange, ist aber ungemein hilfreich.
Kontrolle des Berichtsheftes
Es ist wichtig, dass Auszubildende ihren Ausbildungsnachweis sorgfältig führen und diesen regelmäßig, mindestens einmal im Monat, den Ausbildern zur Kontrolle vorlegen. Minderjährige Auszubildende sind verpflichtet, das Berichtsheft vierteljährlich ihren Erziehungsberechtigten zu zeigen. Zudem muss der Nachweis auf Anforderung der Berufsschule jederzeit bereitgestellt werden können - gewissenhaftes Führen des Berichtsheftes lohnt sich also.
Ausbilder sind verantwortlich für die regelmäßige Überprüfung des Berichtshefts und bestätigen dies üblicherweise mit ihrer Unterschrift. Entdecken sie Unstimmigkeiten oder Verbesserungspotenzial, weisen sie den Auszubildenden darauf hin und bieten konstruktive Vorschläge an, um zukünftige Einträge zu optimieren. So können Sie sich und anderen Auszubildenden das Ausfüllen des Berichtsheftes erleichtern.
Tipps für das Berichtsheft
Obwohl das Führen eines Ausbildungsnachweises für viele Auszubildende lediglich als lästige Pflicht empfunden wird, gibt es auch gute Nachrichten: Das Berichtsheft muss nicht in der Freizeit ausgefüllt werden! Da die Aufzeichnungen zur Ausbildung als Arbeitszeit gelten, können Sie den Nachweis problemlos während der Arbeitszeit im Betrieb anfertigen. Hier sind einige Hinweise und Tipps dazu:
Art
Entscheiden Sie zunächst, ob Sie den Ausbildungsnachweis digital oder in schriftlicher Form (auf Papier) führen möchten. Manche Ausbildungsbetriebe bieten ihren Auszubildenden Vorlagen für den analogen Nachweis an. Bei der Wahl der digitalen Variante sollten Sie alle Optionen sorgfältig abwägen, da je nach Umfang und Funktionen Kosten anfallen können. Betriebe sind nicht verpflichtet Ihnen ein digitales Berichtsheft zur Verfügung zu stellen, dennoch können sie es Ihnen anbieten.
Disziplin
Ein regelmäßiges Führen des Nachweises ist unerlässlich! Auszubildende, die sich frühzeitig angewöhnen, ihr Berichtsheft mindestens einmal pro Woche zu aktualisieren, entwickeln eine nützliche Routine. Diese Regelmäßigkeit fördert die Übung und beschleunigt den Prozess des Ausfüllens. Zudem ist es einfacher, täglich oder wöchentlich Ereignisse festzuhalten, als sich nach Monaten an Details zu erinnern.
Stil
Kurze, stichpunktartige Einträge, die das Gelernte zusammenfassen, sind in der Regel ausreichend. Eine Faustregel ist etwa eine DIN A4-Seite pro Woche. Notieren Sie auch die Dauer der jeweiligen Tätigkeiten.
Tätigkeiten
In das Berichtsheft gehören alle mit der Ausbildung verbundenen Aktivitäten. Lassen Sie sich nicht verunsichern und notieren Sie zunächst alles, was Ihnen in den Sinn kommt. Beschreiben Sie genau, wenn Sie mit einer neuen Maschine gearbeitet haben, ebenso für neue Computerprogramme oder unterschiedliche Produktgruppen des Unternehmens. Auch Schulungen und Präsentationen, die im Betrieb stattfinden, sollten aufgeführt werden.
Details
Zu Beginn der Ausbildung kann es eine Herausforderung sein, den Ausbildungsnachweis zu führen, besonders wenn die Auszubildenden nur wenige Aufgaben eigenständig ausführen dürfen. Es ist jedoch zulässig, ähnliche Aufgaben im Berichtsheft zu dokumentieren. Das Hervorheben der feinen Unterschiede zwischen den einzelnen Tätigkeiten kann bei Ihrem Ausbilder einen positiven Eindruck hinterlassen und hilft Ihnen dabei die Seiten des Nachweises zu füllen.
Visuelles
In Bezug auf das Visuelle: Ein Berichtsheft muss nicht ausschließlich aus Text bestehen. Fotos (nach vorheriger Genehmigung durch den Ausbildungsbetrieb), Grafiken oder Skizzen können illustrieren, was die Auszubildenden in der jeweiligen Woche gelernt haben. Bei der Führung eines digitalen Ausbildungsnachweises besteht die Möglichkeit, dies direkt am Computer zu erledigen oder eine handgezeichnete Skizze zu fotografieren und in das Dokument einzufügen. Mit guten Bildern können Sie den gesamten Eindruck Ihres Berichtsheftes deutlich aufwerten - nutzen Sie also diese Möglichkeit.
Viel Erfolg mit dem Berichtsheft!
Wir hoffen, dass wir Ihnen ein paar nützliche Informationen zum Thema Ausbildungsnachweis an die Hand geben konnten. Es ist immer unser Ziel, wertvolles Wissen zu vermitteln, und wir hoffen, dass uns das auch diesmal gelungen ist. Abschließend wollen wir noch einmal an Sie appellieren, dass Sie Ihr Berichtsheft tatsächlich gewissenhaft führen, da es Ihnen die Ausbildung so sehr viel leichter und angenehmer gestaltet.
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