Fräser/in
Fräsen, was das Zeug hält
Du packst gern an, hast ein ausgeprägtes Gespür für Präzision und bist fasziniert davon, wie du aus rohen Metallblöcken oder anderen Werkstoffen millimetergenaue Bauteile herstellst? Wenn du dazu noch technisch versiert, sorgfältig und ein/e echte/r Spezialist/in für die Zerspanung mit rotierenden Werkzeugen bist, dann könnte der Beruf als Fräser/in – oft auch als Zerspanungsmechaniker/in (Fachrichtung Fräsmaschinensysteme) bezeichnet – genau das Richtige für dich sein! Als dieser Profi bist du der/die unverzichtbare Fachkraft in der industriellen Fertigung. Du sorgst dafür, dass die Grundbausteine für Maschinen, Motoren, Werkzeuge und unzählige andere Produkte exakt gefertigt werden.
Was lernst du als Fräser/in?
Als Fräser/in ist dein Alltag geprägt vom Einrichten und Bedienen hochmoderner CNC-Fräsmaschinen, dem genauen Lesen von technischen Zeichnungen und der ständigen Qualitätskontrolle. Du bist gleichermaßen Handwerker/in, Techniker/in, Programmierer/in und Qualitätsprüfer/in. Deine Tätigkeiten sind vielfältig und erfordern sowohl technisches Verständnis als auch höchste Präzision und räumliches Vorstellungsvermögen:
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Technische Zeichnungen lesen und interpretieren: Du analysierst komplexe technische Zeichnungen und Fertigungspläne, um die Maße, Toleranzen, Oberflächengüten und Bearbeitungsschritte für das Werkstück zu verstehen.
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Maschinen einrichten und rüsten: Du wählst die passenden Fräswerkzeuge (z.B. Schaftfräser, Planfräser) aus und spannst sie präzise in die Maschine ein. Du richtest das Werkstück auf dem Maschinentisch exakt aus und fixierst es.
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Programme erstellen und optimieren: Bei modernen CNC-Fräsmaschinen erstellst du Bearbeitungsprogramme (G-Code) oder passt bestehende Programme an die spezifischen Anforderungen des Werkstücks an. Du gibst Bearbeitungsparameter wie Vorschubgeschwindigkeit, Drehzahl und Frästiefe ein.
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Fräsprozess überwachen: Du startest den Fräsvorgang und überwachst die Bearbeitung genau. Du achtest auf Geräusche, Vibrationen und die Spanbildung, um bei Bedarf sofort eingreifen zu können.
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Qualitätskontrolle und Nachbearbeitung: Während und nach dem Fräsvorgang prüfst du die Maße und die Oberflächengüte des Werkstücks mit hochpräzisen Messmitteln (z.B. Messschieber, Mikrometer, Messuhren, 3D-Messmaschinen). Du entgratest scharfe Kanten und führst gegebenenfalls kleinere Nachbearbeitungen durch.
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Wartung und Pflege der Maschinen: Du bist für die regelmäßige Wartung, Reinigung und kleinere Reparaturen an den Fräsmaschinen zuständig. Du wechselst Kühlmittel und Schmierstoffe und sorgst dafür, dass die Maschinen einwandfrei funktionieren.
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Materialauswahl: Du wählst das richtige Material für das Werkstück aus (z.B. Stahl, Aluminium, Kunststoff) und berücksichtigst dessen Bearbeitungseigenschaften.
Warum solltest du Fräser/in werden?
Dein Arbeitsplatz ist vorwiegend in Fertigungshallen von Industriebetrieben, Werkstätten oder im Sondermaschinenbau. Du arbeitest oft im Team und bist ein zentrales Element in der Produktion von Bauteilen für die unterschiedlichsten Branchen.
Fräser/in: Das ist die Ausbildung
Die Ausbildung zum/zur Zerspanungsmechaniker/in (Fachrichtung Fräsmaschinensysteme) ist ein anerkannter dualer Ausbildungsberuf und dauert in der Regel 3,5 Jahre. Du lernst im Ausbildungsbetrieb, der meist ein Metall verarbeitender Betrieb, ein Maschinenbauunternehmen oder ein Automobilzulieferer ist, die praktischen Fertigkeiten direkt an den Fräsmaschinen. Du machst dich mit verschiedenen Bearbeitungstechniken, dem Programmieren von CNC-Maschinen und dem Umgang mit Messinstrumenten vertraut. In der Berufsschule erwirbst du die notwendigen theoretischen Grundlagen über technische Mathematik, Physik (Werkstoffkunde, Mechanik), Fertigungstechnik, Steuerungstechnik (CNC-Programmierung), Qualitätsmanagement, technische Kommunikation und Arbeitssicherheit.
Inhalte deiner Ausbildung sind unter anderem:
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Fertigungstechnik und Zerspanung: Du erwirbst detailliertes Wissen über verschiedene Zerspanungsverfahren, insbesondere das Fräsen, und deren Anwendung auf unterschiedliche Werkstoffe.
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CNC-Programmierung: Du beschäftigst dich intensiv mit dem Erstellen, Lesen und Optimieren von CNC-Programmen (z.B. G-Code) für Fräsmaschinen.
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Werkstoffkunde: Du machst dich mit den Eigenschaften, der Bearbeitung und den Einsatzgebieten verschiedener Metalle (Stahl, Aluminium, Gusseisen) und Kunststoffe vertraut.
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Maschinen- und Anlagentechnik: Du erhältst umfassende Kenntnisse über den Aufbau, die Funktion, die Bedienung und die Wartung von konventionellen und CNC-gesteuerten Fräsmaschinen.
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Messtechnik und Qualitätssicherung: Du lernst den präzisen Umgang mit verschiedenen Messmitteln (Messschieber, Mikrometer, 3D-Messmaschinen) und die Methoden der Qualitätskontrolle.
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Technische Kommunikation: Du übst das Lesen von technischen Zeichnungen, das Erstellen von Skizzen und das Dokumentieren von Arbeitsabläufen.
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Arbeitssicherheit und Umweltschutz: Du bekommst umfassende Kenntnisse über den sicheren Umgang mit Maschinen, Werkzeugen, Kühlschmierstoffen und die Entsorgung von Spänen.
Was du mitbringen solltest:
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Einen guten Hauptschulabschluss oder einen mittleren Schulabschluss
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Technisches Verständnis und Interesse an Maschinen
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Gutes räumliches Vorstellungsvermögen
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Sorgfältige und präzise Arbeitsweise
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Handwerkliches Geschick
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Gute Kenntnisse in Mathematik und Physik
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Konzentrationsfähigkeit und Geduld
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Teamfähigkeit
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Keine Farbenblindheit (wichtig für Werkzeugmarkierungen etc.)
Eure Karriere als Fräser/in
Der Beruf des Fräsers/der Fräserin bzw. Zerspanungsmechanikers/der Zerspanungsmechanikerin ist ein zukunftssicherer und gefragter Beruf in der Industrie. Präzise gefertigte Bauteile sind das Herzstück fast jeder Maschine und jedes Produkts. Die Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften, die moderne CNC-Maschinen bedienen und programmieren können, ist stabil hoch. Deine Jobchancen sind exzellent, wenn du bereit bist, dich kontinuierlich weiterzubilden und mit neuen Technologien zu arbeiten:
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In Maschinen- und Anlagenbauunternehmen
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In der Automobil- und Luftfahrtindustrie
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Im Werkzeug- und Formenbau
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In der Medizintechnik
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In der Elektronikindustrie
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Im Sondermaschinenbau
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Bei Lohnfertigern für Zerspanung
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In Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen
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Als Selbstständige/r mit einer eigenen Zerspanungswerkstatt.
Deine Weiterbildungsmöglichkeiten sind vielfältig und eröffnen dir neue Karrierewege:
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Industriemeister/in (Fachrichtung Metall): Dies ist eine klassische und sehr gefragte Weiterbildung. Sie qualifiziert dich für die Übernahme von Führungsaufgaben in der Produktion, die Ausbildung von Lehrlingen und für die Planung von Fertigungsabläufen.
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Techniker/in (Fachrichtung Maschinentechnik, Schwerpunkt Fertigungstechnik): Eine Weiterbildung an einer Fachschule, die deine Kenntnisse in der Konstruktion, Entwicklung und Optimierung von Fertigungsprozessen vertieft und dich für anspruchsvolle technische Aufgaben qualifiziert.
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CNC-Programmierer/in (Spezialisierung): Vertiefe dein Wissen in der Programmierung von CNC-Maschinen, möglicherweise auch im Bereich CAD/CAM-Systeme, um komplexe Bauteile zu programmieren und Prozesse zu optimieren.
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Qualitätsmanager/in: Wenn du ein besonderes Auge für Qualität hast, kannst du dich auf das Qualitätsmanagement in der Fertigung spezialisieren.
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Ausbilder/in: Wenn du dein Wissen und deine Erfahrung gerne an den Nachwuchs weitergeben möchtest, kannst du dich zum/zur Ausbilder/in qualifizieren.
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Prozessoptimierer/in: Du kannst dich auf die Analyse und Verbesserung von Fertigungsprozessen spezialisieren, um effizienter zu produzieren.
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Studium: Mit der Hochschulzugangsberechtigung (z.B. mit Fachabitur, Meistertitel oder Techniker) kannst du Studiengänge wie Maschinenbau, Produktionstechnik, Mechatronik oder Wirtschaftsingenieurwesen in Betracht ziehen. Dies ermöglicht dir den Zugang zu akademischen Positionen in der Konstruktion, Forschung, Entwicklung oder im Management großer Industrieunternehmen.
Darum solltest du Fräser/in werden:
- Du hast Spaß an der Arbeit mit Maschinen und an der Herstellung von Werkstücken. Als Fräser/in bist du für die Bearbeitung von Werkstücken aus Metall, Kunststoff oder anderen Materialien mithilfe von Fräsmaschinen verantwortlich. Du arbeitest mit modernsten Technologien und hast die Möglichkeit, deine Fähigkeiten und Kenntnisse stetig weiterzuentwickeln.
- Du bist handwerklich geschickt und hast ein gutes Auge für Details. Fräser/innen müssen sorgfältig und präzise arbeiten, um hochwertige Ergebnisse zu erzielen. Du solltest also handwerklich geschickt sein und ein gutes Auge für Details haben.
- Du bist teamfähig und hast ein gutes Verantwortungsbewusstsein. Fräser/innen arbeiten oft in Teams und müssen sich auf die Arbeit anderer verlassen können. Du solltest also teamfähig sein und ein gutes Verantwortungsbewusstsein haben.
- Du hast gute Zukunftsaussichten. Der Beruf des/der Fräser/in ist gefragt und bietet gute Verdienstmöglichkeiten.
Wenn du diese Voraussetzungen erfüllst, solltest du dir eine Ausbildung zum/zur Fräser/in näher anschauen. Es ist ein abwechslungsreicher und anspruchsvoller Beruf mit guten Zukunftsaussichten.
Hier sind noch einige weitere Gründe, die für eine Ausbildung zum/zur Fräser/in sprechen:
- Du kannst in verschiedenen Branchen arbeiten, z. B. in der Metallverarbeitung, in der Automobilindustrie, in der Luft- und Raumfahrtindustrie oder in der Medizintechnik.
- Du hast die Möglichkeit, dich in verschiedenen Fachrichtungen weiterzubilden, z. B. zum/zur CNC-Fräser/in, zum/zur Werkzeugmechaniker/in oder zum/zur Zerspanungsmechaniker/in.
- Du hast gute Aufstiegschancen, z. B. zum/zur Betriebsleiter/in oder zum/zur Fachberater/in für Zerspanungstechnik.
Vergütung: Fräser/in
| Jahr | Vergütung |
|---|---|
| 1. Ausbildungsjahr | 590 EUR bis 800 EUR |
| 2. Ausbildungsjahr | 700 EUR bis 1.130 EUR |
| 3. Ausbildungsjahr | 800 EUR bis 1.200 EUR |
Fazit: Fachkraft für die präzise Bearbeitung von Werkstücken
Wenn du eine Tätigkeit suchst, die deine Leidenschaft für Technik mit höchster Präzision, Problemlösungskompetenz und der Faszination verbindet, die Funktionsweise von Maschinen im Detail zu verstehen und selbst Bauteile zu erschaffen, die in vielen Produkten das Herzstück bilden, dann bietet dir der Beruf als Fräser/in eine spannende und überaus "zerspanende" Zukunft!
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