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Eine Ausbildung in Teilzeit absolvieren
Eine Ausbildung in Teilzeit machen, geht das?

Lohnt sich eine Teilzeitausbildung für dich?
Dass man eine Ausbildung verkürzen kann, das ist landläufig bekannt. Doch wusstest du auch, dass man eine Ausbildung in Teilzeit machen und somit verlängern kann? Es gibt verschiedene Gründe, die dich dazu bewegen könnten, eine Ausbildung in Teilzeit zu machen. Wir wollen dir das Konzept der Teilzeitausbildung vorstellen und dir zeigen, ob sich dieses Modell für dich lohnt.
Was genau ist eine Teilzeitausbildung?
Wie der Name schon sagt, machst du mit einer Teilzeitausbildung deine Ausbildung in Teilzeit. Also nicht mit rund 40 Stunden pro Woche, sondern mit 20 bis 35 Stunden. Das bedeutet, dass sich dein Ausbildungsgehalt mindert und deine Gesamtausbildungsdauer erhöht. Wenn du beispielsweise nur 20 Stunden pro Woche ausgebildet wirst, erhältst du nur rund 50% deines Gehaltes und brauchst statt 3 Jahren, vielleicht eher 4 Jahre für deinen Abschluss. Die Berufsschule musst du dabei aber dennoch in Vollzeit besuchen.
Du kannst deine Ausbildungsdauer maximal auf das 1,5-fache ausdehnen. Wenn deine Ausbildung regulär also 4 Jahre dauern würde, kannst du dir maximal 6 Jahre Zeit für nehmen. Jedoch ist es auch möglich deine Ausbildung in Teilzeit zu verkürzen, wenn deine Leistungen dies zulassen. Hierfür musst du wöchentlich aber mindestens 25 Stunden im Betrieb inklusive der Berufsschule absolvieren.
Klingt komisch, aber hat durchaus seinen Sinn
Länger Azubi zu sein und weniger Geld zu haben, das klingt nicht wirklich nach einer wünschenswerten Option. Wenn du dich neben der Ausbildung um Kinder oder Angehörige kümmern musst, du selbst gesundheitliche Einschränkungen hast, die dich an einer Vollzeit-Ausbildung hindern, du neben der Ausbildung einen Job ausüben musst, um dich zu finanzieren oder wenn du beispielsweise Leistungssportler bist, der die Sportkarriere mit der Ausbildung kombinieren will.

Für wen ist eine Teilzeitausbildung sinnvoll?
Für alle, die eine große nebenberufliche Verantwortung haben, wie zum Beispiel Eltern oder Menschen, die Angehörige pflegen, kann eine Teilzeitausbildung sinnvoll sein. Ebenso, wie man an der Abendschule sein Abitur nachholen kann, an Fernhochschulen Abschlüsse erreichen kann, kann man mit einer Teilzeitausbildung sehr gut „neben dem Leben“ eine vollwertige Ausbildung absolvieren. Auch kann es sein, dass du schon eine Ausbildung abgeschlossen hast, dich aber dann entscheidest diesen Weg zu vertiefen. Parallel dazu willst du aber arbeiten, weil du mit deinem ersten Abschluss bereits gutes Geld verdienen kannst. Auch wenn du selbst Beeinträchtigungen hast, die es dir nicht ermöglichen die gesamte Arbeitslast auf einmal zu stemmen, kann eine Teilzeitausbildung sehr hilfreich sein. Durch deine reduzierte Arbeitszeit im Betrieb kann es aber auch sein, dass du einen geringeren Anspruch auf Urlaub hast als deine Kollegen.
Betrieb, Arbeitsagentur und Handelskammer: deine Ansprechpartner
Wenn du dich für eine Teilzeitausbildung interessierst, aber schon absehen kannst, dass das Geld knapp wird, dann kannst du dich mit der Agentur für Arbeit und der Handelskammer in Kontakt setzen.
Sie können dir…
- dabei helfen dich zunächst kompetent zu beraten
- dich über finanzielle Fördermöglichkeiten informieren (Berufsausbildungsbeihilfe (BAB) | Bundesagentur für Arbeit)
- dir bei der Koordination mit dem Berufsschulunterricht helfen, da dieser meist in Vollzeit stattfindet.
- Dich über rechtliche Gegebenheiten und Sonderregelungen aufklären.
- Dir aufzeigen, welche Karriereoptionen dir generell und im Speziellen mit einer Teilzeitausbildung offenstehen
Das gilt es bei der Teilzeitausbildung zu beachten:
Seit 2020 ist mit der Novelle des Berufsbildungsgesetzes (§ 7a) geregelt, dass Teilzeitausbildungen grundsätzlich für alle Ausbildungen möglich sind – sofern der Ausbildungsbetrieb zustimmt. Dafür musst du auch nicht mehr einen Grund angeben. Dabei kannst du deine wöchentliche Ausbildungszeit um bis zu 50% reduzieren. Allerdings kann sich dadurch deine Ausbildungsdauer verlängern. Du solltest dir also Entscheidung für eine Teilzeitausbildung sehr gut überlegen und mit deinem Ausbildungsbetrieb besprechen. Auch ist es möglich, die Teilzeit an deine Lebensumstände anzupassen. Du musst nicht die gesamte Ausbildung in Teilzeit durchziehen, sondern kannst auch ein einzelnes Jahr so absolvieren – wichtig hierfür ist nur, dass du das mit deinem Ausbildungsbetrieb besprichst. So oder so muss dein Ausbildungsbetrieb die Teilzeitausbildung bei der zuständigen Kammer beantragen.

Ob Teil- oder Vollzeit, viel Erfolg!
Wir hoffen, dass du den Weg findest, der für dich zu einer erfolgreichen Ausbildung führt. Wenn du dich für eine Teilzeitausbildung entscheidest, hast du zwar einige Vorteile, wie die Vereinbarkeit von Ausbildung und außerberuflichen Aufgaben und den Erhalt eines vollwertigen Ausbildungsabschlusses. Aber du hast auch ein paar Nachteile, die du nicht missachten solltest: Du benötigst wahrscheinlich mehr Zeit für deine Ausbildung, verdienst währenddessen weniger Geld und hast unter Umständen auch weniger Urlaubstage als deine Kollegen.
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