Warum Ausbildungsbetriebe die Eltern abholen müssen
Eltern – die Helfer und Entscheider in der Not
Mitten in der Pubertät, da braucht es die Hilfe der Eltern
Jugendliche, die gerade auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz sind, befinden in einem Findungsprozess. Mit 15 oder 16 Jahren genau sagen zu können, was man für den Rest seines Lebens machen will, das können die Allerwenigsten – mit Ausnahme von ein paar Brauer/innen (eine kleine persönliche Anekdote). Doch zum Glück gibt es fürsorgliche Eltern, die den Jugendlichen bei der Ausbildungsplatzsuche unter die Arme greifen. Und genau das ist der Grund, warum Betriebe sich Mühe geben müssen, um auch auf deren Radar aufzutauchen. Denn Eltern sind in vielen Fällen der entscheidende Faktor, wenn sich für oder gegen eine Ausbildung entschieden wird.
Eltern – die Helfer in der Not
Eltern sind nicht nur Erzieher/innen, die sich in den ersten Jahren um ihre Kinder kümmern, sondern auch dann, wenn es um die Wahl des Ausbildungsplatzes geht. Denn wenn es hart auf hart kommt, sind Eltern (hoffentlich) immer zur Stelle. Und da man auf dem Höhepunkt der Pubertät mit gänzlich anderen Sachen beschäftigt ist, ist die Hilfe auch herzlich willkommen – meistens zumindest. Genau hier können Unternehmen ansetzen und ihre Ansprache anpassen, um nicht nur die Jugendlichen abzuholen, sondern auch ihre Eltern. Viele Betriebe geben sich bereits Mühe, um catchy Content für die junge Generation zu machen und das ist auch wichtig, doch für einen zuverlässigen Zustrom an Azubis müssen die Eltern gewonnen werden. Unternehmen müssen also einen feinen Mittelweg gehen, um sowohl Erwachsene als auch Jugendliche anzusprechen – gar nicht so einfach. Doch eine zweigleisige Content-Strategie kann helfen.
Die Eltern haben ein Wörtchen mitzureden
Am Ende muss das Ausbildungsangebot zwar den Azubis gefallen, doch ob ein Vertrag unterschrieben wird oder nicht, hängt häufig von dem Eindruck ab, den die Eltern von dem Betrieb haben. Wenn der Filius Klavier und Cembalobauer werden will, die Eltern aber sagen, er solle Konstruktionsmechaniker werden, dann ist klar, welche Option eher zur Realität wird. Wer die Eltern also nicht von sich und dem Beruf überzeugen kann, hat schlechte Chancen, um die künftigen Fachkräfte anzuwerben. Deswegen geben sich erfolgreiche Ausbildungsbetriebe an Schnuppertagen große Mühe, um sowohl den Jugendlichen einen Einblick in den Arbeitsalltag zu geben als auch den Eltern das Gefühl zu geben, dass man sich hier gut um den Sohn oder die Tochter kümmern wird. Man weiß, dass ohne diese Arbeit kein Ausbildungsvertrag unterschrieben wird.
Angebote zum Ausprobieren anbieten
Schnuppertage sind generell eine hervorragende Möglichkeit, um sich Jugendlichen und Eltern vorzustellen. Jugendliche können für einen Tag mal selbst Hand als Klempner/in anlegen oder erfahren, wie der Alltag als Versicherungskaufmann/frau aussieht. Zudem erfahren etwas über den Betriebsablauf und die Eltern haben die Chance, um die Fragen zu stellen, an die man mit 15 oder 16 Jahren noch nicht denkt. Engagierte Ausbilder/innen stehen selbstverständlich Rede und Antwort und können alle Bedenken nehmen. Das schafft Vertrauen und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass der Betrieb einen neuen Azubi gewinnen kann. Doch, um den eigenen Tag der offenen Tür zu promoten, braucht es manchmal auch professionelle Unterstützung von Profis, die sich auf die Ausbildungskommunikation verstehen.
Eltern sprechen miteinander – nutzen Sie das!
Besonders engagierte Eltern setzen sich aktiv für die Berufsorientierung ihrer Schützlinge ein, gehen aktiv auf die Suche (zum Beispiel auf dein-ausbildungsplatz.de) und studieren Angebote. So haben sie schnell einen klaren Eindruck davon, welche Betriebe in Frage kommen und welche nicht. Eltern sprechen auch untereinander über Betriebe und Erfahrungen in der Ausbildungsplatzsuche. Positive Hinweise werden dankend angenommen, doch ein schlechtes Wort über einen Betrieb reicht oftmals aus, um ihn als Option für das eigene Kind zu streichen. Das Image muss also tadellos sein. Und genau deswegen müssen Betriebe, die ausbilden wollen, immer die Eltern mitdenken. Eine zweigleisige Kommunikationsstrategie ist für alle Betriebe empfehlenswert, die ihr Azubi-Recruiting wirklich an die Gegebenheiten der Zeit anpassen wollen.
Unterschätzen Sie Social Media nicht
Dass Jugendliche Social Media atmen, ist klar. Aber viele Eltern der angehenden Azubis sind Anfang 40, vielleicht sogar jünger, und somit selbst bestens mit dem Internet und Social Media vertraut. Wer einen Auftritt auf Instagram und Co. hat, sollte sich also Mühe geben, um ein bestmögliches und (zeitgleich) authentisches Bild vom Arbeitsalltag zu geben, um Jugendliche und Eltern abzuholen. Und das ist gar nicht so einfach. Einen Account haben, um ihn verstauben zu lassen, mindert unter Umständen sogar die Aussicht auf Erfolg. Die Bemühungen müssen also konsequent und kompetent umgesetzt werden. Dabei hilft es vielen unternehmen, wenn sie sich Hilfe von Fachleuten und Agenturen setzen. Das Aufgaben Social Media einem oder einer der Mitarbeitenden zusätzlich aufzusetzen, endet oft damit, dass genau gar nichts passiert. Der Betrieb also auch keine/n neue/n Hotelfachmann/frau findet.
Fazit
Natürlich muss der Fokus auf den Jugendlichen und einer guten Ausbildung liegen. Doch Betriebe die Eltern nicht abholen und sich ebenfalls nicht so aufstellen, dass sie oder ihre Angebote für Schnuppertage gefunden werden, verlieren gegen all die Betriebe, die sich mehr Mühe geben. Eltern sind in vielen Fällen mehr als das Zünglein an der Waage.
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